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Medienraum Diaspora - Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
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68 Verortung der iranischen Diaspora In diese Zeit fällt die Herausbildung postkolonialer Theorien, welche gegen die Hegemonie imperialer Räume den Moment des Konfliktes akzentuierten, um Raum als Handlungsraum stark zu machen. In diesem Handlungsraum steckt ein subversives politisches Potenzial, Veränderung herbeizuführen und koloniale Machtverhältnisse umzukehren. 3.1.1 Entterritorialisierung In seiner 1978 erschienenen Monographie Orientalism kritisiert der Literatur- wissenschaftler Edward Said jenes koloniale Machtverhältnis und entlarvt den „Orient“ als Konstrukt und Imagination des Westens. Dabei macht er zunächst den Moment von Differenz stark, der die Abgrenzung gegenüber anderen, die Bezeichnung eines „wir“ gegenüber „denen“ räumlich manifestiere: „This uni- versal practice of designating in one’s mind a familiar space which is ,ours‘ and an unfamiliar space beyond ,ours‘ which is ,theirs‘ is a way of making geogra- phical distinctions“ (54). Die Metapher des Raumes sowie der Raum selber wer- den in seinen Ausführungen zu einem Vehikel für Identitätskonstruktionen. Raum ist hierbei untrennbar mit historischen und vor allem politischen Stra- tegien verbunden – einer Geopolitik, die auf Machtverhältnisse abzielt und sich in Repräsentationspraktiken niederschlägt. Als Beispiele für frühe Repräsentati- onen bedient sich Said der Literatur und nennt Autoren wie Victor Hugo, Johann Wolfgang Goethe, Gustave Flaubert und Francis Scott Fitzgerald, bevor er auf Die Perser von Aischylos und Die Bacchien von Euripides näher eingeht. Klare Zuschreibungen zwischen den Griech_innen, also den Europäer_innen, und den „barbarischen Völkern“, also den Perser_innen, stellen ein rationales, überlege- nes Europa einem rohen und dummen Orient gegenüber. Er nennt des Weiteren die Bibel sowie die frühe Geschichtsschreibung als Beispiele für Repräsentatio-
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Medienraum Diaspora Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
Titel
Medienraum Diaspora
Untertitel
Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
Autor
Alena Strohmaier
Verlag
Springer VS
Ort
Marburg
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-24606-8
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Einleitung 1
  2. 2 Diaspora/Film im Wandel 33
    1. 2.1 Von der „Zerstreuung“ zu den Diaspora Studies 34
    2. 2.2 Von den Diasporamedien zum Medienraum Diaspora 42
  3. 3 Verortung der iranischen Diaspora 65
    1. 3.1 Diaspora und Raum 66
      1. 3.1.1 Entterritorialisierung 68
      2. 3.1.2 Abkehr von der Rückkehr 74
    2. 3.2 Diaspora und Kultur 82
      1. 3.2.1 Anti-Essentialismus 84
      2. 3.2.2 Jenseits von Hybridität 88
    3. 3.3 Diaspora und Iran 92
      1. 3.3.1 Vom Exil zur Diaspora 94
      2. 3.3.2 Ethnizität als Marker 100
  4. 4 Neue diasporafilmische Räume 107
    1. 4.1 Zwischenräume 108
      1. 4.1.1 Flughafen und Hotel 110
      2. 4.1.2 Garten 115
      3. 4.1.3 Shahr-i Bad 127
    2. 4.2 Kosmopolitische Räume 145
      1. 4.2.1 Deutschland, Manhattan, Absurdistan, Italien, Ramallah, Casablanca, Tokyo, Macondo, Georgien, Rudolfsgrund 147
      2. 4.2.2 Wohnung 152
      3. 4.2.3 Persepolis 170
    3. 4.3 Rebellische Räume 183
      1. 4.3.1 Botschaft 184
      2. 4.3.2 Straße 190
      3. 4.3.3 Tonstudio 208
    4. 4.4 Gesamtschau 222
  5. 5 Post-Diasporafilm oder Postdiaspora-Film? Ein Fazit 227
  6. Bibliographie 241
  7. Filmographie 267
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