Seite - 208 - in Medienraum Diaspora - Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
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Rebellische Räume 211
tailaufnahme seines sich durch das Rappen bewegenden Mundes gezeigt (Abb.
6.2 und 6.3). Die Kombination aus der das Dargestellte bereits vergrößernden
Untersicht und der Detailaufnahme stellt die Bedeutung des Mundes und somit
den Raum der Stimme maximal heraus: Rap ist Nazars Lebensinhalt, die Stimme
jedoch ist hierbei auch das filmische Mittel, um in einen Austauschprozess zwi-
schen Bild-, Ton- und Wahrnehmungsebene zu treten. Nachdem Nazar die letz-
ten Zeilen – „Denn ich bin, NAZ-King. Punkt. Still.“ – seines Raps gesungen
hat, bleibt nur mehr die Detailaufnahme des seine Stimme aufnehmenden Dispo-
sitives, das Mikrofon, sichtbar (Abb. 6.4).
Abb. 6.1– 6.4 Schwarzkopf, „Stimme und Mikrofon“, Österreich 2011
Die technische Reproduzierbarkeit der Stimme findet durch den nächsten
Schnitt, der in einer halbtotalen Einstellung den Regieraum mit der zugleich
trennenden und verbindenden Glasscheibe, in der sich ein PC-Bildschirm spie-
gelt, ihr Pendant: Die Stimme wird vom Produzenten am Mischpult mit Tonspu-
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung 1
- 2 Diaspora/Film im Wandel 33
- 3 Verortung der iranischen Diaspora 65
- 4 Neue diasporafilmische Räume 107
- 5 Post-Diasporafilm oder Postdiaspora-Film? Ein Fazit 227
- Bibliographie 241
- Filmographie 267