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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Seite - 89 -
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Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 089 27. Mai Die ganze Stellung in unserem Bereich ist sehr gut ausgebaut, wenn auch schwach besetzt. Sapperne bauen nachts Hindernisse, Leuchtmittel auch zur Verfügung. 28. Mai Bei Tagesanbruch einer dieser Tage Bad in dem schönen Bach knapp vor der Stellung. Beim Anziehen bemerkt mich ein Russe und schießt wiederholt. Bin bald fer- tig und gehe weg. 29. Mai Die Decken der Gewehrunterstände verdoppelt, wegen der häufigen Artilleriebe- schießung (  3mal des Tages  !  ) dieser Tage. Bei Nacht auch die Brustwehren noch verstärkt. 30. Mai Zweimal in diesen Tagen kommt die Nachricht vom Fall Prcemyzls und muß wi- derrufen werden. Aber lauter gute Nachrichten, gehobene Stimmung, seltene Verluste. Nur sind wir unserem Gegner sehr unterlegen, müssen fort auf der Hut sein und haben gar keine Reserven hinter uns. 31. Mai Sehr unruhige Nacht  ! Russ. Feuerüberfälle wird von uns nicht erwidert, nur Mu- nitionsverschwendung, denn stürmen tun sie nie. Art. beschießt uns unter Tags fest, aber ohne uns einen Schaden zufügen zu können. 1. Juni Ahnungen  ! Schicke Diener [  …  ] mit allem Unnötigen zu den Pferden zurück  ! Abend Rückzugbefehle; später hergestellt; ich gehe mit M. G. Abteilung bei den 4 Häusern in Stellung; nachts, garstige, unsympatische Stellung, aber schon vorhanden und so be- fohlen. 2. Juni Durchbruch rechts von uns beim 3. TJR; gegen 11h russ. Angriff, wird bei uns leicht abgewiesen, aber rechts gehen unsere Truppen durch den Wald zurück; und gleich nach- her Russen dort, in unserem Rücken. Lasse ein Gewehr herrichten, schon zu spät. Derart knapp und einsilbig vermerkt Rolfs Tagebuch den nächsten markanten Wen- depunkt seines Lebens: Als sich Galizien endlich wieder im Besitz der Monarchie und die Habsburgerarmee auf dem Vormarsch befand, als sich der Gegner vermeintlich nur mehr aus »Tölpeln« rekrutierte und die 4. Kolonne, der Rolf angehörte, nur mehr mit der »Säuberung einzelner Russennester« am San-Ufer beauftragt war, wie die Autoren von »Österreich-Ungarns letzter Krieg« formulieren (  S. 381  ), geriet Rolf am 2. Juni 1915 in der Gegend von Nisko-Wacholy in russische Gefangenschaft. Das Militär-Verdienst- kreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration, das Rolf aufgrund der zwei »Belobungsein- gaben« am 3. Juli 1915 verliehen wurde, konnte er bereits nicht mehr entgegennehmen.
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine KĂĽnstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. ArchitekturentwĂĽrfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Ăśbergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen fĂĽr uns 230
  37. Sehnsucht nach Ă–sterreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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