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Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Seite - 179 -
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Seite - 179 - in Rolf Geyling (1884-1952) - Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten

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Ankunft 179 Rolf berichtet in seinem Tagebuch: »Wettbewerb um Hotelpläne für Peitaiho, trotz Aus- schluß deutscher Arbeiten, unter chinesischer Firma unter [  ?  ] Entwürfen I. Preis errun- gen. Auftrag für Ausführung durch den Einspruch des französischen Botschafters ver- hindert.« Der »Ausschluß deutscher Arbeiten« ist wiederum auf die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges zurückzuführen. Nach dem Ende des Krieges nutzten nämlich die Sie- germächte England und Frankreich die Gelegenheit, den bedeutenden wirtschaftlichen Einfluss der Deutschen in China möglichst auszuschalten. Deutsches Eigentum wurde beschlagnahmt und viele deutsche Reichsangehörige repatriiert. Da die zumeist völlig mittellosen Heimkehrer in Deutschland keine Existenzgrundlage fanden, kehrte jedoch viele Deutsche ab den 1920er-Jahren wieder nach Tientsin zurück, allerdings dauerte es noch Jahre, bis sich die Beziehungen zwischen den »Siegern« und »Verlierern« des Ers- ten Weltkrieges normalisierten. Wenngleich das Hotelprojekt also aus politischen Grün- den nicht ausgeführt wurde, war es doch zweifellos eine respektable Visitenkarte für den jungen Architekten, um in das Baugeschehen erfolgreich eintreten zu können. Nachdem Rolf einige Monate bei der Firma Shing Ming Co. tätig gewesen war, kam es allerdings, wie er in seinem Tagebuch am 15. 2. 1920 schreibt, »wegen ungebührlichen Kontrakten« zu Differenzen. Er löste sein Arbeitsverhältnis auf, und schließlich wurde die Firma überhaupt liquidiert. Von seinen eingegangenen Verpflichtungen entbunden, wäre jetzt wohl der richtige Zeitpunkt gewesen, seine Heimreise anzutreten. Die Zeit, die Rolf bis zum Abschluss seiner Verhandlungen mit der Firma in China bleiben musste, nützte er allerdings nicht, um seine Reise vorzubereiten, sondern – er gründete mit zwei deut- schen Partnern eine eigene Firma  ! Einer dieser Teilhaber war K. Behrendt, der Architekt, mit dem er sich in Peitaiho an dem Wettbewerb für das Badehotel beteiligt hatte. Al- lerdings zog sich nicht nur die Auflösung seines ersten Arbeitsverhältnisses, sondern 78 Badehotel, Wettbewerbsentwurf, mit K. Behrend (  li.  )
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Rolf Geyling (1884-1952) Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rolf Geyling (1884-1952)
Untertitel
Architekt zwischen Kriegen und Kontinenten
Autor
Inge Scheidl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79585-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
292
Schlagwörter
Architektur, Historismus, Jugendstil, Neue Sachlichkeit, Erster Weltkrieg, Ostfront, Kriegsgefangenschaft, Sibirien, China, Tianjin
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Revolte und Reife 8
  2. Eine Künstlerfamilie 9
  3. Zwischen Abenteuer und Architektur 15
  4. Mädy 35
  5. Mobilisierung und Krieg 41
  6. Der Weg an die Ostfront 41
  7. Die Schlacht von Lemberg 48
  8. »Durch Landesbewohner verraten« 59
  9. Die Sanoffensive 62
  10. Schlacht bei Krakau 65
  11. Kriegsalltag in der k. u. k. Armee 67
  12. Die »Angriffshast« der Infanterie 68
  13. Warten auf Befehle 70
  14. Bewegungskrieg in Nässe und Schlamm 74
  15. Schlacht bei Limanowa-Lapanow 78
  16. Die Schlacht von Tarnow-Gorlice 81
  17. Kriegsgefangenschaft 91
  18. Berichte zwischen Verklärung und Traumabewältigung 91
  19. »Kriegsordnung« und Kriegsgefangenenrealität 94
  20. Die Jahre in Sibirien 96
  21. Der Transport in die Lager 96
  22. Dauria 115
  23. Architekturentwürfe in der Gefangenschaft 139
  24. Zwischen den Fronten der »Weißen« und »Roten« Garde 149
  25. Antipicha – Perwaja-Rjetschka – Wladiwostok 159
  26. China 173
  27. Ankunft 173
  28. Dies ist ja eine Übergangszeit 182
  29. Aufträge und Rückschläge 189
  30. Das architektonische Werk 199
  31. Städtebauliche Planungen 203
  32. Öffentliche Gebäude und Geschäftsbauten 204
  33. Villen 214
  34. Miethäuser 221
  35. Gesellschaftliches Leben gibt es hier genug 224
  36. Wir leben recht abgeschlossen für uns 230
  37. Sehnsucht nach Österreich 238
  38. Ewige Ungewissheit 247
  39. Lao Gai Lin 257
  40. Epilog 265
  41. Literatur 269
  42. Bildnachweis 272
  43. Farbteil 273
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