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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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9 VORWORT UND INHALTE Die Hanslick-Rezeption ist ein Klischee: Nach verbreiteter Auffassung war Hanslick ein reaktionĂ€rer ‚Kritikerpapst‘, der allen neuen musikalischen Ent- wicklungen von der symphonischen Programmmusik von Hector Berlioz, Franz Liszt und Richard Strauss bis hin zur Wagner’schen Dramenreform ab- lehnend begegnete und stattdessen altmodische Musikkonzepte blindlings ide- alisierte, die fĂŒr ihn von der ‚Wiener Klassik‘ sowie spĂ€ter von Brahms vor- zĂŒglich verkörpert wurden. Musikalische Schönheit, die man nur bei ‚reiner‘ Musik finden könne,1 da gemischte Gattungen kĂŒnstlerisch minderwertig wĂ€ren, sei fĂŒr ihn lediglich vorhanden, wenn diese Musik durch regelmĂ€ĂŸige, symmetrische, mathematisch untermauerte StrukturverlĂ€ufe charakterisiert ist, die mit der vollkommenen Sonatensatzform zusammenfallen. Diese rigo- rosen normativen PrĂ€ferenzen seien speziell mithilfe der polemischen Ă€stheti- schen Streitschrift Vom Musikalisch-Schönen theoretisch kodifiziert worden,2 in der die „reine absolute Tonkunst“ (VMS, S.  52) als „tönend bewegte Formen“ (VMS, S.  75) gefasst worden ist. Diese ‚Form‘, die mit der musikalischen For- menlehre korrespondiere, mĂŒsse zudem niemals erklingen, da „das componirte TonstĂŒck, ohne RĂŒcksicht auf dessen AuffĂŒhrung, das fertige Kunstwerk ist“ (VMS, S.  109), was deutlich bezeuge, dass Hanslicks Musikbild ein durchweg abstraktes Strukturideal sei, das kĂŒnstlerische SpontaneitĂ€t und musikalische Erneuerung rigoros ablehne. Da Hanslicks VMS-Traktat also eine rein intellek- tuelle Durchdringung der musikalischen Komposition als einzig legitime Hör- weise vorschreibe, musste Hanslick ebenso den Konnex von GefĂŒhl und Musik unter allen erdenklichen Perspektiven durchweg abstreiten: Diese könne somit weder emotionale Erlebnisse darstellen noch expressiv bekunden oder auch re- zeptiv erwecken. Musik, so Hanslicks Ontologie, hat mit dem menschlichen 1 Dieser Begriff wird hier lediglich deskriptiv eingesetzt und kennzeichnet instrumentale Kompositionen ohne jede Überschrift, Programm oder auch Text. 2 Eduard Hanslick, Vom Musikalisch-Schönen. Ein Beitrag zur Revision der Ästhetik in [sic] der Tonkunst. Teil  1: Historisch-kritische Ausgabe, hrsg. von Dietmar Strauß, Mainz u.a. 1990. Wenn nicht anders notiert, beruhen deutsche Angaben auf Strauß’ Edition (z.B. VMS, S.  1). Da ich primĂ€r die frĂŒheste Fassung aus dem Jahr 1854 benutze, werden spĂ€tere Auf- lagen jeweils separat markiert (VMS ÂČ1858, VMS Âł1865, etc.).
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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