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1.6. Anhang â Hanslicks âtönend bewegte Form[en]â
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Deshalb erstaunt auch kaum, wenn Hanslicks Verbindung zu diversen spÀteren
Autoren oft nur beilÀufig genannt bzw. als Teil von anderweitigen themati-
schen AusfĂŒhrungen angeschnitten wurde und oft nur spekulative Randnoti-
zen vorliegen, die als allgemein anerkannt dargestellt werden. Bei der nÀheren
Analyse von zahlreichen Marginalien zeigt sich aber klar, dass eine ernsthafte
Forschung bei den wenigsten EinzelfÀllen (hier etwa Adler, Nietzsche, Kroa-
tien) vorliegt, mithin erneut inhaltliche Parallelen als ausreichende Grundle-
gung der möglichen Rezeption behandelt werden. Die verzweigte Geschichte
der Hanslick-Rezeption gehört deshalb zu den âmany and formidable gaps
in the literature concerning Hanslick and his bookâ, die Payzant vor gut 30
Jahren korrekt erfasste und die bis heute offen bleiben.294 In den nun folgen-
den Abschnitten sollen diese unbekannten Wirkungslinien von Hanslicks
VMS-Traktat genauer verfolgt sowie die breite Hanslick-Rezeption im engli-
schen Sprachraum detaillierter aufgearbeitet werden.295
1.6. Anhang â Hanslicks âtönend bewegte Form[en]â
Diese Liste ist ein Produkt des Zufalles und basiert folglich nicht auf einer
Suche, die systematisch durchgefĂŒhrt wurde. Sie ist aus Nikolaus Urbaneks
Bemerkung, wie oft die zentrale Passage Hanslicks â âTönend bewegte Formen
sind einzig und allein Inhalt und Gegenstand der Musikâ (VMS, S. 75) â als
âtönend bewegte Formâ inkorrekt angefĂŒhrt wird, unmittelbar entsprungen.
Markus GĂ€rtner hebt dies sowie einige daraus resultierende Konsequenzen
ebenso hervor: âDer Plural âFormenâ wurde zum Singular âFormâ vereindeu-
tigt und im Gefolge der âtönend bewegten Formâ geriet Hanslick zum glatten
FormÀsthetiker: eine Position, die bis in die neueste Fachliteratur nachweisbar
bleibt.â296 StrauĂ urteilt Ă€hnlich: âUm Hanslick den FormalĂ€sthetikern zuord-
nen zu können, wurde der Plural âFormenâ oft zu âFormâ reduziert.â297 Mit
294 Payzant, âHanslick and Guttâ (wie Anm. 120), S. 133.
295 Zu Hanslicks Wirkung auf einige weitere Theoretiker (Simmel, Ortega y Gasset, Viëtor
etc.), die von mir nicht erörtert werden, siehe etwa auch Barbara Boisits, âWie autonom
ist Kunst? Zur Frage des Gesellschaftsbezugs Ă€sthetischer Theorien des 20.Â
Jahrhundertsâ,
in Bruckner Symposion: KreativitÀt und Gesellschaft. Die materielle und soziale Situation des
KĂŒnstlers, hrsg. von Theophil Antonicek, Andrea Harrandt und Erich Wolfgang Partsch,
Linz 2004, S. 37â43, wobei sie ein unmittelbares LeseverhĂ€ltnis nirgends annimmt.
Alexandr Mikhailovs Forschung, die fĂŒr die russische Hanslick-Rezeption ungemein
bedeutend wurde, konnte lediglich nebenbei angefĂŒhrt werden, da Panaiotidis Unter-
suchung erst kĂŒrzlich erschien: âAlexandr Mikhailovâ (wie Anm. 29).
296 GĂ€rtner, Hanslick versus Liszt (wie Anm.Â
39), S.Â
27. Vgl.: ders., âHanslick und Liszt. Rekons-
truktion einer musikĂ€sthetischen Kontroverseâ, in MĂ 23 (2002), S. 13â31, hier S. 15.
297 StrauĂ, VMS TeilÂ
2 (wie Anm.Â
22), S.Â
20. Vgl.: ders., âGeburt der Ăsthetikâ (wie Anm.Â
20),
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
- Titel
- Re-Reading Hanslick's Aesheticts
- Untertitel
- Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
- Autor
- Alexander Wilfing
- Verlag
- Hollitzer Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-99012-526-7
- Abmessungen
- 16.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 434
- Schlagwörter
- Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung 7
- Vorwort und Inhalte 9
- 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
- 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
- 1.2. Hanslick und die âidealistischeâ Philosophie 25
- 1.3. Hanslick und die âösterreichischeâ Philosophie 35
- 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
- 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
- 1.6. Anhang â Hanslicks âtönend bewegte Form[en]â 75
- 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik â Ăsthetik versus Kritik 83
- 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
- 3.1. Die erste englische Ăbersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
- 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Ăbersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
- 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
- 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Ăbersetzung: Gurneys Power of Sound 146
- 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
- 3.6. Anhang â Hanslickâsche Rezensionen in Dwightâs Journal of Music 176
- 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? â Definition, Geschichte,Vertreter 179
- 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
- Literaturverzeichnis
- AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
- Quellentexte (Deutsch) 329
- Quellentexte (Englisch) 332
- Forschungsliteratur 333
- Namensindex 423