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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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Vorwort und Inhalte 10 GefĂŒhlsleben nichts gemein und ist gĂ€nzlich autonome Klangstruktur, die man sachlich begreifen, niemals affektiv erfassen könne. Das einzige richtige Vehi- kel, um unsterbliche musikalische Schönheit angemessen einzufangen, sei fĂŒr ihn die technische Musikanalyse, die durch ihren ahistorischen Formalismus und methodischen Positivismus die objektiv bindende Wertung des analysier- ten Gegenstands ermögliche: „Die Musik besteht aus Tonreihen, Tonformen, diese haben keinen andern Inhalt als sich selbst“ (VMS, S.  162). So oder doch so Ă€hnlich gestaltet sich die Hanslick-Rezeption, der bestĂ€n- dig gepflegte Gemeinplatz vom ‚Fehlkritiker‘ und ‚Formalisten‘, der nicht ein- zig in populĂ€ren Textsorten wie KonzertfĂŒhrern, EnzyklopĂ€dien oder auch allgemeinen Übersichten aufscheint, sondern ebenso in wissenschaftlichen Fachpublikationen konstant figuriert. Nochmals: Hanslick ist ein Klischee. Wie das Klischee ‚Hanslick‘ jedoch jeweils ausfĂ€llt, also welche spezielle, meis- tens verzerrte Deutung seiner Ă€sthetischen Abhandlung im isolierten Einzel- fall dominiert, ist oftmals weniger von der individuellen Interpretation des jeweiligen Exegeten abhĂ€ngig als von der ĂŒbergeordneten Diskursformation, der selbiger angehört. So ist es fĂŒr den deutschsprachigen Musikwissenschaft- ler sicherlich mĂŒhevoll, Hanslicks Hypothese ohne den sie umgebenden Wag- nerdiskurs aufzufassen, wĂ€hrend anglophone Fachkollegen sie wohl kaum von der Formalismus-Diskussion der ‚New Musicology‘ trennen können, bei der Hanslick als zentraler VorlĂ€ufer von Heinrich Schenker gilt. Angloamerikani- sche Kunstwissenschaftler mit theoretischer Interessenlage werden Hanslicks VMS-Traktat dagegen vielmehr vor dem ihnen besser vertrauten Hintergrund von Clive Bells Art (1914), dem englischen Archetypus der formalen Ästhe- tik, betrachten, wĂ€hrend analytische Philosophen oft direkte BrĂŒcken zur ver- meintlichen GrĂŒndungsschrift des Ă€sthetischen Formalismus, Kants Kritik der Urteilskraft (1790), bauen. Wenn mit der vorliegenden Untersuchung auch eine ĂŒbergreifende Rekonstruktion der Hanslick-Rezeption im englischen Sprach- raum erarbeitet wird, muss doch eingangs deutlich gemacht werden, dass diese stets auf distinkte Diskurse referiert, die Hanslicks Abhandlung sowie deren lokal und disziplinĂ€r gebundene Auslegung betrĂ€chtlich beeinflusst haben. Die ĂŒberaus bewegte Geschichte der Hanslick-Rezeption ist folglich zugleich die Geschichte der Narrative und Diskurse, die Hanslicks VMS-Traktat effekt- reich umschließen und die etliche partiell unvereinbare Explikationen seiner nuancierten Monographie adĂ€quat erhellen können. Warum gerade dessen ‚englische‘ Rezeption informativ ist, liegt nicht einzig daran, dass hier eine rĂŒhrige Debatte ĂŒber formale Ästhetik in diversen Kontexten gefĂŒhrt worden ist, sondern ebenso daran, dass Hanslicks Hypothese als Teil der analytischen MusikĂ€sthetik Ă€ußerst prĂ€sent ist, was zu der Frage fĂŒhrt, wie das historisch begrĂŒndet werden könnte.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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