Seite - 13 - in Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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Vorwort und Inhalte
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Artikel im Journal of Music (1852â1881) ĂŒbersetzt abdruckte, um mit Hanslicks
Reputation gegen einen ansteigenden Wagnerismus anzukĂ€mpfen. FĂŒr Hans-
licks VMS-Traktat, der im Jahr 1891 von Gustav Cohen vollstĂ€ndig ĂŒbertra-
gen wurde, dĂŒrfte schon The Philosophy of Music (1879) von Pole relevant gewe-
sen sein, der diverse zentrale Passagen Hanslicks wortgetreu ĂŒbersetzte sowie
dessen Àsthetische Abhandlung in einem genuin philosophischen Zusammen-
hang ohne alle politischen Kunstdebatten lokalisierte. Durch diese bedeutsame
Entkoppelung, die Hanslicks Argument von der virulenten Diskussion um die
âZukunftsmusikâ Richard Wagners trennte, können auch mehrere allgemeine
Differenzen der englischsprachigen Wirkungsgeschichte von ihrem deutschen
GegenstĂŒck erklĂ€rt werden, die speziell anhand von Hanslicks âArabeskeâ eru-
iert werden (Kap. 3.2). Da die Hanslick-Rezeption im englischen Sprachraum
aber auch auf schon frĂŒher bestehenden Strömungen der dortigen Ăsthetik
basierte, ist das Kap. 3.3 mit mehreren britischen Philosophen beschÀftigt, die
âreineâ Musik als autonome Kunstform verstanden, was speziell auf James Beat-
tie und Adam Smith zutrifft, welche damit einen ergiebigen âNĂ€hrbodenâ fĂŒr
die frĂŒhzeitige Einbindung von Hanslicks Hypothese bereiteten. Kap. 3.4 bie-
tet sodann die erste âcase studyâ, die Hanslicks EinflĂŒsse auf Edmund Gurneys
The Power of Sound (1880) detailliert behandelt. Da Gurneys Ăsthetik aber kaum
ernstlich erforscht ist und bis heute unklar bleibt, ob er Hanslicks VMS-Trak-
tat wirklich gelesen hat, ist meine relativ spekulative Verbindung im histori-
schen Teilabschnitt der vorliegenden Untersuchung positioniert. Denn wenn
Gurney mit Hanslicks Argument vielleicht nicht vertraut war, konnte dieser
die Hanslick-Rezeption trotz allem im Sinne von Beattie und Smith prÀgen
und somit dessen spÀtere Verbreitung im englischen Sprachraum befördern.
Kap. 3.5 untersucht schlieĂlich die vollstĂ€ndigen Ăbersetzungen von Hans-
licks VMS-Traktat (1891/1986) sowie deren jeweilige Spezifika, die bestimmte
Deutungen von Hanslicks Argument durch deren individuelle Terminologie
erheblich begĂŒnstigt haben. Neben einer verfehlten Titelgebung und der frag-
wĂŒrdigen Ăbersetzung von zentralen Begriffen sind hier auch jene spĂ€teren
Auflagen von VMS wesentlich geworden, die die betreffende Ăbertragung
grundierten und problematische Interpretationen herausforderten.
Diese diskursiv fixierten Lesarten sind dann auch das Thema des vierten
Kapitels, das die Hanslick-Rezeption und die verbreitete Beurteilung Hanslicks
als rigoroser âFormalistâ analysiert. Als âauswĂ€rtigeâ Ă€sthetische Konzeption
wurde Hanslicks VMS-Traktat in mehrere existente Diskurse des englischen
Sprachraums integriert, die theoretische Schwerpunkte implizierten, die von
der âdeutschenâ Ausrichtung entscheidend divergierten. Wesentlich ist hier eine
rege englische Diskussion ĂŒber Ă€sthetischen Formalismus als weiterhin adĂ€qua-
ter Standpunkt, die bei dem jeweiligen Fachbereich â Musikwissenschaft,
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
- Titel
- Re-Reading Hanslick's Aesheticts
- Untertitel
- Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
- Autor
- Alexander Wilfing
- Verlag
- Hollitzer Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-99012-526-7
- Abmessungen
- 16.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 434
- Schlagwörter
- Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
- Kategorie
- Biographien
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung 7
- Vorwort und Inhalte 9
- 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
- 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
- 1.2. Hanslick und die âidealistischeâ Philosophie 25
- 1.3. Hanslick und die âösterreichischeâ Philosophie 35
- 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
- 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
- 1.6. Anhang â Hanslicks âtönend bewegte Form[en]â 75
- 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik â Ăsthetik versus Kritik 83
- 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
- 3.1. Die erste englische Ăbersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
- 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Ăbersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
- 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
- 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Ăbersetzung: Gurneys Power of Sound 146
- 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
- 3.6. Anhang â Hanslickâsche Rezensionen in Dwightâs Journal of Music 176
- 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? â Definition, Geschichte,Vertreter 179
- 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
- Literaturverzeichnis
- AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
- Quellentexte (Deutsch) 329
- Quellentexte (Englisch) 332
- Forschungsliteratur 333
- Namensindex 423