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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 126 diskreditiert werden musste.509 Die dauerhafte Verflechtung von Hanslicks VMS-Traktat mit der nur noch historisch relevanten Problematik der ästhe- tischen Berechtigung von programmatischer Instrumentalmusik und der Wagner’schen Dramenreform ist als prinzipielles Kennzeichen des ‚deutschen‘ Diskurses anzusehen, das auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg alle damit verbundenen Thematiken dominierte: Hanslicks VMS-Traktat sowie dessen spezifische Argumente gegen Wagners Konzept, die nicht mehr gesondert re- feriert werden sollen (Kap.  1.4),510 wurden immer wieder durch seinen „glü- henden Wagnerhaß“ begründet und dadurch scheinbar entkräftet.511 Inwieweit diese eminent verkürzte Sichtweise in das musikalische Bewusstsein des ‚deut- schen‘ Diskurses gedrungen ist, wird etwa von zahlreichen Kompendien512 und Musikgeschichten513 veranschaulicht, die Hanslick als blinden Verehrer von 509 Zur emotivistischen Musikanschauung von Wagners ‚Schule‘ vgl.: Robert Determann, Begriff und Ästhetik der ‚Neudeutschen Schule‘. Ein Beitrag zur Musikgeschichte des 19.  Jahrhun- dert, Baden-Baden 1989. Für die aktuellste Erfassung der subjektiven Streitpunkte von Hanslick und Wagner siehe etwa auch: Christian Jung, „Wagner und Hanslick. Kurze Geschichte einer Feindschaft“, in ÖMZ 67/6 (2012), S.  14–21. Eine realisierbare Kompati- bilität dieser beiden Autoren ist schon von Hostinský, Musikalisch-Schöne (wie Anm.  114) und Carl Rafael Henning, Die Aesthetik der Tonkunst, Leipzig 1896, erkannt worden. 510 Zu den ästhetischen Divergenzen und diagnostischen Schnittpunkten dieser beiden Auto- ren vgl. Greys Texte: „Berückend wie ein Zauber, aber nicht beglückend wie ein Kunst- werk. Eduard Hanslicks Bewertung von Richard Wagner“, in Antonicek/Gruber/Lande- rer, Hanslick zum Gedenken (wie Anm.  10), S.  233–248; „Wagner, the Overture, and the Aesthetics of Musical Form“, in 19thCM 12/1 (1988), S.  3–22; Musical Prose (wie Anm.  107), S.  1–50. Vgl.: Bonds, Absolute Music (wie Anm.  31), S.  237–246; Sanna Pederson, „Roman- ticism/Anti-Romanticism“, in Downes, Aesthetics (wie Anm.  449), S.  170–187, hier S.  176f.; Wilfing, „Hanslicks Ästhetik“ (wie Anm.  453). Siehe dazu auch rezent: Hannah Ginsborg, „Two Debates about Absolute Music“, in BJA 57/1 (2017), S.  77–80, hier S.  78. 511 Bernhard Kothe und Rudolph Freiherr Procházka, Abriss der allgemeinen Musikgeschichte, hrsg. von Max Chop, Leipzig ¹²1929, S.  455. 512 Für mehrere markante Beispiele siehe hier etwa: Hans Joachim Moser, Musiklexikon, Ber- lin ²1943, S.  349; Rudolph Tschierpe, Kleines Musiklexikon, Hamburg ²1954, S.  88; Hertha Bauer, Taschenlexikon der Musik, Stuttgart/Wien 1953, S.  58; Friedrich Herzfeld, Lexikon der Musik, Berlin 1957, S.  223; Meyers Handbuch über die Musik, Mannheim/Zürich 1961, S.  674; Meyers Großes Personenlexikon, Mannheim/Zürich 1968, S.  593; Großes Lexikon der Musik, hrsg. von Norman Lloyd, Gütersloh 1974, S.  700; Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, hrsg. von Eva Obermayer-Marnach und Leo Santifaller, Wien ²1993, Bd.  2, S.  183; Personen-Lexikon Österreich, hrsg. von Ernst Bruckmüller, Wien 2001, S.  181; Deutsche Biographische Enzyklopädie der Musik, hrsg. von Bruno Jahn, München 2003, Bd.  1, S.  340. 513 Siehe hierzu ebenso mehrere ausgewählte Fallbeispiele: Josef Kreitmaier, Dominanten. Streifzüge ins Reich der Ton- und Spielkunst, Freiburg 1924, S.  140; Emil Naumann, Allge- meine Musikgeschichte, hrsg. von Alfred Loeven, Berlin ²1927, S.  750; Franz Roh, Der ver- kannte Künstler. Studien zur Geschichte und Theorie des kulturellen Mißverstehens, Köln 1948, S.  70; Fritz Högler, Geschichte der Musik, Wien 1951, Bd.  2, S.  188; Werner Oehlmann, Die
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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