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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 144 attention vacant for thinking of any thing else“.616 Diese intellektuell ausge- richtete Betrachtung des musikalischen Kunstwerkes sowie seiner strukturel- len Organisation geht über eine rein sensualistische Wahrnehmung somit hin- aus und ist „a very high intellectual pleasure, not unlike that which it derives from the contemplation of a great system in any other science“.617 Dem Thema der musikalischen Komposition kommt hierbei enorme Relevanz zu, da es als realer ‚Inhalt‘ des instrumentalen Kunstwerkes charakterisiert wird, der ihm komplett inhärent sei. Das Thema – wie mit einem Zitat aus Smiths Artikel nochmals dargelegt wird – mache damit keine ‚äußerliche‘ Bestimmung nötig: That music seldom means to tell any particular story, or to imitate any particu- lar event, or in general to suggest any particular object, distinct from that com- bination of sounds of which itself is composed. Its meaning, therefore, may be said to be complete in itself, and to require no interpreters to explain it. What is called the subject of such Music is merely, as has already been said, a certain leading combination of notes, to which it frequently returns, and to which all its digressions and variations bear a certain affinity. […] The subject of a composi- tion of instrumental Music is a part of that composition: the subject of a poem or picture is no part of either.618 Smith betont jedoch, dass auch rein instrumentale Kompositionen eine ähn- liche Wirkung wie ‚normale‘ imitative Kunstarten erregen können, welche nicht auf der unmöglichen Nachahmung von musikexternen Gegenständen beruhe, sondern auf mentalen Faktoren. Smiths Ansatz geht hier von nur drei unterschiedlichen Affektzuständen aus, die den prozessualen Gedankenlauf mit jeweils eigener Dynamik begleiten: Fröhlichkeit, Melancholie und Ruhe. Da er die musikalische Komposition sowie deren bewusste Aufnahme als ‚geis- tige‘ Leistung, als regelrechten Gedankengang charakterisiert, ist hier eine di- rekte, jedoch durchweg subjektive Beziehung auf die emotionale Grundierung der kognitiven Betätigung gegeben, die auch durch ‚reine‘ Musik in diversen Nuancen erregt werden kann.619 ‚Reine‘ Musik ist nicht fähig, eine ruhige Per- son oder fröhliche Geschichte zu imitieren, wie das andere Künste können, sondern „becomes itself a gay, a sedate, or a melancholy object; and the mind 616 Ebda., S.  204. 617 Ebda., S.  205. 618 Ebda. Wie Hanslick, der die geistige Erfüllung des aktiven Hörens darin sucht, dass eine Antizipation des Rezipienten „hier bestätigt, dort angenehm getäuscht“ wird (VMS, S.  138), sagt auch Smith, musikalische Befriedigung „arises partly from memory and partly from foresight“. Smith, „Nature of Imitation“ (wie Anm.  609), S.  204. 619 Seidel, „Zählt die Musik“ (wie Anm.  592), S.  504f.; Lippman, Western Aesthetics (wie Anm.  400), S.  113; Klose, Adam Smith (wie Anm.  598), S.  63–83; Kim, „Mimesis Autono- mie“ (wie Anm.  582), S.  36f.; Klein, Musikphilosophie (wie Anm.  64), S.  41–45.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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