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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 217 the ‚music itself‘“ aufgab.1061 Die ‚music itself‘ – auch kurz: ‚TMI‘ – war für Kramer aber eine ideologische Konstruktion, bei der man eindeutig übersehe, dass alle Objekte immer schon durch ein „dense weave of ‚highly conditioned historical takes‘“ geprägt wurden.1062 Folglich wird auch Hanslicks VMS-Trak- tat mit der Schenker’schen Musikanalyse unmittelbar verbunden: „A Hans- lickian analysis is concerned with things like musical structure […]. Perhaps the finest exemplar of musical formalism is Heinrich Schenker.“1063 Dass aber auch hier kein völliger Konsens erreicht werden konnte, belegte speziell Wil- liam Drabkin, der das Konzept Schenkers aus Hauseggers Abhandlung Musik als Ausdruck (1885) ableitet, welche jedoch Hanslicks Programm nicht gerade ähnelt.1064 Wenn diese postulierte Entwicklung der formalen Ästhetik zwar auch keine exklusiv ‚englische‘ Hypothese darstellt, zumal bereits mehrere ‚deutsche‘ Forscher eine unmittelbare Abhängigkeit von Hanslick und Schen- ker vermuteten,1065 verdeutlicht die Relevanz Schenkers im englischen Sprach- raum, wieso diese historische Verbindung im Rahmen der amerikanischen Musikwissenschaft eingehender besprochen wurde. Neben vereinzelten allgemeinen Kohärenzen im Ansatz von Hanslick und Schenker – Wort und Ton, Inhalt und Form, Musik und Gefühl etc.1066 – hat man Hanslicks VMS-Traktat oft als methodische Begründung der ‚formalist musicology‘ eingeschätzt. Dass hier aber trotz allem bedachtsam argumentiert werden sollte, zeigen bereits Cooks Texte, der die bezüglichen Schnittstellen wiederholt begrenzte und davon sprach, dass Schenkers Methodik als praktische 1061 Siehe hierzu rezent: Michael Ward, „‚Absolute‘ Philosophy?“ (wie Anm.  180), S.  337 und 352. 1062 Lawrence Kramer, „Criticizing Criticism, Analyzing Analysis“, in 19thCM 16/1 (1992), S.  76–79, hier S.  77. Vgl.: ders., „Future“ (wie Anm.  1042), S.  9; Interpreting Music, Berke- ley/Los Angeles/London 2011, S.  14; „Philosophizing Musically: Reconsidering Music and Ideas“, in JRMA 139/2 (2014), S.  387–404, hier S.  394. Zur rezenten Diskussion um die ‚music itself‘ vgl.: Hooper, Discourse of Musicology (wie Anm.  1056), Kap.  3. 1063 Miller, „Piano Performance“ (wie Anm.  1060), S.  265. Zu Hanslicks Einflüssen auf Schen- kers Methodik und die technische Musikanalyse siehe etwa auch: Edgar, „Adorno and Analysis“ (wie Anm.  155), S.  441; Berger, Theory of Art (wie Anm.  248), S.  144; Shreffler „Berlin Walls“ (wie Anm.  206), S.  513; Titus, Hegelian Currents (wie Anm.  61), S.  101f.; Karnes, Challenge of History (wie Anm.  131), S.  21; Katz, Sense and Meaning (wie Anm.  155), S.  247; Cook, Beyond the Score (wie Anm.  256), S.  33; Pritchard, „Broken Images“ (wie Anm.  256), S.  146; Bonds, Absolute Music (wie Anm.  31), S.  252 und 285; Parkhurst, „Making a Virtue“ (wie Anm.  777), S.  82f. 1064 William Drabkin, „Heinrich Schenker“, in Christensen, Western Music Theory (wie Anm.  870), S.  812–843, hier S.  834. 1065 Schäfke, Geschichte (wie Anm.  39), S.  395 und 400; Suppan, „Ausdrucks- contra Form- ästhetik“ (wie Anm.  255), S.  115; Thaler, Organische Form (wie Anm.  651), S.  126. 1066 Zu zentralen Parallelen siehe vor allem: Cook, Schenker Project (wie Anm.  33), S.  48–62.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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