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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 289 cognitively complex emotions because it cannot specify their cognitive cont- ent.“1495 Auch Madells Analyse aus dem Jahr 2002, die in der gesamten moder- nen Diskussion „fairly major flaws“ sieht, zeigt, dass eine derartige Methodik fĂŒr die analytische Kunsttheorie absolut typisch ist: Der Grund, wieso moderne „accounts of music’s power to express emotion are unsatisfactory is that they assume the truth of the dominant ‚cognitivist‘ analysis of emotion, an analysis which is entirely consonant with a highly influential position developed by the nineteenth-century music critic Eduard Hanslick.“1496 Nach diesen primĂ€r ‚negativen‘ Reaktionen, die das Problem der kogni- tiven Emotionen gemeinhin beherzigen und die Wirksamkeit von Hanslicks Argument im englischen Sprachraum belegen können, werden nun die phi- losophischen Konsequenzen von Hanslicks VMS-Traktat fĂŒr die gĂ€ngigsten Hypothesen des analytischen Musikdiskurses abschließend demonstriert: die ‚arousal theory‘ und die ‚expression theory‘.1497 Die vielgestaltigen theoreti- schen Ansatzpunkte zum Konnex von GefĂŒhl und Musik1498 können hierbei hĂ€ufig durch Fragen zum Wert der Kunst erhellt werden: Weil ‚reine‘ Musik keinerlei fassliche Referenz auf ‚externe‘ Objekte aufweist, welche deren Ă€sthe- tische QualitĂ€ten garantieren, zieht man die menschliche AffektivitĂ€t heran, deren faktische Relevanz fĂŒr die alltĂ€gliche Lebenswelt zweifellos gegeben ist und die den Wert von Musik damit sichert. McAlpin argumentiert dahin- gehend: „Should we, however, eliminate emotion from music, what exact ly have we left? In the case of melody – but the bare sensation of successive sounds. But apart from feeling, these have neither esthetic meaning nor artistic worth.“1499 Moos bemerkte zeitgleich fĂŒr den deutschen Sprachraum: „Wenn die AusdrucksfĂ€higkeit der Musik nicht weiter“ reiche als bis zum dynami- schen GefĂŒhlselement, „wĂ€re die hohe WertschĂ€tzung unbegreiflich, die die Menschheit jenen musikalischen Ausdeutungen des seelischen Lebens entge- 1495 Karl/Robinson, „Levinson on Hebrides“ (wie Anm.  1283), S.  195. 1496 Madell, Music and Emotion (wie Anm.  1465), S.  1. 1497 Eine wichtige positive Reaktion ist Zangwills Aufsatz „Against Emotion“ (wie Anm.  396), der wie folgt endet: „Emotion is a thorough distraction when thinking about the nature of music. [
] [T]he immediate experience of music itself is not an emotion, and the thought most immediately involved in making or composing music are not emo- tions. [
] Hanslick was right.“ 1498 FĂŒr eine kompakte Quersicht siehe etwa als Standard-Referenz Budd, Music and Emotions (wie Anm.  663). Vgl.: Roger Scruton, „Recent Books in the Philosophy of Music“, in PQ 44 (1994), S.  503–518; Levinson, „Response to Art“ (wie Anm.  1436); Derek Matravers, „Recent Philosophical Work on the Connection Between Music and the Emotions“, in MA 29/1–3 (2010), S.  8–18. 1499 McAlpin, „Language of Emotions“ (wie Anm.  556), S.  429f.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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