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Vor 1918
Graz 1914 - Der Volkskrieg auf der Straße
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| Innenstadt und Bahnhof246 Das Grazer Frauenhilfskomitee (oder „Steiermärkische Frauenhilfsausschuß“) wurde von Marie von Rokitansky, der Präsidentin der Grazer Ortsgruppe der Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs, angeregt. Als Schirmherrin fun- gierte Franziska von Clary und Aldringen (Sie war unter anderem die Ehefrau des Statthalters). Den Vorsitz führte Fanni von Pitreich. Die Leitung oblag He- lene von Fleischhacker.594 Die Zentrale wurde in der Grazer Burg untergebracht. Sammel- und Produktionsstätten befanden sich unter anderem in der Alten Uni- versität sowie in der Frauengewerbeschule des Steiermärkischen Gewerbevereins (Nähstuben und Küche). Am überparteilichen und überkonfessionellen Frauen- hilfskomitee, das mehr oder minder in den Händen des Allgemeinen deutschen Frauenvereins (Präsidentin Henriette Pokorny) und der Katholischen Frauenorga- nisation lag, beteiligten sich viele Grazer Vereine unterschiedlicher Ausrichtung. Slowenische und kroatische (Frauen-) Vereine nahmen nicht am Frauenhilfskomi- tee teil.595 Der sozialdemokratischen Arbeiterinnen-Zeitung (Wien) zufolge nah- men die (organisierten) sozialdemokratischen Frauen nur an einigen offiziellen Sitzungen des Frauenhilfskomitees teil.596 Grundsätzlich formierten sie sich in der „Almanach des Kriegsjahres 1914–15“ wurde von mir auf das Jahr 1915 datiert, weil sie seit März 1915 in den Zeitungen beworben wurde, vgl. beispielsweise: Kriegsalmanach der patriotischen Frauen Österreichs, in: Grazer Tagblatt, 13.3.1915 (Abendausgabe), 2. Die undatierte Broschüre „Frauen-Kriegskalender 1915“ wurde von mir auf das Jahr 1914 datiert, weil sie bereits im De- zember 1914 zum Verkauf angeboten wurde, vgl. exemplarisch: Ein Frauen-Kriegskalender, in: Grazer Tagblatt, 22.12.1914 (2.  Morgenausgabe), 4. 594 Später übernahm Ada Fizia die Führung des Frauenhilfskomitees. Sie engagierte sich in deutsch- nationalen Vereinen und war die Frau des 1917 gewählten Grazer Bürgermeisters Adolf Fizia, vgl. dazu auch: Schmidlechner/Ziegerhofer/Sohn-Kronthaler/Sonnleitner/Holzer (2017), 22, 38, 260. 595 Folgende Vereine beteiligten sich zumindest anfänglich (und wenn auch „nur“ via Spenden) am Aufbau des Frauenhilfskomitees: Verein für Armenpflege und Kinderfürsorge, Allgemeiner deutscher Frauenverein, Verein deutscher Kindergärtnerinnen, Dienstmädchen-Schulverein, Evangelischer Frauenhilfsverein rechtes Murufer „Edelweiß“, Evangelischer Armenunterstüt- zungsverein, Frauenverein St.  Andrä, Frauenverein Graben, Frauenverein Maria-Himmelfahrt, 1. und 2.  Frauenortsgruppe des Deutschen Schulvereins, 1. und 2.  Frauenortsgruppe des Ver- eins Südmark, 3.  Mädchenortsgruppe des Vereins Südmark, Gustav-Adolf-Frauenverein, Verein Hauskrankenpflege, Verband der deutschen Hochschülerinnen, Krippen- und Kinderbewahr- anstalt, Katholische Frauenorganisation Steiermarks, Katholischer Frauenverein der werktätigen christlichen Liebe, Verband deutscher Hochschülerinnen, Jüdischer Frauenverein, Lesezirkel jüdischer Frauen und Mädchen, Bund abstinenter Frauen, Reichsorganisation der Hausfrauen, Sozialdemokratische Frauenorganisation, Vereinigte Lehrerinnen. Ich kenne nicht jeden dieser Vereine. Viele dieser Vereine werden beschrieben von: Schmidlechner/ Ziegerhofer/Sohn-Kronthaler/Sonnleitner/Holzer (2017). 596 Die Frauen Steiermarks während der Kriegszeit, in: Arbeiterinnen-Zeitung, 15.12.1914, 5.
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Graz 1914 Der Volkskrieg auf der Straße
Title
Graz 1914
Subtitle
Der Volkskrieg auf der Straße
Author
Bernhard Thonhofer
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien - Köln- Weimar
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20569-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
510
Keywords
Steiermark, Weltkrieg, Styria, Landeshauptstadt, Heimatfront, Kriegsbegeisterung, Burgfrieden
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Rahmenbedingungen 15
    1. Forschungsgeschichte 15
    2. Forschungsstand 25
    3. Fragenhorizont 35
    4. Erkenntnisbarrieren 36
    5. Mikrohistorie 40
    6. Vier Leitpanoramen 52
    7. Argumentationsstrang 65
  2. Sarajevoer Attentat und Graz 69
    1. Vom „Balkanbrand“ 1912/13 69
    2. Der Begriff „Begeisterung“ in der politischen Sprache 76
    3. Grazer Gemeinderatswahlkampf 83
    4. Intensive Julipolemik 88
    5. Der „Demarche-Rummel“ 99
    6. Blick nach Ungarn und „Strafexpedition“ 105
    7. Fallende Börsenkurse 110
    8. Ultimatum an Serbien 112
    9. Lokalisierungsfrage 116
    10. Verregnete Grazer Straßen im Juli 119
    11. Zur Trauerstimmung 122
  3. Innenstadt und Bahnhof 135
    1. Kein Telefonnetz 135
    2. Abbruch der diplomatischen Beziehungen 138
    3. Die „patriotischen“ Straßenumzüge 144
    4. Offengelegte Zeitungspolitik 151
    5. Unklare Mobilisierungsplakate 154
    6. Antisozialdemokratischer Demonstrationszug 162
    7. Grazer „Feldlager“ 166
    8. Die letzten Tage im Juli 170
    9. Großbritannien und Italien 176
    10. Verspätete Zeitungen in der Provinz 185
    11. Nach dem Truppenabmarsch am 11. August 187
    12. Abschiedsszenen 194
    13. Kaiserfeiern rund um den 18. August 206
    14. Ein „Denkmalfrevel“ 212
    15. Kriegsdauer, Kriegsausgang und Kriegstechnologie 214
    16. Erste „Entscheidungsschlachten“ 222
    17. Präventivzensur 227
    18. Erste „Soldatenerzählungen“ 234
    19. Grazer Frauenhilfskomitee 245
    20. Transportkolonne am Bahnhof 252
  4. Alltag und Einheitsprüfungen 257
    1. Arbeitslosigkeit 257
    2. Andrang auf die Geldinstitute 267
    3. Ausstattungsfrage und Postämter 276
    4. Hamsterkäufe 284
    5. Mietzins 299
    6. Kirchen und Friedhöfe 303
    7. Verlustlisten 318
    8. Infiltrierendes „Spinnennetz“ 323
    9. Ausschreitungen 333
    10. Demonstrationen vor Geschäften 340
    11. Über die „Sprachbereinigung“ 346
    12. Modeboykott 354
    13. Soldaten abseits der Truppe 363
    14. Neue Wachposten 374
    15. Arbeiterhilfskorps für Graz und Umgebung 387
    16. Pfadfinder und Wandervogel 389
    17. Die „Soldatenspiele“ der Kinder 398
    18. Diebstahl und Betrug 404
    19. Verbliebene „Kriegsfreizeit“ 412
  5. Schlussbetrachtung 423
    1. Stadtlandschaft im „Volkskrieg“ 423
    2. Grazer Einheitsbildung 428
    3. Einheitsgruppen 431
    4. Notwendige „Heimatfront“ 434
    5. Einheitsbrüche 436
    6. Einheitsprüfungen 439
    7. Entscheidungshilfen 444
    8. Thesen 450
  6. Anhang 453
    1. Tafelteil: Orte des Geschehens 453
    2. Abkürzungen 461
    3. Quellen 463
    4. Literatur 467
    5. Bildnachweis 503
    6. Register 504
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