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Sakralmöbel aus Österreich - Von Tischlern und ihren Arbeiten im Zeitalter des Absolutismus, Volume I: Östliche Landsteile
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578 | Sakralbauten in Oberösterreich ten verziert, doch waren die Tischler vom Ergebnis offenbar nicht wirklich überzeugt. Daher unterbreiteten sie den Vorschlag, die Möbel mit Marketerien zu dekorieren. Zugleich bewarb sich Wolfgang Rachinger, der Haustischler des Grafen von Salburg, um den Auftrag, weshalb er mit der Erzeugung eines eigenen, aber furnierten Wan- genmodells für die Deutschordenskirche begonnen hatte.743 In den folgenden Wochen entschied Rachinger den Konkurrenzkampf für sich. Er hatte sein Modell nach Salzburg geschickt, und es fand das Wohlgefallen des Erzbischofs. Außerdem ordnete Harrach an, ihm den Bau auch der anderen Schreinerarbeiten für die Kirche zu überlassen. Wenzel sollte sich seinerseits davon überzeugen, dass der Tischler über einen ausreichend großen Holzvorrat zur Ausführung der Arbeiten verfügte.744 Einem undatierten Brief zufolge befanden sich im Holzlager Rachingers gut ab- gelagerte Furniere und Massivholzbohlen in größerer Menge, was damals keineswegs selbstverständlich war.745 Anlangend den graf Salle bürgerl. haus- und tischlermeister, habe ich dieser tage bey demselben sowohl von allerhand gattung fournier spännen als schon ain und mehr jahr ligendem wohl aus- gedrucknetem nussbaumenem hartem auch weichem holz so viel ersehen, als zu etwann kinftiger bestreitung der gesamten kürchenstühl, thüren und oratorii arbeith von nöthen sein möchte ; im fahl aber auch demselben von dem alhier im haus vorräthig wohl ausgedrocknetem schönem har- tem holzwerch anstatt bahres gelt zu dieser arbeith verabfolget werden solte, wurde ich keineswegs vergessen die genaueste obsicht zu haben und dahin zu sehen, das solches holzwerch alles zu dieser kürchen arbeith angewendet werden möchte.746 Ende September 1721 wurde mit Wolfgang Rachinger ein Vertrag über die Anferti- gung des Gestühls sowie weiterer Arbeiten geschlossen : Anheundt zu endgesezten datum ist zwischen mir und ihm nahmen ihro eccellz. h.  gen. feldzeug- meister und grafen von Harrach (:  titl  :) an ainem, dann dem Wolfgang Rachinger hauß- und tischlermeister von herrn grafen von Salleburg andern theill wegen nachgesezter tischlerarbeith folgender contract aufgesezet und geschlossen worden. Imo. Solle er tischlermaister schuldig und craft dieses accords verbundten sein, in nach benennen- der zeit die kürchen stühl, deren in allen 16 seind, an denen auswendigen seithen oder docken, wie 743 Vermutlich handelte es sich um Graf Ludwig Salburg, der am 18.  Mai 1718 den Grundstein zum Bau der Kirche legte. ÖKT, Linzer Kirchen (1964), 59. 744 Das entsprechende Schreiben datiert vom 22.  September 1721. DOZA, BÖ, Karton  136, fol.  235v– 236r. 745 Vgl. hierzu das Kapitel »Grundlegendes«. 746 DOZA, BÖ, Karton  136, fol.  240r–240v.
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Sakralmöbel aus Österreich Von Tischlern und ihren Arbeiten im Zeitalter des Absolutismus, Volume I: Östliche Landsteile
Title
Sakralmöbel aus Österreich
Subtitle
Von Tischlern und ihren Arbeiten im Zeitalter des Absolutismus
Volume
I: Östliche Landsteile
Author
Michael Bohr
Publisher
Böhlau Verlag
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20512-8
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
730
Keywords
Baroque, applied arts, church furnishings, Barock, Kunsthandwerk, Sakralmöbel
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Teil 1 Vorbemerkungen
    1. Einführung 15
    2. Methodische Vorgehensweise, Ziele und Fragestellungen 15
    3. Weshalb Sakralmöbel ? 17
    4. Zum Bestand an barockem Sakralmobiliar 19
    5. Zur Auswahl der Objekte 19
    6. Zum strukturellen Aufbau des Buches 22
    7. Zur gewählten Zeitspanne 23
    8. Zum Stand der Forschung 23
  2. Teil 2 Grundlegendes
    1. I. Klerus, Kirchen und Klöster – Tischlereien und Tischlerarbeiten 31
      1. Zur Barockisierung von Weltkirchen und Klöstern 31
      2. Tischlerwerkstätten in Wien 33
      3. Tischlerwerkstätten auf dem Land 36
      4. Zur Größe der Werkstätten 40
      5. Zur Zusammenarbeit von Tischlern mit andern Handwerkern 41
      6. Zur Beschaffung des benötigten Holzes 43
      7. Zur Qualität des Holzes und zum System der Vergütung von Tischlern 43
      8. Nachlassende Qualität der Tischlererzeugnisse im fortgeschrittenen 18. Jahrhundert 46
      9. Zu den verwendeten Materialien 48
      10. Zur Oberflächenveredelung und Restaurierung 51
      11. Exkurs : Technische Innovationen als Grundlage der Entwicklung neuer Gestaltungsformen 55
    2. II. Gestaltungsfragen, Stilformen und Ornamente 58
      1. Die Verbreitung neuer Stilvarianten 58
      2. Zu den Großformen 61
      3. Zu den Detailformen 64
      4. Italien oder Frankreich 72
      5. Der Vergleich mit fremden Kunstlandschaften 75
      6. Die Kunstlandschaften in den untersuchten österreichischen Regionen 77
    3. III. Die Entwicklung des Kirchenmobiliars 81
      1. Zur Geschichte der Chorgestühle 81
      2. Entstehung 81
      3. Aufstellung und Großformen 83
      4. Möglichkeiten der Verzierung 87
      5. Zur Geschichte der Beichtstühle 90
      6. Schuldbekenntnis, Beichte und öffentliche Buße 90
      7. Entstehung, Großformen und Möglichkeiten der Ausgestaltung 90
      8. Zur Geschichte der Laiengestühle 95
    4. IV. Sakristeien 101
      1. Ihre Lage innerhalb des Raumgefüges 101
      2. Der Klosterplan von St. Gallen und frühe Sakristeimöbel 102
      3. Zur Funktion von Sakristeien, barocke Sakristeieinrichtungen und die Schriften von Carlo Borromeo und Jacob Müller 104
      4. Altäre und Scheinaltäre 104
      5. Lavabos 106
      6. Sakristeischränke und Ankleidekredenzen 107
      7. Zur Entwicklungsgeschichte der Sakristeischränke 110
      8. Ankleidetische und Tischkästen 111
      9. Truhen und Truhenbänke 113
      10. Beichtstühle 115
      11. Betpulte, Kniebänke und Bankpulte 116
    5. V. Mobiliar in Nebenräumen von Kirchen und Klöstern 118
      1. Paramenten- und Schatzkammern – Lage, Funktion und Einrichtung 118
      2. Der Kollationsgang – Lage und Funktion 119
      3. Refektorien – Lage und Einrichtung 120
      4. Bibliotheken, Manuskriptenzimmer und Sammlungsräume 122
      5. Bibliotheken 122
      6. Manuskriptenzimmer 124
      7. Sammlungsräume 125
    6. VI.Zur Hierarchie von Räumen und Möbeln 127
  3. Teil 3 Katalog – Beiträge zu den Sakralanlagen – Tafeln
    1. Hinweise 133
    2. Hinweise zu Provenienzen, Datierungen und Materialien 133
    3. Hinweise zu den angegebenen Maßen 133
    4. Hinweise zu den zitierten Schriftquellen 134
    5. I. Sakralbauten in Wien 135
      1. Augustinerkloster 135
      2. Dominikanerkloster 146
      3. Franziskanerkloster 155
      4. Jesuitenkommunität 165
      5. Karlskirche 177
      6. Paulanerkirche 189
      7. Rochuskirche 197
      8. St. Josef ob der Laimgrube 205
      9. St. Peter 211
      10. St. Stephan 222
      11. Schottenstift (Benediktinerkloster) 235
    6. II. Sakralbauten in Niederösterreich 247
      1. Altenburg, Benediktinerstift 247
      2. Ardagger, Pfarrkirche hl. Margarete 260
      3. Dürnstein, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt 264
      4. Geras, Prämonstratenser-Chorherrenstift 283
      5. Göttweig, Benediktinerstift 294
      6. Heiligenkreuz, Zisterzienserstift 315
      7. Herzogenburg, Augustiner-Chorherrenstift 335
      8. Horn, Piaristenkirche 347
      9. Klosterneuburg, Augustiner-Chorherrenstift 352
      10. Krems, Piaristenkirche 367
      11. Krems, Pfarrkirche St. Veit 380
      12. Lilienfeld, Zisterzienserstift 386
      13. Melk, Benediktinerstift 408
      14. St. Marein, Pfarrkirche hl. Maria 434
      15. St. Pölten, Dom- und Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt 436
      16. Seitenstetten, Benediktinerstift 452
      17. Wiener Neustadt, Zisterzienserstift Neukloster 466
      18. Zwettl, Zisterzienserstift 477
    7. III. Sakralbauten in Oberösterreich 500
      1. Baumgartenberg, Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt 500
      2. Kremsmünster, Benediktinerstift 512
      3. Lambach, Benediktinerstift 534
      4. Linz, Jesuitenkirche (Alter Dom) 551
      5. Linz, Karmelitenkloster 566
      6. Linz, Seminarkirche Hl. Kreuz 572
      7. St. Florian, Augustiner-Chorherrenstift 580
      8. Schlägl, Prämonstratenser-Chorherrenstift 607
      9. Schlierbach, Zisterzienserstift 621
      10. Waldhausen, Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt 631
      11. Wilhering, Zisterzienserstift 638
  4. Teil 4 Zusammenfassung und Ausblick – Glossar – Verzeichnisse –
    1. Literatur
    2. Zusammenfassung und Ausblick 659
    3. Zum Aufbau des Buchs 659
    4. Historischer Abriss 660
    5. Entwicklungsgeschichte der Kirchenmöbel 661
    6. Zur Einrichtung verschiedener Räume in Kirchen und Klöstern 662
    7. Zur Hierarchie sakraler Einrichtungen 663
    8. Die Auftraggeber und ihr Einfluss auf die Kunstentwicklung 663
    9. Zum Verhältnis zwischen Auftraggebern, Architekten und Handwerkern 665
    10. Zu den Tischlern 665
    11. Stilistische Entwicklung der Möbel 666
    12. Regionale Besonderheiten 667
    13. Fazit und Ausblick 668
    14. Glossar 670
    15. Ortsindex 678
    16. Künstlerverzeichnis 682
    17. Abkürzungsverzeichnis 688
    18. Abbildungsnachweis 692
    19. Literaturverzeichnis 693
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