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182 Neue diasporafilmische Räume
fantasies and a desire to honestly connect and understand an alien culture,
between assertion of mastery and surrender to cultural difference“ (Jenkins 164).
Erinnerung und Imagination sind dabei entscheidende Elemente dieser produkti-
ven Triebkraft. Der Diasporafilm verändert konstant auf imaginative Art und
Weise seine Ausformung und Gestalt und trägt in diesem Sinne dazu bei, Erinne-
rung nicht nur als etwas in die Vergangenheit Gerichtetes, sondern auch und vor
allem als etwas in die Zukunft Blickendes, etwas Bildendes und Gestaltendes, zu
konzeptualisieren. Kosmopolitische Räume sind demnach filmische Räume der
Verschachtelung, der Verdichtung, der Gleichzeitigkeit und der Verlebendigung.
Kosmopolitismus als alltägliche kulturelle Praxis im Sinne Asef Bayats tritt
sowohl in Walls of Sand als auch in Persepolis in verschiedenartigen filmischen
Räumen in Erscheinung: Der Raum des autonomen Selbst, der kosmofeministi-
sche Positionen ermöglicht und damit als verlebendigter filmischer Raum fun-
giert, und der Raum des kindlich-jugendlichen Selbst, der infolge als pop-
kosmopolitischer und animierter Raum auftritt, tragen dazu bei, Diaspora als
Medienraum zu konzipieren, indem filmische Räume als Räume der kulturellen
Verortung und Transformation sowie als Räume der Aushandlung der eigenen
Position zum Tragen kommen. Einen weiteren solchen Raum bildet der rebelli-
sche Raum, den ich nachstehend anhand der beiden Filme The Green Wave von
Ali Samadi Ahadi und Schwarzkopf von Arman T. Riahi näher untersuchen
möchte.
Medienraum Diaspora
Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung 1
- 2 Diaspora/Film im Wandel 33
- 3 Verortung der iranischen Diaspora 65
- 4 Neue diasporafilmische Räume 107
- 5 Post-Diasporafilm oder Postdiaspora-Film? Ein Fazit 227
- Bibliographie 241
- Filmographie 267