Thörl
Marktgemeinde
Thörl
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Bruck-Mürzzuschlag | |
Kfz-Kennzeichen: | BM | |
Hauptort: | Palbersdorf | |
Fläche: | 166,43 km² | |
Koordinaten: | 47° 31′ N, 15° 13′ O | |
Höhe: | 638 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.207 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8621, 8622, 8623, 8624 | |
Vorwahlen: | +43 3861 | |
Gemeindekennziffer: | 6 21 47 | |
NUTS-Region | AT223 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Palbersdorf 73 8621 Thörl |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Günther Wagner (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (15 Mitglieder) |
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Lage von Thörl im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag | ||
Ortsansicht |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Thörl ist eine Marktgemeinde mit 2207 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Gerichtsbezirk Bruck an der Mur und im politischen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag in der Obersteiermark (Österreich).[1] Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurde Thörl am 1. Jänner 2015 mit den Gemeinden Etmißl und St. Ilgen zusammengelegt. [2][3]
Geografie
Geografische Lage
Thörl liegt in der nördlichen Steiermark. Die Fläche umfasst 166,43 Quadratkilometer.
Gemeindegliederung
Katastralgemeinden und gleichnamige Ortschaften sind (Stand: Fläche 31. Dezember 2020;[4] Einwohner 1. Jänner 2022[5])
Nachbargemeinden
Wildalpen (Bezirk Liezen) | Mariazell | Turnau |
Aflenz | ||
Tragöß-Sankt Katharein | Kapfenberg | Turnau |
Eingemeindungen
- Am 1. Jänner 1955 wurde die Gemeinde Fölz bei Thörl eingemeindet.
- Am 1. Jänner 2015 wurden die Gemeinden Etmißl und St. Ilgen bei Thörl eingemeindet.
Geschichte
Schon in der Jungsteinzeit dürften Siedlungen in der Gegend um Thörl bestanden haben. Um 600 n. Chr. zogen slawische Siedler in die Gegend, wovon heute noch einige Ortsnamen zeugen. Während des 8. Jahrhunderts wanderten Bayern ein.
1103 schenkte Herzog Heinrich III. von Kärnten das Aflenztal, in dem auch Thörl liegt, dem Stift St. Lambrecht. 1342 erschien Palbersdorf das erste Mal urkundlich, Thörl (als toer in der aynoed; Thörl in der Einöd) 1345. Die Gegend war damals noch als Einöd bekannt. Die Straßensperre, die dem Ort den Namen gab, bestand damals bereits. Der Gegendname Hinterberg ist sogar schon seit 1253 bekannt.
Im 14. Jahrhundert begann in Thörl die Eisenproduktion. Da das Tal allerdings in Thörl zu eng war, konzentrierte sich der Wohnungsbau auf Palbersdorf.
1849 wurde Thörl in die Gemeinde Aflenz eingebunden, 1915 sollte diese wegen divergierender Interessen wieder aufgeteilt werden, was wegen des Ersten Weltkrieges auf 1919 verschoben wurde.
1893 wurde die Thörlerbahn eröffnet, welche Kapfenberg mit Turnau verband. Vor allem die ansässige Eisenindustrie profitierte stark davon. Geplant war auch eine Verlängerung bis zur Mariazellerbahn, um die Südbahn mit der Westbahn zu verbinden, dies wurde aber nie realisiert.
1945, zum Ende des Zweiten Weltkriegs, marschierten Soldaten der Roten Armee ein und blieben, bis Thörl noch im selben Jahr der britischen Besatzungszone zufiel.
1955 vereinigten sich die Gemeinden Thörl und Fölz, außerdem erhielt Thörl das Recht, ein Wappen zu führen.
1959 wurde der Personenverkehr auf der Bahnstrecke eingestellt, fünf Jahre später wurde der Abschnitt von Seebach nach Seewiesen, einem Ortsteil von Turnau, stillgelegt, 1990 auch der Abschnitt von Aflenz nach Seebach. 1991 startete der Verein Thörlerbahn ein Museumsbahn-Projekt, welches auch gut angenommen wurde. Als allerdings 1995 die Eisenindustrie wegen einer Bankenpleite in den Konkurs schlitterte, verlor der Betreiber der Strecke, die Steiermärkischen Landesbahnen, den größten Frachtkunden und musste den Betrieb einstellen. Der Verein durfte danach noch bis 1997 die Strecke befahren. Die Gleise der Thörlerbahn wurden 2003/04 abgetragen, von Thörl bis Kapfenberg wurde die Strecke durch einen Radweg ersetzt.
1994 wurde die Gemeinde wegen ihrer Leistungen, wie zum Beispiel Bau von Haupt- und Volksschule, Hallenbad und Gemeindewegen, zur Marktgemeinde erhoben.
Religion
Für die evangelische Glaubensgemeinschaft bestand bereits zum Beginn des 20. Jahrhunderts eine Predigtstation in Thörl, sie wurde am 29. Juni 1914 geweiht.
Am 21. Juni 1964 wurde auch die katholische Kirche eingeweiht, die Aflenzer Expositur Thörl wurde zu einer selbständigen Pfarre erhoben. Das Grundstück für die Kirche wurde von Johann III. von Pengg gestiftet. Bis dahin diente die Barbarakapelle im Schloss Thörl als Gottesdienstraum.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Schloss Thörl: Am Ortseingang befindet sich Schloss Thörl, welches früher als „Tor“ zum Ort diente. Daher auch der Name des Ortes. Das Schloss gehört der Hempel-Hubersting Privatstiftung.
- Im Gemeindegebiet von Thörl liegt die Ruine der Burg Schachenstein.
- Am Fuß der Ruine Schachenstein liegt das so genannte „Alte Haus“, das heute von den Thörler Landsknechten für Veranstaltungen genutzt wird.
Musik
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Joh. Pengg AG – Drahtwerk
Tourismus
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Aflenz den Tourismusverband „Hochschwab“. Dessen Sitz ist in Aflenz.[6]
Thörl zählt jährlich etwa 7000 bis 10.000 Übernachtungen, den Großteil davon in den Sommermonaten Juni bis September.[7]
Bildung
Im Gemeindegebiet von Thörl befinden sich:
- Kinderbetreuung
- Gemeindekindergarten Etmißl
- Gemeindekindergarten Thörl
- eine Tagesmutter
- Schulen
- Volksschule Thörl
- Volksschule Etmißl
- Neue Mittelschule Thörl
Viele Jugendliche besuchen weiterführende Schulen in Kapfenberg und Bruck an der Mur.
Verkehr
Thörl liegt an der Mariazeller Straße B 20, welche die wichtigste Verbindung zwischen Kapfenberg im Mürztal und dem Wallfahrtsort Mariazell sowie im weiteren Verlauf auch Sankt Pölten darstellt.
Die Gleise der Thörlerbahn wurden 2003/04 abgetragen, von Thörl bis Kapfenberg wurde die Strecke durch einen Radweg ersetzt.
Politik
Gemeindevertretung
Durch die Gemeindefusion verloren alle Gemeinderäte mit 31. Dezember 2014 ihre Funktionen. Bis 24. April 2015 übernahm ein Regierungskommissär mit zwei Beiräten aufgrund einer bescheidmäßigen Bestellung durch das Land Steiermark die Geschäfte der Gemeindeführung.
Nach der Gemeinderatswahl vom 22. März 2015 wurde bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung am 24. April 2015 Günther Wagner zum ersten Bürgermeister der neuen Marktgemeinde Thörl gewählt. Zur Vizebürgermeisterin wurde Margit Peßl und zur Gemeindekassierin Martina Krenn gewählt.[8]
Der Gemeinderat der Marktgemeinde Thörl hat nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 15 Mitglieder:
- 10 Mandate Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)
- Österreichische Volkspartei (ÖVP) 4 Mandate
- Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) 1 Mandat
Bürgermeister Günther Wagner (SPÖ) hat sein Gemeinderatsmandat zurückgelegt und verrichtet sein Amt als Volksbürgermeister.
Wappen
-
Sankt Ilgen
-
Thörl
(bis Ende 2014)
Zwei der drei Vorgängergemeinden hatten je ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit, die Neuverleihung für die Fusionsgemeinde erfolgte bisher nicht (Stand: Ende 2017).
Das 1955 verliehen Wappen von Thörl nahm Bezug auf die das Ortsbild beherrschende Ruine Schachenstein und auf die große Bedeutung der Thörler Werke in der metallverarbeitenden Industrie.[9]
Regionalpolitik
Thörl ist Mitglied in der 2. Dezember 2009 gegründeten Regionext-Kleinregion Hochschwab Süd,[10] und in der LEADER-Region Mariazellerland–Mürztal.[11]
Bezüglich der Gemeindestrukturreform der Steiermark 2010–2015 führte die Gemeinde zum einen Gespräche mit Bruck und Kapfenberg (große Lösung),[12] zum Anderen war auch eine Fusion mit Etmißl und Sankt Ilgen im Gespräch,[13][14] oder eine weitergehende Fusion mit Aflenz Kurort/Aflenz Land sowie Turnau (Sechser-Lösung).[15] Eine Fusion mit den beiden Städten wurde von der Etmißler[16] wie auch von der St.-Ilgner[17] Lokalpolitik abgelehnt.
Städtepartnerschaften
- Ljubečna, Slowenien
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1975: Johann Bammer (1922–2017), Landesrat
Söhne und Töchter von Thörl
- Grete Scheuer (1900–1988), Schriftstellerin
- Siegfried Schrittwieser (* 1952), Landespolitiker (SPÖ), ehemaliger Bürgermeister und steirischer Landtagspräsident
Literatur
- Josef Riegler, Gemeinde Thörl (Hrsgb.): Geschichte der Gemeinde Thörl, Eigenverlag, Hausmannstätten/Graz 1994, ISBN 3-901202-10-2.
Weblinks
- 62147 – Thörl. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Eintrag zu Thörl im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Website der Gemeinde
- Steiermark360, 360°-Luftaufnahme Thörl
Einzelnachweise
- ↑ Thörl – Steiermark | Similio. Abgerufen am 10. März 2020.
- ↑ Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
- ↑ § 3 Abs. 1 Z 7 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014, ZDB-ID 705127-x, S. 2.
- ↑ Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück, Nr. 306, ZDB-ID 1291268-2, S. 626.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Thörl, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- ↑ Gemeindevertretung, auf www.thoerl.gv.at, abgerufen am 28. November 2015
- ↑ Die Geschichte von Thörl auf der Webseite der Gemeinde, abgerufen am 28. Dezember 2017
- ↑ Konstituierende Sitzung der Kleinregion Hochschwab Süd (Memento vom 26. Januar 2017 im Internet Archive). Raumplanung Steiermark | News.
- ↑ LAG Mariazellerland-Mürztal (Memento vom 8. Dezember 2014 im Internet Archive), netzwerk-land.at
- ↑ Wird Thörl Stadtteil oder Kleinregion? kleinezeitung.at, 4. Oktober 2012.
- ↑ Die neue Gemeindestruktur der Steiermark (Memento vom 29. Juli 2013 im Internet Archive). Liste Endversion A01, 2012 (pdf, gemeindestrukturreform.steiermark.at; 97 kB).
- ↑ Karte Grafik, Teil 2, Nr. 42 in Die neue Steiermark. kleinezeitung.at, 21. Jänner 2013. Stand der Karten 22. Jänner 2013
- ↑ (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: ÖVP Aflenz Kurort will 3er oder 6er Lösung) , oevp-aflenz.at, 14/11/2012
- ↑ Aktuelles für Gemeindebürger, etmissl.at, abgerufen 3. Mai 2013
- ↑ Gemeindestrukturreform (Memento vom 8. März 2016 im Internet Archive), st-ilgen.at, abgerufen 3. Mai 2013
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Image Description | Credit | Artist | License Name | File |
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Wappen der Gemeinde Thörl, Steiermark (gültig bis Ende 2014, wegen der Gemeindezusammenlegung verlor es mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung für die Fusionsgemeinde erfolgte bisher nicht (Stand: Ende 2017) ). | http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Thörl.jpg | Autor/-in unbekannt Unknown author (original uploader= ZL ) | Datei:AUT Thörl COA.jpg | |
Positionskarte von Österreich | Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer | NordNordWest | Datei:Austria adm location map.svg | |
Blick auf Thörl, Steiermark, Öl auf Holz, 28 x 38 cm | Dorotheum | Anonymus | Datei:Blick auf Thörl c1850.jpg | |
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Compass card with German wind directions | Eigenes Werk | User:Madden | Datei:Compass card (de).svg | |
Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) | Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 | Stephan Baum | Datei:Disambig-dark.svg | |
Kath. Pfarrkirche hl. Dreifaltigkeit in Thörl/Österreich. | Eigenes Werk | Veleius | Datei:Dreifaltigkeitskirche Thörl.JPG | |
Die Flagge Sloweniens . | Eigenes Werk construction sheet from http://www.vlada.si/o_sloveniji/politicni_sistem/drzavni_simboli/ | User:Achim1999 | Datei:Flag of Slovenia.svg | |
Eigenes Werk, basierend auf: Führt kein Wappen.png von N3MO . The font is “ Gill Sans MT Condensed”. | Datei:Führt kein Wappen.svg | |||
Führt kein Wappen seit der Gemeindefusion in der Steiermark 2015 | + | Kontrollstellekundl | Datei:Führt kein Wappen seit der Gemeindefusion in der Steiermark 2015.png |