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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 18 interpretiert werde, könne diese Schrift als philosophische Monographie cha- rakterisiert werden „despite its author’s lack of bona fide philosophical cre- dentials. (Well, as the saying goes, it doesn’t take a jockey to know a horse.)“5 Da die analytische Kunsttheorie überwiegend sprachkritisch ausgerichtet ist und spezielle Probleme erläutert, was scheinbar lediglich die exaktere Kennt- nis der aktuellen Debatten nötig macht – am historischen Bezugsrahmen von bestimmten Überlegungen ist ihr meist nicht wirklich gelegen – wirkt diese erste skizzierte Trennlinie absolut logisch (Kap.  5.1).6 Damit wird auch die defizitäre Forschung zu Hanslicks Bedeutung für die gegenwärtige Musikphi- losophie weitgehend verständlich, deren Vertreter für historische Thematiken nur peripheres Interesse aufbringen.7 Die zweite, primär sprachliche Separation beruht sodann auf dem philologi- schen, geschichtlichen und ideenhistorischen Erkenntnisinteresse, das im deut- schen Sprachraum dominiert, und der soziokulturellen Verfahrensweise, die in der ‚englischen‘ Forschung besonders verbreitet ist. Wenn sich ‚deutsche‘ Arbei- ten zu Hanslicks VMS-Traktat vor allem seiner nuancierten Einreihung in das ästhetische Diskursfeld des 19.  Jahrhunderts vom Deutschen Idealismus und dem romantischen Musikdenken bis hin zu frühen Spuren von späteren zentralen Methoden – Empirismus, Positivismus, Phänomenologie etc. – intensiv wid- men, hat die ‚englische‘ Forschung weitreichende soziologische Ansatzpunkte erschlossen, die sich etwa mit der jüdischen Herkunft Hanslicks und mit seinem ethnischen Hintergrund als ‚deutscher Tscheche‘ befassen. Neben Geoffrey Pay- zants Eduard Hanslick and Ritter Berlioz,8 der die Prager Jugend Hanslicks einge- hend beleuchtet, hat vor allem Brodbecks Forschung zur kritischen Tätigkeit Hanslicks bezüglich Antonín Dvořák, Bedřich Smetana und Karl Goldmark zweifellos aufgezeigt, wie die ethnische Formation von Hanslicks Biographie seine betreffenden Rezensionen prägen konnte.9 Es soll hier auch durch einen 5 Peter Kivy, Antithetical Arts: On the Ancient Quarrel Between Literature and Music, Oxford 2009, S.  53. 6 Siehe hierzu vorerst: Karlheinz Lüdeking, Analytische Philosophie der Kunst. Eine Einfüh- rung, München 1998, S.  17f. und 74f. 7 Als wichtige Ausnahme siehe aber etwa: Philip Alperson, „Englischsprachige Philoso- phie der Musik. Ein Blick von Irgendwo“, übers. von Amelie Stuart, in DZP 57/6 (2009), S.  879–884. 8 Geoffrey Payzant, Eduard Hanslick and Ritter Berlioz in Prague: A Documentary Narrative, Calgary 1991. 9 Siehe dazu etwa seine folgenden Analysen: „Dvořák’s Reception in Liberal Vienna: Lang uage Ordinances, National Property, and the Rhetoric of ‚Deutschtum‘“, in JAMS 60/1 (2007), S.  71–132; „Hanslick’s Smetana and Hanslick’s Prague“, in JRMA 134/1 (2009), S.  1–36; „‚Poison-Flaming Flowers from the Orient and Nightingales from Bay- reuth‘: On Hanslick’s Reception of the Music of Goldmark“, in Grimes/Donovan/Marx, Rethinking Hanslick (wie Anm.  4), S.  132–159.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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