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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 28 Kontextualisierung, welche neben wichtigen zeitlichen auch regionale Um- stĂ€nde bei der Erschließung von Hanslicks VorlĂ€ufern systematisch einbezie- hen muss, hĂ€tte somit deutlich gemacht, dass Kants Lehre zur Zeit von Hans- licks Ausbildung enorm prekĂ€r war. Hanslicks Studium, in dem er das philo- sophische PropĂ€deutikum von 1840/41 bis 1842/43 belegte, danach das musika- lische Fachstudium bei VĂĄclav TomĂĄĆĄek abschloss, daraufhin von 1843/44 bis 1845/46 Jura hörte und mit dem Jahr 1849 schließlich dissertierte, fiel dazu noch in das vormĂ€rzliche Studiensystem, bei dem die skizzierte Regelung noch im- mer galt.49 Ein privates Studium von Kants Kritik kann hier natĂŒrlich vermutet werden, doch muss man dieses wegen der damals gĂŒltigen ZustĂ€nde gesondert beweisen, was bis dato aber nicht erfolgte.50 Auch Carl Dahlhaus, der mit seiner relativ problematischen Geistesgeschichte Die Idee der absoluten Musik zeigen wollte, wie die Ă€sthetische Fachliteratur des 19.  Jahrhunderts durch genau dieses Paradigma definiert war,51 bemerkte bezĂŒg- lich Hanslicks VMS-Traktat, dass dieser durch Hegels Werke geprĂ€gt worden sei: Hanslick, der „leicht verstĂ€ndliche Schriftsteller“, mĂŒsse daher auf den „schwer verstĂ€ndlichen Philosophen“ zurĂŒckgefĂŒhrt werden, um jene hier verhandelte Problematik abzuklĂ€ren.52 Diese damals ohnehin verbreitete Vermutung – die vor allem durch Hanslicks Gebrauch von Begriffen wie ‚Geist‘ und ‚Idee‘ exe- getisch begrĂŒndet wurde53 – ist von Dahlhaus mit den angeblichen historischen tation UniversitĂ€t Wien 1950, S.  235. Diese Pause wurde schon bei Topitsch, „Österreich“ (wie Anm.  45), S.  250 betont. 49 Zu Hanslicks Ausbildung vergleiche allgemein: Grimm, Prager Zeit (wie Anm.  16), S.  23f.; Jitka LudvovĂĄ, „Zur Biographie Eduard Hanslicks“, ĂŒbers. von Anna UrbanovĂĄ, in StMw 37 (1986), S.  37–46, hier S.  40f. 50 Alexander Wilfing, „Hanslick, Kant, and the Origins of Vom Musikalisch-Schönen“, in MusAu (2018), Kap.  2. 51 Zur Kritik an Dahlhaus’ Konzeption vergleiche prinzipiell: Ulrich Tadday, Das schöne Unendliche. Ästhetik, Kritik, Geschichte der romantischen Musikanschauung, Stuttgart/Weimar 1999, S.  118–134; Alexandra Kertz-Welzel, Die Transzendenz der GefĂŒhle. Beziehungen zwi- schen Musik und GefĂŒhl bei Wackenroder/Tieck und die MusikĂ€sthetik der Romantik, St. Ingbert 2001, S.  241–253; Sanna Pederson, „Defining the Term ‚Absolute Music‘ Historically“, in ML 90/2 (2009), S.  240–262. Siehe dazu auch: Tadday, „Analyse eines Werturteils. ‚Die Idee der absoluten Musik‘ von Carl Dahlhaus“, in MÄ 47 (2008), S.  104–117; ders., „Musik im Vakuum“ (wie Anm.  38). 52 Carl Dahlhaus, Die Idee der absoluten Musik, MĂŒnchen/Kassel 1978, S.  110f. 53 Siehe dazu eine Auswahl an relevanten Verweisen: Glatt, Eduard Hanslick (wie Anm.  34), S.  75–79; Grimm, Zwischen Klassik (wie Anm.  19), S.  39–51; Lothar Schmidt, „Arabeske. Zu einigen Voraussetzungen und Konsequenzen von Eduard Hanslicks musikalischem Form begriff“, in AfMw 46/2 (1989), S.  91–120, hier S.  91–93. Vgl. die beiden EintrĂ€ge zu Hegel und Kant in: Musik in der deutschen Philosophie. Eine EinfĂŒhrung, hrsg. von Stefan Lorenz Sorgner und Oliver FĂŒrbeth, Stuttgart/Weimar 2003, S.  21–38, hier S.  35f. und S.  55–75, hier S.  59.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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