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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 69 detailliert beleuchtet und Hanslicks Funktion fĂŒr die tschechische Musikfor- schung grĂŒndlich analysiert worden: Die „abstrakte Denkart“ Hanslicks, die ein mittleres Stadium zwischen romantischer GefĂŒhlsĂ€sthetik und empirischer Kunsttheorie (z.B. Gustav Theodor Fechners Vorschule der Aesthetik, Leipzig 1876) sei,259 wurde durch HostinskĂœs MusikĂ€sthetik zum „konkreten Forma- lismus“ modifiziert, der „gegebene[  ] Ă€sthetische[  ] EntitĂ€ten“ in objektiver Ausrichtung untersuche.260 Dass nicht allein herbartianische Kunsttheoretiker wie Josef DurdĂ­k und Wilhelm Volkmann, sondern ebenso HostinskĂœs TĂ€tig- keiten an Musikschule und UniversitĂ€t der Stadt Prag fĂŒr die Hanslick-Re- zeption positive Resultate zeitigte, wurde dabei einhellig bekundet. Dieser geographisch konzentrierte Fragenkomplex ist von Stanislav Tuksar und Sanja Majer-Bobetko auf die kroatische Forschung ausgeweitet worden: Tuksar zeigte dabei, dass Hanslicks VMS-Traktat mit den 1870er Jahren einen immer höheren Einfluss auf kroatische Schriftsteller verzeichnet, wie etwa eine erhal- tene Vorlesung von Novak – der die zentrale Passage der ‚tönend bewegten Formen‘ erstmals ins Kroatische ĂŒbersetzte – und die polemische Diskussion von Hanslicks Hypothese durch Franjo Ksaver Kuhač deutlich machen, der gar Hanslicks Vorlesung eigens belegt hatte.261 Besonders Marković, der die frĂŒ- heste originĂ€r kroatische MusikĂ€sthetik – Razvoj i sustav obćenite estetike (1903) – schrieb, hatte Hanslicks PrĂ€missen bei der eigenen Analyse systematisch ein- bezogen.262 FĂŒr Majer-Bobetko, die das intrikate VerhĂ€ltnis von Hanslick und Marković gesondert erforschte, war folglich evident, dass Hanslicks Argument (wie Anm.  91); Michael Beckerman, „Janacek and the Herbartians“, in MQ 69/3 (1983), S.  388–407. 259 FĂŒr Fechners Theorien siehe etwa kurz: Christian G. Allesch, Geschichte der psychologischen Ästhetik. Untersuchungen zur historischen Entwicklung eines psychologischen VerstĂ€ndnisses Ă€sthe- tischer PhĂ€nomene, Göttingen/Toronto/ZĂŒrich 1987, S.  303–314; Norbert Schneider, Geschichte der Ästhetik von der AufklĂ€rung bis zur Postmoderne. Eine paradigmatische EinfĂŒhrung, Stuttgart 1996, S.  126–133; Ästhetik und Kunstphilosophie. Von der Antike bis zur Gegenwart in Einzeldarstellungen, hrsg. von Monika Betzler, Julian Nida-RĂŒmelin und Mara-Daria Cojocaru, Stuttgart ÂČ2012, S.  307–310. 260 Jiƙí Fukač, „Empirische Denkweise in der tschechischen Musikwissenschaft: ihre Ursa- chen, Manifestationen und kognitive Folgen“, in Wege zu einer Wiener Schule der Musik- soziologie. Konvergenz der Disziplinen und empiristische Tradition, hrsg. von Irmgard Bon- tinck, Wien/MĂŒlheim 1996, S.  23–34, hier S.  29. Siehe dazu auch StƙíteckĂœs Arbeiten: „Form und Sinn“ (wie Anm.  84); „Vom Prager/Wiener Formalismus zum Prager Struk- turalismus. Zu einer mitteleuropĂ€ischen Tradition“, in Bontinck, Wiener Schule (wie Anm.  260), S.  35–48. 261 Sanja Majer-Bobetko, „Words on Music in Northern Croatia and Slavonia During the 19th Century and Until the World War  I“, in IRASM 38/2 (2007), S.  197–216, hier S.  201. 262 Tuksar, „FĂŒr und gegen Hanslick“ (wie Anm.  198), S.  182–195. Vgl.: ders., „Croatian Musical Culture“ (wie Anm.  198), S.  161.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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