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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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3.3. Die anglophone MusikĂ€sthetik im 18.  Jahrhundert: Beattie und Smith 145 naturally assumes the mood or disposition which at the time corresponds to the object which engages its attention“.620 Die hierdurch eintretende Stimmung wird aber nicht durch instrumentale Kompositionen ‚reprĂ€sentiert‘, sondern vielmehr von der subjektiven AffektivitĂ€t des einzelnen Zuhörers und von in- dividuellen Bedingungen herbeigefĂŒhrt: „Whatever we feel from instrumental Music is an original, and not a sympathetic feeling: it is our own gaiety, seda- teness, or melancholy; not the reflected disposition of another person.“ Smith schließt hieraus: „There are no two things in nature more perfectly disparate than sound and sentiment; and it is impossible by any human power to fashion the one into any thing that bears any real resemblance to the other.“621 Wenn durch solche psychologische Spekulationen auch eine intimere Ver- bindung von GefĂŒhl und Musik gesetzt worden ist, als bei Hanslick gemeinhin prĂ€diziert wird (Kap.  5.3), ist hier kein definitiver Widerspruch bemerkbar, da Hanslicks VMS-Traktat die affektive Wirkung von instrumentalen Komposi- tionen sowie deren individuelle Konstitution gleichfalls akzeptiert und einzig „gegen die unwissenschaftliche Verwerthung dieser Thatsachen fĂŒr Ă€sthetische Principien“ protestiert (VMS, S.  37). PrimĂ€r zielen dabei beide Denker auf die Etablierung der autonomen Ă€sthetischen Bedeutsamkeit von ‚reiner‘ Musik, deren wichtigste Konstante die eigene Struktur und gedankliche Entwicklung sein muss, die der kĂŒnstlerischen Nachahmung grundsĂ€tzlich ĂŒbergeordnet ist. Bei Smith liest sich dies so: „But if instrumental Music can seldom be said to be properly imitative, even when it is employed to support the imitation of some other art, it is commonly still less so when it is employed alone. Why should it embarrass its melody and harmony, or constrain its time and measure, by attempting an imitation which, without the accompaniment of some other art to explain and interpret its meaning, nobody is likely to understand?“622 Dies kann folglich belegen, dass Smiths Theorie und die zwar nicht derart strik- ten, jedoch tendenziell vergleichbar orientierten Überlegungen von Avison, Beattie und einigen anderen zeitgenössischen MusikĂ€sthetikern einen effek- tiven NĂ€hrboden fĂŒr die ‚englische‘ Rezeption von Hanslicks VMS-Traktat bereitet haben, dessen skeptische Perspektive auf die Verbindung von GefĂŒhl und Musik sowie deren beschrĂ€nkte referentielle Eigenschaften folglich bereits partiell etabliert war. 620 Smith, „Nature of Imitation“ (wie Anm.  609), S.  198. 621 Ebda., S.  198. 622 Ebda., S.  203.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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