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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 259 falls nachweist (Kap.  4.3) – hat die negative Definition der analytischen Metho- dologie zur pauschalen Darstellung der Gegenpartei beigetragen, die „eine Art Kulisse“ bietet, die „dem Effekt des eigenen Auftritts dienen soll. Die analy- tische Ästhetik neigt dazu, ihre historischen Vorgänger zu einem monochro- men Hintergrund zu stilisieren, vor dem sie selbst sich dann (im Komplemen- tärkontrast) möglichst vorteilhaft abheben kann.“1302 Roholt verwies auf die inkonsistente Beschaffenheit einer derartigen Trennung, die als heuristische Verkürzung gefasst werden müsste, da man die eine Seite als methodische Ori- entierung, die andere jedoch anhand geographischer Gegebenheiten charak- terisiert: „There is no unified Continental philosophical tradition.“1303 Neben dieser erheblichen Schwierigkeit muss aber ebenso bedacht werden, dass auch die analytische Philosophie nicht durch homogene Prinzipien, sondern viel- mehr von einigen wenigen „Themen, Positionen und Argumentationsformen“ zusammengehalten wird, womit neben kanonischen Schriftstellern vornehm- lich methodische und stilistische ‚Richtlinien‘ für die analytische Denkweise zentral scheinen.1304 Føllesdal lehnte jedoch selbst diese unpräzise Definition als universales Kennzeichen ab und definiert dagegen analytische Philosophie als das rationale Verfahren der theoretischen Argumentation, das man mit bestimmten Denkschulen keineswegs gleichsetzen kann, da es bei den distink- testen Strömungen von der Antike bis zur Moderne auftrete: „Whether one is an analytic philosopher depends on what importance one ascribes to argument and justification.“1305 Das zentrale Merkmal besteht hierbei jedoch im positiven Verhältnis zur empirischen Wissenschaft, deren methodische Transparenz als ideales Modell des ‚vernünftigen‘ Fachdiskurses charakterisiert wird. Für Neil Levy ist die wissenschaftliche Grundorientierung gar der eigentliche Gegen- satz zum ‚kontinentalen‘ Philosophieren, das „the hegemony of science in modern culture“ niemals wirklich gebilligt hätte1306 und das für David Cooper gar mit „anti-scientism“ konvergiert.1307 1302 Lüdeking, Analytische Philosophie (wie Anm.  6), S.  17. 1303 Tiger C. Roholt, „Continental Philosophy and Music“, in Gracyk/Kania, Philosophy and Music (wie Anm.  155), S.  284–293, hier S.  284. Vgl.: Williams, „Second Look“ (wie Anm.  1298), S.  25f.; Critchley, „Introduction: Philosophy“ (wie Anm.  1299), S.  5f. 1304 Misselhorn, „Probleme der Ästhetik (I)“ (wie Anm.  1012), S.  509. Vgl.: Åhlberg, „Nature and Limits“ (wie Anm.  436), S.  10; Searle, „United States“ (wie Anm.  1298), S.  12. 1305 Føllesdal, „Analytic Philosophy“ (wie Anm.  1246), S.  14. Vgl.: Richard Shusterman, „Analytic Aesthetics: Retrospect and Prospect“, in JAC 46 (1987), S.  115–124, hier S.  116. 1306 Neil Levy, „Analytic and Continental Philosophy: Explaining the Differences“, in Meta- philosophy 34/3 (2003), S.  284–304, hier S.  288. 1307 David E. Cooper, „The Presidential Address: Analytical and Continental Philosophy“, in PAS 94 (1994), S.  1–18, hier S.  9. Vgl.: Critchley, „Introduction: Philosophy“ (wie Anm.  1299), S.  12f., sowie primär Roholt, „On the Divide“ (wie Anm.  1078).
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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