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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 263 eingeschĂ€tzt hat,1329 zog sie aber auch eine eindeutig verstĂ€rkte Isolierung von konkurrierenden Ästhetikdiskursen nach sich, da im Journal of Aesthetics nun ‚kontinentale‘ Betrachtungen seltener ĂŒbersetzt erschienen, als das bei Munro von 1945 bis 1964 der Fall war.1330 Wenn sich ein historischer Wende- punkt der reservierten Einstellung gegenĂŒber Ă€sthetischen Forschungen ĂŒber- haupt feststellen lĂ€sst, so könnte man diesen mit William Eltons Anthologie Aesthetics and Language aus dem Jahr 1954 datieren.1331 Eltons Edition, in der Passmores „Dreariness“ neuerlich gedruckt wurde, hatte zwar kein gĂ€nzliches Umdenken eingeleitet, kann aber doch als kritische WĂŒrdigung der Ästhe- tik gefasst werden. Eltons Prolog legt eine doppelte Intention nahe: 1.  sollten diverse „aesthetic confusions“ der (vornehmlich idealistischen) Kunsttheorie mit sprachkritischen Analysemethoden getilgt werden; 2.  war das Buch als belehrendes Sammelwerk gedacht, welches analytischen Philosophen einige avancierte Fallbeispiele geben sollte, „that may serve as models of analytical proce dures in aesthetics“.1332 Lamarque hat die analytische Ausrichtung fol- gendermaßen zusammengefasst: „advance in a piecemeal fashion, avoid gener- alizations across the arts, look at specific cases, uncover the logical geography of the concepts, attend to the variety of comments and judgements that critics make.“1333 Jener Punkt, der fĂŒr die ‚englische‘ Hanslick-Rezeption besonders bedeutend war, ist die ausdrĂŒckliche Distanzierung vom allgemeinen Kunst- begriff und die propagierte Aufhebung von essentialistischen Kunstdefinitio- nen (Kap.  4.2 und Kap.  4.3), wie sie Passmores „Dreariness“ ebenso forderte: „The alternative [zu ‚pretentious nonsense‘] isn’t subjectivism but an intensive special study of the separate arts, carried out with [
] much respect for real differences between the works of art themselves. In this sense – art for art’s sake!“1334 Dies wird auch von Munro belegt, der „specialization“ als notwen- dige Bedingung der Ă€sthetischen Wissenschaft betrachtete,1335 was Howes auf die knappe Formel brachte: „Not philosophy only but criticism has stirred up interest in aesthetic issues.“1336 Wenn diese Kritik an essentialistischen Kunstdefinitionen auch noch keine analytische Erörterung von separaten Objekten nach sich zog, hat sie doch eine 1329 Silvers, „Letting the Sunshine“ (wie Anm.  1325), S.  137f. 1330 Shusterman, „Aesthetics Between“ (wie Anm.  1003), S.  158f. 1331 Howes, „Musical Aesthetics“ (wie Anm.  1259), S.  75; LĂŒdeking, Analytische Philosophie (wie Anm.  6), S.  54; Misselhorn, „Probleme der Ästhetik  (I)“ (wie Anm.  1012), S.  503. 1332 Aesthetics and Language, hrsg. von William Elton, Oxford 1954, S.  1. 1333 Lamarque, „British Journal“ (wie Anm.  1325), S.  3. 1334 Passmore, „Dreariness of Aesthetics“ (wie Anm.  1324), S.  335. 1335 Munro, „Aesthetics as Science“ (wie Anm.  1317), S.  170. 1336 Howes, „Musical Aesthetics“ (wie Anm.  1259), S.  76.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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