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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 265 bedeutende Konzeption der analytischen Kunsttheorie vorwegnahm und als Teil der Debatte zum Wesen der Kunst gelesen werden konnte. Die analytische Kunsttheorie war aber eine sprachkritische Konzeptanalyse, die allgemeine ästhetische Kategorien wie die Eigenart der ‚aesthetic attitude‘1343 oder auch die genaue Anzahl und spezifische Verfasstheit von ‚aesthetic proper- ties‘ klären wollte.1344 Diese abstrakte Methodik war um das Jahr 1950 derart üblich, dass man den Terminus ‚Ästhetik‘ mit der theoretischen Untersuchung der ästhetischen Erfahrung gleichsetzte, wie Doningtons Bemerkung im Grove aus dem Jahr 1954 ausdrücklich herausstrich: „The term should stand for the the- ory of perception, but in fact it now means the theory of artistic experience.“1345 Wenn John Searle die allgemeine analytische Methodologie als „second-order discipline“ beschrieb,1346 ist die anglophone Kunsttheorie für Lambert Wiesing eine eigentliche Metaästhetik, die als konzeptionelle Durchleuchtung von ästhe- tischer Terminologie gefasst werden müsste und sich (noch) nicht dem einzelnen Kunstwerk zuwandte,1347 was Shustermans Selbstreflexion ebenfalls bestätigt, der die anglophone Kunsttheorie als „discipline engaged in the clarification and critical refinement of the concepts of art and art criticism“ verstand.1348 Dies kann mit der verbreiteten Benennung von analytischen Monographien aus den 1960er Jahren belegt werden,1349 die im Titel häufig einen Verweis auf Sprache 1343 Siehe dafür die öffentliche Diskussion von Beardsley und Dickie, die mit Beardsley, Problems in Criticism (wie Anm.  1245), anhob und auf die Dickie mit „The Myth of the Aesthetic Attitude“, in APQ 1/1 (1964), S.  56–65 und „Beardsley’s Phantom Aesthetic Experience“, in JoP 62 (1965), S.  129–136, reagierte. Beide Texte wurden anhand von Beardsley, „Aesthetic Experience Regained“, in JAC 28/1 (1969), S.  3–11 und The Possibi- lity of Criticism, Detroit 1970, neuerlich diskutiert. Mit Dickies Aufsatz „Beardsley’s Theory of Aesthetic Experience“, in JAE 8/2 (1974), S.  13–23, endet die direkte Debatte. Vgl.: Gary Iseminger, „Aesthetic Experience“, in Levinson, Handbook of Aesthetics (wie Anm.  384), S.  99–116. 1344 Siehe hierzu primär Sibleys Aufsatz „Aesthetic Concepts“, in TPR 68/4 (1959), S.  421–450, sowie seine zahlreichen Nachdrucke, welche dessen Bedeutung für die analytische Kunst- theorie nachweisen. Zum Streit zur exakten Anzahl von ‚aesthetic properties‘, der von Frank Sibley und Monroe Beardsley geführt wurde, siehe etwa auch: George Dickie, „Beardsley, Sibley, and Critical Principles“, in JAC 46/2 (1987), S.  229–237. Vgl.: Colin Lyas, „Sibley“, in Gaut/Lopes, Routledge Aesthetics (wie Anm.  384), S.  131–141; Nick Zang- will, „The Beautiful, the Dainty, and the Dumpy“, in BJA 35/4 (1995), S.  317–329; Jerrold Levinson und Derek Matravers, „Aesthetic Properties“, in PAS 79 (2005), S.  191–227. 1345 Robert Donington, „Aesthetics“, in Grove 1954 (wie Anm.  183), Bd.  1, S.  64–65, hier S.  64. Vgl.: Hospers, Meaning and Truth (wie Anm.  685), Kap.  1. 1346 Searle, „United States“ (wie Anm.  1298), S.  6. 1347 Wiesing, Sichtbarkeit des Bildes (wie Anm.  713), S.  27–30. Vgl.: Andrew Bowie, „Was heißt ‚Philosophie der Musik‘?“, in MK 11 (2007), S.  5–18. 1348 Shusterman, „Analytic Aesthetics“ (wie Anm.  1305), S.  118. Vgl.: Beardsley, Problems in Criticism (wie Anm.  1245), S.  3–7. 1349 Kivy, „Aesthetics Today“ (wie Anm.  1326), S.  2.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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