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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 278 1970er Jahren bildete sich dann auch eine verstĂ€rkte Diskussion um die fun- damentale Beschaffenheit von AffektzustĂ€nden sowie deren theoretischer Unterscheidung aus, in der der kognitivistische Emotionsbegriff als „major model followed today by psychologists in research“ aufscheint.1416 Wenn eine terminologische Übereinstimmung im Hinblick auf die essentielle Definition von Emotionen, GefĂŒhlen, Affekten usw. auch noch aussteht1417 – eine rezente Arbeit nennt ganze 92 Begriffsvarianten in der psychologischen Spezialfor- schung1418 –, weshalb mehrere Forscher prinzipiell bezweifeln, dass eine allum- fassende Emotionstheorie ĂŒberhaupt erreichbar sei,1419 können trotz allem wichtige Parameter dieser disparaten Kategorien erfasst werden. Als Basis der nun folgenden Diskussion kann etwa die begriffliche EinfĂŒhrung des Handbook of Music and Emotion aus dem Jahr 2010 dienen:1420 1.  Affekt ist der universale Überbegriff fĂŒr sĂ€mtliche ‚evaluative states‘, die als Positiv-Negativ-Reak- tion subjektiv erfahren werden; 2.  Emotionen umfassen hingegen eine knappe, jedoch intensive ‚affective reaction‘, welche einen intentionalen Gegenstand hat und von zusĂ€tzlichen Komponenten – Handlungsimpuls, Ausdruckstrieb, KörpergefĂŒhl etc. – weitergehend komplettiert wird; 3.  Stimmungen können anhand grĂ¶ĂŸerer Zeitdauer und kleinerer IntensitĂ€t von ‚richtigen‘ Emotionen getrennt werden und haben zudem keine intentionale Ausrichtung; 4.  GefĂŒhl ist die innerliche Erfahrung der erlebten Emotionen, welche meist eine körper- liche Wahrnehmung oder auch ‚feeling component‘ beinhaltet.1421 Diese schrittweise entstandene Unterscheidung von Stimmungen, Emotionen und GefĂŒhlen, die im Jahr 1988 als „truism among philosophers“ charakterisiert 1416 Levinson/Ponzetti/Jorgensen, Human Emotions (wie Anm.  1398), Bd.  1, S.  VII. 1417 Francis E. Sparshott, „Music and Feeling“, in JAC 52 (1994), S.  23–35, hier S.  24 und 33; Davies, „Philosophical Perspectives“ (wie Anm.  1290), S.  171; Aaron Ben-Ze’ev, „The Thing Called Emotion“, in Goldie, Emotion (wie Anm.  1398), S.  41–62, hier S.  42. 1418 Patrik N. Juslin und John A. Sloboda, „At the Interface Between the Inner and Outer World: Psychological Perspectives“, in dies., Music and Emotion (wie Anm.  1394), S.  73–97, hier S.  74. 1419 Robert C. Solomon, „The Philosophy of Emotions“, in Handbook of Emotions, hrsg. von Michael Lewis und Jeanette M. Haviland, New York/London 1993, S.  3–15, hier S.  11. 1420 Patrik N. Juslin und John A. Sloboda, „Introduction: Aims, Organization, and Termino- logy“, in dies., Music and Emotion (wie Anm.  1394), S.  3–12, hier S.  10. Vgl.: Andreas Dor- schel, „Empfindung, GefĂŒhl, Emotion. Zur Analyse von Bewertungen“, in Mythos Wert- freiheit? Neue BeitrĂ€ge zur ObjektivitĂ€t in den Human- und Kulturwissenschaften, hrsg. von Karl-Otto Apel und Matthias Kettner, Frankfurt/New York 1994, S.  157–173. 1421 Norbert Schwarz und Piotr Winkielman, „Mood“, in Levinson/Ponzetti/Jorgensen, Human Emotions (wie Anm.  1398), Bd.  1, S.  449–455, hier S.  449; Solomon „Philosophy“ (wie Anm.  1398), S.  512; Patrik N. Juslin, „Emotional Responses to Music“, in Hallam/ Cross/Thaut, Handbook of Psychology (wie Anm.  468), S.  131–140, hier S.  131f.; Ben-Ze’ev, „Thing Called“ (wie Anm.  1417), S.  54–56; Rinderle, Musik, Emotionen, Ethik (wie Anm.  443), S.  37–39.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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