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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur-Theorie 301 Musik ist – von der bisherigen Forschung überwiegend vernachlässigt worden (VMS ³1865, S.  47f.).1540 Der Konnex von Gefühl und Musik über ihre dynamischen Eigenschaften wurde vor allem von Susanne Langer vertreten, die ihn in Philosophy in a New Key aus dem Jahr 1942 produktiv übernahm, wo sie verschiedene Symbolarten (‚diskursiv‘ und ‚präsentativ‘) voneinander unterscheidet: Erstere (z.B. Sprache) umspannen semantische Bedeutungen mit fixierter Syntaktik, letztere (z.B. Kunst) weisen jedoch keinerlei geregelte Semantik auf.1541 Für Langer ist ‚reine‘ Musik ein ideales Beispiel der präsentativen Symbolformen, da sie zwar über emotionale Bedeutung, nicht aber über fixierte Denotate verfüge, die ihr ein „dictionary meaning“ – also eine feststehende Konnotation – geben würden: „Logically, music has not the characteristic properties of language – separa- ble terms with fixed connotations, and syntactical rules for deriving complex connotations without any loss to the constituent elements.“1542 ‚Reine‘ Musik könne somit keine speziellen Emotionen darstellen, die ‚wörtliche‘ Bedeutung erfordern, sondern lediglich ihre „logical form“, die Langer mit Referenz auf Hanslicks Argument spezifiziert: „That musical structures logically resemble certain dynamic patterns of human experience is a well-established fact. Even Hanslick admitted as much.“1543 ‚Reine‘ Musik ist für Langer ein „unconsumma- ted symbol. Articulation is its life, but not assertion, expressiveness, not expres- sion. The actual function of meaning, which calls for permanent contents, is not fulfilled.“1544 Langer glaubte ähnlich wie Pratt – der hierzu meinte, „music sounds the way emotions feel“1545 –, dass musikalische Expressivität mit der ‚logischen‘ Kongruenz von dynamischen Eigenschaften erklärt werden könnte, 1540 Wenn hier nur die ‚englische‘ Rezeption Hanslicks eingehend erforscht wird, darf trotz allem peripher bemerkt werden, dass dies für den deutschen Sprachraum ebenso zentral wurde. Neben einem ‚energetischen‘ Musikkonzept – Kurth und Halm (Kap.  1.5) – wurde das von der marxistischen Musikästhetik ebenso erkannt, für die der dynamische Grund- gedanke der „diskussionswürdige Kern in Hanslicks Ästhetik“ war: Bimberg, „Ge- schichte“ (wie Anm.  210), S.  396. 1541 Zu Langers Theorem (New Key [wie Anm.  770], Kap.  4) sowie ihrem (kontroversen) Sym- bolbegriff vergleiche ausführlich: Budd, Music and Emotions (wie Anm.  663), S.  104–120; Antony L. Cothey, The Nature of Art, London/New York 1990, S.  87–91; Davies, Musical Meaning (wie Anm.  450), S.  125–134; Addis, Mind and Music (wie Anm.  1507), S.  23–32; Elvira Panaiotidi, „Zwischen Gefühl und Illusion. Die Immanenz der musikalischen Bedeutung bei Susanne K. Langer“, in MÄ 50 (2009), S.  59–73, hier S.  60–63 und 67–73. 1542 Langer, New Key (wie Anm.  770), S.  185f. 1543 Ebda., S.  183. 1544 Ebda., S.  195. 1545 Carroll C. Pratt, The Meaning of Music: A Study in Psychological Aesthetics, Boston u.a. 1931, S.  XXV. Siehe hierzu äußerst kritisch: Budd, Music and Emotions (wie Anm.  663), S.  37–51; Davies, Musical Meaning (wie Anm.  450), S.  134–137.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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