Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Seite - 325 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 325 - in Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen

Bild der Seite - 325 -

Bild der Seite - 325 - in Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen

Text der Seite - 325 -

5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur-Theorie 325 die komplexe Thematik schlichtweg inadĂ€quaten Arbeitsweise experimentell nachgewiesen ist.1661 Wie Gabrielsson und Lindström deutlich machen – und wie Pratt gleichfalls einrĂ€umte, aber mit dem beliebten Argument von immer weiter abstrahierba- ren GefĂŒhlsbegriffen marginalisierte1662 –, sind „free descriptions“ betrĂ€chtlich heterogener als vorgeschriebene Begrifflichkeiten, wĂŒrden jedoch relevantere Ergebnisse generieren als „if they merely checked terms in a list. With choice among descriptive terms, responses may be easier to treat, but will partly be a product of the given terms.“1663 Dass aber auch vorgegebene Wahloptionen einen gewaltigen Spielraum bei der emotionalen Beschreibung von Musik offen lassen, wird von dem angefĂŒhrten Experiment zu den „six basic emotions“ bewiesen, bei dem Trauer (87%) und Freude (83%) mehrheitlich identifiziert, jedoch andere ‚reprĂ€sentierte‘ AffektzustĂ€nde seltener ‚korrekt‘ gehört wurden (Angst 58%, Staunen 47%, Zorn 44%, Ekel 42%).1664 Wenn Autoren keine Opti- onen von Affekten festlegen, ist – wie die moderne Forschung bestĂ€tigt – die betreffende Schwankung erheblicher: „A crucial question concerns whether listeners agree on which emotions are expressed in music. Results depend to a large extent on the methods used. When listeners were asked to provide their own free descriptions of what the music expressed, a variety of emotions were reported with considerable interindividual variability.“1665 Das zentrale Pro- blem der nur kursorisch erörterten empirischen Psychologie ist von Ahonen treffend benannt worden, welche solche Studien mit Rorschachs Testmodell gleichsetzte. Im Hinblick auf Ahonens Aussage wird auch das zitierte Beispiel von Hanslicks ‚Silhouette‘ (VMS, S.  57f.) abermals gewĂ€rtig: „The inkblots do not objectively signify anything, but according to the theory behind the test, what the subjects see in the blots reveals something about their character.“1666 Wenn man nun den jeweiligen Probanden auch hier vier mögliche Optionen offeriert, was der ambivalente Tintenfleck kennzeichnet, und die mannigfal- tigen Zuschreibungen hiermit analog der vorstehenden Versuchsreihe zu den ‚six basic emotions‘ repressiv beschrĂ€nkt, wĂŒrden ebenso kohĂ€rente Ergebnisse erzielt werden: „This is because the blots do look more like butterflies, say, 1661 Klaus R. Scherer, „Which Emotions Can Be Induced by Music? What are the Underlying Mechanisms? And How Can We Measure Them?“, in JNMR 33/3 (2004), S.  239–251, hier S.  240; Erola/Vuoskoski, „Emotion Studies“ (wie Anm.  1660), S.  312. 1662 Pratt, Meaning of Music (wie Anm.  1545), S.  211f. Vgl.: Ball, Music Instinct (wie Anm.  637), S.  263. 1663 Alf Gabrielsson und Erik Lindström, „The Role of Structure in the Musical Expression of Emotion“, in Juslin/Sloboda, Music and Emotion (wie Anm.  1394), S.  367–400, hier S.  371. 1664 Mohn/Argstatter/Wilker, „Basic Emotions“ (wie Anm.  1405), S.  509. 1665 Gabrielsson/Juslin, „Emotional Expression“ (wie Anm.  1655), S.  528f. 1666 Ahonen, Musical Communication (wie Anm.  239), S.  93.
zurĂŒck zum  Buch Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen"
Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Re-Reading Hanslick's Aesheticts