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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 326 than like skyscrapers. But this does not mean that the blots objectively signify butterflies. Similarly for music.“1667 Dieses Beispiel und die behandelten Experimente belegen folglich, dass Hanslicks Argument zur unzulĂ€nglichen Verbindlichkeit von musikalischer ExpressivitĂ€t wohl doch nicht derart ‚schlecht‘ war, wie ‚enhanced formalists‘ aus verstĂ€ndlichen BeweggrĂŒnden urteilen mussten, was Hanslicks Vorbe- halt gegen einen in VMS rudimentĂ€r gegebenen ‚enhanced formalism‘ ebenso erhellt. Es legt aber auch nahe, dass die Hanslick-Rezeption im englischen Sprachraum wohl noch wesentlich komplexer beschaffen ist, als eingangs ver- mutet wurde. Das 4.  Kapitel der vorliegenden Untersuchung demonstriert, wie man Hanslicks Argument in anglophonen Diskussionen mit den formalen Theorien diverser weiterer Autoren verzahnt hat – Kant und Schenker fĂŒr die Musikwissenschaft, Kant und Bell fĂŒr die Musikphilosophie –, was die Einsei- tigkeit der Auslegungen seines Ă€sthetischen Standpunkts durch kritische For- scher wie McClary, Kerman, Robinson und Levinson hinlĂ€nglich prĂ€zisieren konnte. In diesem letzten Kapitel wurde aber klar, dass auch jene analytischen Philosophen, die die eigene Position als historische Fortsetzung des „rigorous formalism“ verstanden,1668 zu unzweifelhaft ĂŒberzogenen Auffassungen von Hanslicks Hypothese tendierten, die aus allgemein befestigten Deutungen folgt (Kap.  2.3). Die hiermit erzĂ€hlte Geschichte der Hanslick-Rezeption ist deshalb weniger die Geschichte der Rezeption einer Ă€sthetischen Abhandlung, sondern vielmehr die Geschichte der Diskurse und Narrative, in denen sel- bige oft als Prototyp eines historisch ĂŒberlebten sowie prinzipiell verkĂŒrzten Musikbilds firmierte. Obwohl Hanslick ein Fixpunkt des universitĂ€ren Musik- studiums im englischen Sprachraum ist, war die Auslegung seines Arguments keinesfalls kanonisch, sondern zumeist von der theoretischen PrĂ€disposition und den speziellen Interessen einzelner Forscher abhĂ€ngig, was die diversen Facetten der Deutung von VMS historisch beförderte.1669 Um die unterschied- lichen Interpretationen von Hanslicks Argument, die von Forscher zu Forscher inhaltlich abweichen und die oft mit komplexen Narrativen verbunden sind, systematisch darzustellen, war die genaue Analyse von kollektiven Deutun- 1667 Ebda. FĂŒr die kritische PrĂŒfung dieser zweifelhaften Experimente, die bei analytischen Philosophen dennoch beliebter werden (Robinson, Deeper Reason [wie Anm.  1283], Kap.  12 und Kap.  13), siehe etwa auch: Nick Zangwill, „Empirical Approaches to Music and Emotion: A Survey and Methodological Reflections“, in O Que Nos Faz Pensar 32 (2014), S.  99–107. Vgl.: Appelqvist, „Kantian Ethos“ (wie Anm.  381), S.  78f.; dies., „Music Wine“ (wie Anm.  392), S.  24f. 1668 Kivy, Ancient Quarrel (wie Anm.  5), S.  64. Vgl.: Hatten, Meaning in Beethoven (wie Anm.  1389), S.  231f. 1669 Als direktes Zeugnis der studentischen PflichtlektĂŒre siehe hier etwa: Davies, Themes in Music (wie Anm.  1554), S.  2; Taruskin, „What Else?“ (wie Anm.  1139), S.  289.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Titel
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Untertitel
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Autor
Alexander Wilfing
Verlag
Hollitzer Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Abmessungen
16.0 x 24.0 cm
Seiten
434
Schlagwörter
Eduard Hanslick, Formalismus, MusikĂ€sthetik, Musik und GefĂŒhl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Kategorie
Biographien

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone MusikÀsthetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist Ă€sthetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des Ă€sthetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adÀquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische MusikĂ€sthetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, GefĂŒhl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. AbkĂŒrzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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