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JIřÍ
MALÍř40
riere mit den Folgen des Zerfalls der Tschechoslowakei, der darauffolgen-
den Okkupation durch das NS-Regime in den Jahren 1939–1945 und bald
danach, im Jahre 1948, mit den vom kommunistischen Regierungssystem
eingeführten Verhältnissen konfrontiert war. Beide totalitären Regime mit
ihrer verheerenden Auswirkung auf die Freiheit der Forschung beeinfluss-
ten Okáčs fachliche Laufbahn, die sich gerade in den Jahren vor dem Zwei-
ten Weltkrieg hoffnungsvoll zu entwickeln begann, äußerst negativ.
Die jetzige Herausgabe seiner umfangreichen, schon vor einigen Jahrzehn-
ten für die Veröffentlichung vorbereiteten, aber bisher nicht publizierten
Edition ist ein willkommener Anlass, sich nicht nur an die wissenschaftli-
che Tätigkeit dieses Historikers und Archivars zu erinnern, sondern auch an
sein schweres Lebensschicksal. Vielleicht lässt sich damit wenigstens zum
Teil das Verschweigen und Vergessen wiedergutmachen, zu dem Okáč von
den Mächtigen seiner Zeit verurteilt wurde, während sein wissenschaftliches
Werk, das für lange Jahrzehnte aus dem öffentlichen Raum verdrängt wurde,
künftigen Generationen von Forschern wieder zugänglich gemacht wird.
Antonín Okáč stammt aus der Gemeinde Malá Lhota, genannt auch
Lhotka, die im Bezirk Blansko liegt, 20 Kilometer nördlich von Brünn. Im
Jahr 1910 lebten dort um die 250 Einwohner, die fast ausschließlich der rö-
misch-katholischen Konfession angehörten und meistens in der Landwirt-
schaft arbeiteten. Antonín Okáč wurde am 11. Dezember 1908 in eine Leh-
rerfamilie geboren. Sein Vater war František Okáč (1.4.1872–30.9.1957),
geboren in der Gemeinde Doubravice, war Oberlehrer in Lhotka und Spěšov,
und seine Mutter Cecílie (30.5.1877–1.6.1947) war die Tochter von Antonín
Nejezchleba (* 4.2.1829 in Lažánky), geboren in der Gemeinde Rudice. Fran-
tišek und Cecílie Okáč heirateten in Jedovnice. Antoníns älterer Bruder
František, später ebenfalls Lehrer, wurde 1899 geboren.5 Dieser Familien-
hintergrund und seine Begabung ermöglichten Antonin Okáč eine höhere
Schulbildung. Er besuchte zuerst die Volksschule in Malá Lhota und dann in
den Jahren 1919 bis 1927, schon in den neuen Verhältnissen der Tschecho-
5 Privatsammlung der Dokumente von A. Okáč, die Geburtsurkunde und der Taufschein von
A. Okáč (im Besitz von Přemysl Okáč, Brünn); Archiv města Brna [Archiv der Stadt Brünn]
(weiters nur AMB), Bestand B 1/39 Národní výbor města Brna, kartotéka domovského
práva, 1850–1948 [Volksausschuss der Stadt Brünn, die Kartei des Heimrechts, 1850–
1948]. Heimatschein von Antonín Okáč, Kataster der in Brünn Heimatberechtigten, č.
108178; Bestand S 4 Farní úřad u sv. Tomáše, doklady k matrikám oddaných 1941, ohláš-
kový list Antonín Okáč, žádost za ohlášky, kart. 94; Moravský zemský archiv [Mährisches
Landesarchiv] (weiters nur MZA), Bestand G 212, III. Manipulation, Paket Nr. 554, Akt
Nr. 9; MZA, G 212, Kart. 34016, Osobní a pensijní spisy [Personal- und Pensionsakten], das
Gesuch von A. Okáč vom 16.4.1954 um eine Stelle im Schulwesen mit einem Fragebogen
vom Ministerium für Unterricht, Wissenschaften und Kunst.
Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
- Titel
- Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
- Autoren
- Lothar Höbelt
- Johannes Kalwoda
- Herausgeber
- Jiří Malíř
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20067-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 1144
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort und Editionsrichtlinien 7
- Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
- Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
- Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
- Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
- Bildtafeln 65
- Tagebuchaufzeichnungen 73
- 1850 75
- 1851 91
- 1852 104
- 1853 126
- 1854 145
- 1855 156
- 1856 170
- 1857 182
- 1858 189
- 1859 193
- 1860 195
- 1862 199
- 1863 212
- 1864 223
- 1865 255
- 1866 262
- 1867 307
- 1868 339
- 1869 353
- 1870 355
- 1871 356
- 1872 367
- 1873 375
- 1874 384
- 1875 400
- 1876 449
- 1877 497
- 1878 504
- 1879 530
- 1880 565
- 1881 589
- 1882 611
- 1883 653
- 1884 700
- 1885 728
- 1886 770
- 1887 793
- 1888 838
- 1889 881
- 1890 905
- 1891 945
- 1892 979
- 1893 1016
- 1894 1042
- Anhang 1059
- Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
- Reform des Adels 1059
- Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
- Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
- Bischof Franz Bauer 1074
- Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
- Tschechisch 1079
- Lateinisch 1081
- Ortsnamenkonkordanz 1082
- Deutsch – Tschechisch 1082
- Tschechisch – Deutsch 1086
- Literatur und Nachschlagewerke 1091
- Namensregister (Auswahl) 1115