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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1866264 dadurch auf den höchsten Punkt gebracht, dass Rudolf Wrbna mit der Voll- macht des Kaisers die Oppositionskandidaten wählte! Dies hatte Chlumecký, der früher schon davon in Kenntnis war, in Briefen an ihm ganz unbekannte Wähler als besondre Empfehlung seiner Person hervorgehoben und durch solche und ähnliche unwürdige Kunststücke sich Stimmen zu verschaffen gewusst. Am 21. abends erklärte mir derselbe auf dem Brünner Bahnhof, er höre, dass das kais[erliche] Manifest v[om] 20. September dem Landtag mit einem kais[erlichen] Handschreiben mitgeteilt werden würde und [er] sei in diesem Fall für seine Beantwortung durch eine Adresse. Am 22. abends erklärte er dasselbe dem Baron Philipp Stillfried. Am 23. in der ersten Sitzung des mähr[ischen] Landtags kündigte der Erzbischof von Olmütz den Antrag auf Erlassung einer Adresse an, nach der Sitzung sprach sich Chl[umecký] mir und dem G[ra]fen Gabór Serényi gegenüber im Büro des Letzteren dafür aus, und am selben Abend hielt er in einer Kuri- alversammlung des Großgrundbesitzes im Kaunitz’schen Hause eine Rede dagegen. In derselben Kurialversammlung kam auch der sich bei jedem Anlass wiederholende Streit über den bei Bildung der Ausschüsse einzuhaltenden Wahlmodus zur Sprache. Über meinen Antrag ward beschlossen, in der Regel an der Wahl durch die Kurien festzuhalten. Nur der Bar[on] Eichhoff sprach dagegen. Wir werden später sehen, wie die sog. Mittelpartei (Kinsky, Chlumecký, Eichhoff, Mittrowský, Honrichs, Loudon, Dubský und Alb[ert] Widmann) in einem wichtigen Falle Wort hielt. Am 28. Novem[ber] stellte und begründete der F[ür]sterzbischof von Ol- mütz den Antrag auf Erlassung der Adresse an den Kaiser. Mit der deut- schen Linken stimmten dagegen: Kinsky, Eichhoff, Chlumecký, Hopfen, Mittrowský, Honrichs, Loudon, Dubský Adolf, Adalbert Widmann! Kaunitz kam nicht in diese Sitzung. Der Landeshauptmann Em[anuel] Dubský gab seine Stimme nicht ab, da er präsidierte, und gab seinem Stellvertreter576 Gelegenheit, mit der Linken zu stimmen! Der Antrag fiel,577 und die Verstimmung, die dadurch eintrat, ward nur in geringem Maße durch die einige Tage später erfolgte Verwerfung der von der 576 Dubskýs Stellvertreter war August Wenzlitzke (Wenzliczke) (1813–1891), ab 1844 Rechts- anwalt in Brünn, MmLT und Landeshauptmannstellvertreter (1861–1884), Mitglied des Landesausschusses ab 1867, MöAH (1869–1873), erfolgreicher Rechtsanwalt und Ge- schäftsführer des Deutschen Vereins in Brünn. 577 Der Antrag wurde mit 48 gegen 45 Stimmen abgelehnt. Landtagsblatt über die Sitzungen des mährischen Landtages 1865/66, I., 47 (28.11.1865). Hingenau schrieb dazu (Brief vom 28. Dezember) unter Anspielung auf den Erzbischof, das Ergebnis sei „ziemlich erklärlich, Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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