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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1876458 für jene äußern, materiellen Dinge und für jene soziale Ordnung zu sorgen, die eine theils nützliche, theils nothwendige Grundlage und Bedingung da- für sind, daß die Menschen ungehindert und mit größter Leichtigkeit ihrem einheitlichen Lebensberuf nachzukommen vermögen. Darum sind auch diejenigen, welche dem Staate das Recht der Jugender- ziehung mit aller Entschiedenheit absprechen, einfach unwiderlegbar. Die Erziehung geht direct dahin, den Menschen zur Erreichung seiner ewigen Bestimmung anzuleiten und zu befähigen. Das ist aber ohne allen Zweifel nur die Aufgabe der Eltern, welchen Gott die Kinder geschenkt hat, oder jener, welche rechtmäßigerweise die Stelle der Eltern vertretten.‘ – Dies ist aber hier die Kirche und niemals der Staat! – Schon Suárez, De legibus, sagt: ‚Potestas civilis non solum non respicit felicitatem aeternam vitae futurae ut finem ultimum proprium, verum etiam nec per se intendit propriem felicita- tem spiritualem hominum in hac vita, et consequenter nec per se potest in materia spirituali disponere aut leges ferre.‘“1131 Lösch, 19. Februar 1876 Heute lese ich in der Zeitung, dass das verfassungstreue Herrenhaus meinen Schwager Hugo Taxis in die Delegation gewählt hat. Da er ebenso unfähig ist wie die meisten seiner Kollegen, so ist dies wohl zum Lohne für den Abfall von der konservativen landestreuen Partei, und um den Überläufer an die neuen Freunde zu binden, geschehen. Die Mor[avská] orlice schweigt zu dem Vorwurf des Abfalls von der Dekla- ration und vom nationalen Programm, den ich ihren Patronen im Vaterland gemacht. Sie tut wohl daran, [es] wird damit jedoch das herannahende Ge- richt nicht aufhalten. 1131 „Die zivile Machtbefugnis/Amtsgewalt behält nicht nur nicht die ewige Glückseligkeit des zukünftigen Lebens als das letztgültige und eigentliche Ziel im Auge, sondern zielt auch nicht von sich aus auf die eigentliche geistige Glückseligkeit der Menschen in die- sem Leben. Sie kann daher in Konsequenz auch nicht von sich aus bezüglich der geis- tigen Thematik Festsetzungen treffen oder Gesetze erlassen.“ Das lateinische Zitat ist aus Francisco suárez, Tractatus de legibus ac Deo legislatore in decem libros distributus, Antwerpen 1613, Wortlaut des Originals aus Lib. III, Cap. XI.6.d, 160: Dort wörtlich: Potestatem civilem non solum non respicere faelicitatem aeternam vitae futurae ut finem ultimum proprium, verum etiam nec per se intendere propriam spiritualem faelicitatem hominum in hac vita, et consequenter nec per se posse in materia spirituali disponere, aut leges ferre. „Die zivile Machtbefugnis/Amtsgewalt behalte nicht nur nicht die ewige Glückseligkeit des zukünftigen Lebens als das letztgültige und eigentliche Ziel im Auge, sondern ziele auch nicht von sich aus auf die eigentliche geistige Glückseligkeit der Men- schen in diesem Leben. Sie könne daher in Konsequenz auch nicht von sich aus bezüglich der geistigen Thematik Festsetzungen treffen oder Gesetze erlassen.“ Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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