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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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LÖSCH, 1. DEZEMBER 1878 527 vereitelt. Jetzt herrscht Preußen-Deutschland in Österreich durch die Un- garn, die sich in allen Jahrhunderten durch Türken, Protestanten und Fran- zosen gegen das alte katholische Reich gebrauchen ließen. Lösch, 25. November 1878 In der Brünner Sparkassa 100 fl. v[on] Dalberg, 100 fl. Königsbrunn und 100 fl. von mir für den Redakteur des Hlas auf ein Büchlein mit der Bezeich- nung „Publizistik“ eingelegt. Das Buch verwahre ich in meiner Kasse. Im Volke und selbst in dessen gebildeten Kreisen ist sehr zu unserm Nachteil der Glaube an den Einfluss des Adels auf den Hof weit verbreitet und unausrottbar. Immer hört man: „Ja, warum sagen dies die Herrn dem Kaiser nicht? Warum warnen sie ihn nicht? Usw.“ Und doch ist kein Glaube unbegründeter als dieser. Man kann den Kaiser nicht zwingen, einen anzuhören, und er verabschiedet jeden kurz, der den Versuch macht, ein politisches Thema zu berühren. Das Herrscherhaus war dem Adel stets abhold, und jene Adelige, die als Hofchargen in der nächsten Umgebung des Thrones sich befinden, daher Einfluss üben könnten – sind absichtlich nur unter den vollkommensten Nullen ausgewählt, wollen ihre Stellung nicht gefährden, dem Kaiser nichts „Unangenehmes“ sagen; sind auch zu dumm, um’s richtig anzufangen, und weiter nichts als Hoflakaien. Vor wenigen Tagen erst sagte Schmerling dem G[ra]f[e]n Hohenwart aus Anlass seiner letzten Rede: „Warum klären Sie den Kaiser nicht über die politische Lage auf?“ Darauf H[ohenwart]: „Er hört mich ja nicht an und meidet jedes polit[i- sche] Gespräch. Warum tun sie es aber nicht selbst?“ Sch[merling]: „Wo denken Sie hin. Mit mir spricht er nie von Politik.“ Dieses Gespräch charakterisiert das früher Gesagte genügend. Nach oben gilt der Adel schon lange nichts, und nach unten wird es aus fremder und eigener Schuld bald ebenso sein! Lösch, 1. Dezember 1878 „Es wird wenige Materien auf dem rechtshistorischen Gebiet geben von so brennendem Interesse für die Gegenwart wie der Kampf der christlich ger- manischen Rechtsordnung mit der römischen, ihre – der christlichen – all- mälige Erwürgung und endlicher Untergang (…) Ich nannte Bearbeitung dieses Themas von brennendem Interesse für die Gegenwart. Denn wird man erst einmal gewahr, daß man im sogenannten Manchesterthum nichts andres denn römisches Vermögensrecht, u[nd] zw[ar] der sogenannten clas- sischen Zeit, bekämpft, so gewinnt das Kampfprogramm gleich um Jahrtau- sende an Relief. Das Wegschieben des Christenthums aus dem Rechtsleben des Abendlandes datiert alsdann nicht mehr erst von 1789 an, sondern in
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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