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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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LÖSCH, 24. NOVEMBER 1880 583 diesen Kreisen. Den ganzen vorigen Winter mühte ich mich im Gewerbeaus- schuss des Abgeordnetenhauses für das Zustandekommen von Gesetzesnovel- len ab, welche den drückendsten Übelständen abhelfen sollten. Alle Zeitungen berichteten hierüber, brachten meine Anträge, besprachen dieselben und nann- ten meinen Namen. Und seit dem 10. Mai, an welchem das Abgeordnetenhaus vertagt wurde, hat keine Seele, kein Gewerbeverein, kein Vorstand und kein Gewerbetreibender sich bis heute weder direkt noch indirekt, mündlich oder schriftlich an mich, den Referenten des Gewerbeausschusses, gewendet! Solcher Tatsache gegenüber muss man wohl denken. „Ohne Absolutismus geht es nicht. Dieser ist aber unmöglich, also geht es gar nicht?“ Zu Ende des 18. Jahrhunderts hat die Tricolore von Frankreich aus le tour du monde gemacht! Es gewinnt immer mehr den Anschein, als ob dies am Schlusse des 19. Jahrhunderts die rote Fahne machen sollte. Lösch, 19. November 1880 Gestern Nachmittag in Brünn. Um 4 U[hr] Sitzung des Ausschusses der Matice velehradská, in welcher die von Dr. theol. Pospíšil verfasste lateini- sche Adresse an den Hl. Vater zum Dank für die Enzyklika, die hl. Cyrill und Method betreffend,1442 gelesen und beschlossen wurde. Ich werde dieselbe der Nuntiatur in Wien übergeben. Desgleichen die Dankadressen des Dědic- tví sv. Cyrila a Metoděje und der Brünner Jednota kat. pol. Um 5 Uhr war Sitzung der Matice moravská. Ich kaufte dort die bisher erschienenen Bücher derselben zum Geschenk für die Christliche Akademie in Prag. Um 6 ½ ging ich in den Čtenářský spolek und soupierte dort mit Dr. Pospíšil, Prof. Šťastný, Bartoš, Višnak,1443 Lazar, Dr. Šrom, Landesge- richtspräsident Zapletal,1444 Pfarrer Novotný und Franz Tarouca. Lösch, 24. November 1880 Shakespeare sagt: „Der Spruch, der mir mein heimisches Wort verwei- gert, was ist er andres als der stumme Tod?“ Das mögen die Herrn bedenken, die uns mit einer gesetzlichen Staats- sprache beschenken wollen. 1442 Die Enzyklika Grande munus Papst Leos XIII. vom 30.9.1880, dehnte die Verehrung der beiden Slawenapostel auf die gesamte katholische Kirche aus. 1443 Vermutlich Franz/František Višňák (1845–1896), ein klassischer Philologe, der seit dem Jahre 1872 in Mähren wirkte, zuerst in Prerau, dann am tschechischen Gymnasium in Brünn (1876–1882), dann als Direktor in Kremsier. 1444 In Wirklichkeit war Franz Zapletal bloß Oberlandesgerichtsrat in Brünn.
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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