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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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LÖSCH, 2. JUNI 1882 623 Lösch, 31. Mai 1882 Der Kaiser hat wieder eine Gnadenbezeugung des Monarchen – so wertvoll, wenn man selbst ihren Wert kennt und ihn zu benützen versteht – entwer- tet. Beust – der größte Schädiger Österreichs – ward in womöglich noch gnädigeren und anerkennenderen Worten – vom Botschafterposten in Paris enthoben als früher vom Posten des Reichskanzlers. Kaum einem von den frühern ersten Staatsmännern und wahren Säulen Österreichs folgte jemals beim Scheiden von ihren Posten ein so warmer Nachruf und Dank ihrer kai- serlichen Herrn wie diesem Reichsverderber. Alle Guten und Vernünftigen sind betrübt und entrüstet über ein solches Sichselbstwegwerfen, ein Zeichen mehr des Niedergangs der Monarchie. Dann gibt es noch dumme Leute, welche sich meine Anstrengung im Ge- werbeausschuss nur als das Bestreben zu erklären wüssten, dadurch einen Orden oder den Geheimratstitel, also die Gleichstellung mit Herbst, Giskra, Vlad[imir] Mittrowský usw. usw., zu erringen! Nach solchen noblen „Trinkgeldern“ stand nie mein Sinn. Selbst damals nicht, als sie noch nicht entwertet waren. Gnadenbezeugungen haben im- mer etwas Demütigendes, und um mich vor Menschen zu bücken, war mein Rückgrat von jeher zu steif. Der Einlauf der Vollmachten steigt. Bereits sind es 13. Damit steigt auch die Gewissheit, bei der Landtagswahl unter allen Um- ständen durchzufallen, nicht minder aber auch die, dass die konserv[ative] Partei noch immer nicht gar so gering an Zahl ist. Lösch, 2. Juni 1882 Von der, wie ich voraussah, misslungenen Landtagswahl soeben heimge- kehrt. Konservative waren persönlich und durch Vollmacht vertreten 26. Vereint mit der ministeriellen, oder, wie sie sich gerne nennt, „Mittel“par- tei mit 32 Stimmen in summa 58 Stimmen. Die Liberalen hatten 71 Stim- men, und wählten Guido Dubský. Heute Brandl fl. 200 für die Matice moravská eingehändigt. Um noch auf die Wahl zurückzukommen, so krochen am Abend des 1. Juni die „Mittelmäßigen“ doch zu Kreuz, um nicht infolge unsrer erzwun- genen Abstinenz das lächerliche Fiasko vom vorigen Jahre nochmals zu er- leben. Sie sandten L[ouis] Serényi mit der höflichen Einladung, uns ohne aller weitere Konsequenz für diesen Wahlakt mit ihnen zu vereinigen – was wir denn endlich auch beschlossen. Damit auch das Komische dabei nicht fehle, so hatte Berchtold, in des- sen Wohnung in Wien beschlossen wurde, ohne sich um uns Konservative zu kümmern, die Kandidatur Ernst Fürstenbergs zu beschließen und ins
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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