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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Seite - 635 -
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INGROWITZ, 22. JULI 1882 633 So wird rein gar nichts gebessert, und was das Traurigste ist, das Uner- setzliche, die Zeit verloren. Unter anderem machte man in Hast und Eile in den letzten Tagen des abgelaufenen Sessionsabschnittes des Reichsrats den neuen Zolltarif! Insofern es sich nicht um reine Finanzzölle handelt, kommen nur Schutz- zölle, also Maßnahmen zum Schutze der einheimischen Arbeit, in Betracht. Diese haben jedoch die gesetzliche Ordnung der Gewerbe- und Arbeitsver- hältnisse zur notwendigen Voraussetzung. Welch krasse Unwissenheit und welcher Unsinn, den Schutz für etwas zu bestimmen, welches sich in chaoti- scher Verwirrung noch aller Kenntnis entzieht und den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun! Ingrowitz, 21. Juli 1882 Novotný auch eine Notiz über den wahren Sachverhalt im Gewerbeaus- schuss gegeben, da die Liberalen abermals zum Zwecke des Zeitgewinns und der Vereitlung, dass etwas geschehe, manövrieren. Im Herbst 1879 legte die Regierung das jetzige VI. Hauptstück „Hilfsarbeiter“ als Novelle vor. Damals schrien sie: „Fort damit, wir wollen ein Ganzes, kein Stückwerk.“ Nach monatelanger Ausschussberatung tat ihnen leider die Regierung den Willen, zog die Vorlage zurück, und brachte eine ganze Gew[erbe]ord- nung ein. Der Ausschuss legte – damit nur endlich etwas fertig werde – ei- nen Teil als Spezialgesetz vor. Jetzt schreien sie wieder: „Fort damit, wir wollen erst das VI. Hauptstück“, also das „Stückwerk“, welches sie damals nicht wollten! Sie wollen eben nichts. Ingrowitz, 22. Juli 1882 Mit G[ra]f Széchenyi1545 Agrarrecht und Reform viel und oft besprochen. Ist ein geistvoll eifriger junger Mann und fleißiger Schüler Dr. R[udolf] Meyers. Dass Heinr[ich] Clam diesen noch nicht kennt und kennen zu lernen suchte, ist doch auffallend und vielleicht bezeichnend. Cl[am] hat eine Scheu, die mehr als Vorsicht ist, sich irgendwie zu binden. Wenn man aber allzu ängstlich vermeidet zu sagen, was man will und event[uell] zu tun gedenkt, ist es eine starke Zumutung, Vertrauen und infolgedessen einen Anhang zu gewinnen. Man bleibt auf sich trotz allem Wissen und Können beschränkt und bleibt trotz alledem allein, ohne Anhang und Gewicht. Ein Staatsmann und Politiker ohne Einfluss auf das Volk, wenn auch von nähe- ren Bekannten noch so sehr anerkannt und gewürdigt. 1545 Meyer, inzwischen wieder in Ungarn, in „Graf Bethlens gastlichem Haus“, hatte den Be- such von Imre Széchenyi am 21.6. angekündigt.
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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