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Geschichte
Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Seite - 739 -
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LÖSCH, 3. MAI 1885 737 Lösch, 27. April 1885 Heute ein Telegramm mit der Aufforderung erhalten, im Brünn-Eiben- schitz-Wischauer Landgemeindenwahlbezirk für den R[eichs]rat zu kandi- dieren. Gedankt und geantwortet, der böhmische Adel habe mir ein Mandat angetragen. Könnte man sich auf den Erfolg verlassen, wäre es wohl verlockend und sogar verdienstlich, den schuftigen Kusý aus dem Felde zu schlagen. Lösch. 1. Mai 1885 Nachmittag kamen Pospíšil und Hrudíčka1742 in Wahlangelegenheiten. Die Bewegung greift immer weiter, und die Leute wollen gar nicht begreifen und zugeben, dass ich außerhalb [von] Mähren gewählt werden konnte. Sehr eh- renvoll und schmeichelhaft für mich, der es indes allem vorziehen würde, ganz ruhig ein Mandat von böhm[ischem] Gr[oß]grundbesitz zu erhalten. Wie sich jedoch die Lage gestaltet, sah ich mich veranlasst zu folgender Erklärung: Ich habe den an mich ergangenen Antrag, ein böhmisches Man- dat zu übernehmen, angenommen. Bin demnach gebunden, mein Wort ein- zulösen und nirgends anderswo zu kandidieren. Werde ich aber ohne meinem Dazutun in Mähren gewählt, so nehme ich die Wahl an, wenn die Böhmen einen Ersatz für mich haben und mich mei- nes Wortes entbinden. Dies schrieb ich sogleich Karl Schwarzenberg1743 und Dr. Šrom. Lösch, 3. Mai 1885 Schon um 8 U[hr] morgens eine Bauerndeputation (Umlášek aus Sokolnitz und Kosík aus Vážan) empfangen, welche dringend baten, ich möchte das Mandat von ihnen annehmen und wieder ihr Vertreter sein. Ich sagte unter der neulich erwähnten Bedingung zu. Das Vertrauen der armen Leute ist so ehrenvoll als rührend und ein rei- cher Lohn für manche Mühen und Opfer. Was könnte der Adel sein, wenn er seine Stellung und Pflicht begreifen und seine so leicht zu erringende Macht zu benützen verstände? 1742 Alois Hrudíčka (1843–1912), Religionsprofessor an der tschechischen Brünner Real- schule, seit 1884 Redakteur des Hlas; 1890 Pfarrer in Trebitsch, später Pfarrer und Dechant in Telč. 1743 Im Brief an Karl Schwarzenberg vom 1.5.1885 schrieb Belcredi, es gereiche ihm zur be- sonderen Ehre, „vom geistig und materiell mächtigsten Teil unseres Adels“ (sprich: den böhmischen Fideikomissbesitzern) mit einem Mandat betraut zu werden; zwischen der Wahl in den mährischen Landgemeinden und der im böhmischen Großgrundbesitz lägen vier Tage, die allenfalls Gelegenheit böten, einen Ersatzmann zu kandidieren.
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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