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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Seite - 743 -
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LÖSCH, 27. MAI 1885 741 Lösch, 26. Mai 1885 Den Votivornat des Klerus für Welehrad bestellten die gedankenlosen Leute bei einer deutschen Firma in Wien! An das svoji k svému1751 und an die Existenz der Christlichen Akademie in Prag zu denken, fiel niemand ein. Dann wundert man sich über das Vorherrschen des Deutschen selbst dort, wo alle Berechtigung dazu fehlt. Die deutsche Staatssprache auch noch gesetzlich einzuführen, die bisher unbestritten herrscht, ist vollkommen unnütz und deshalb nur ein revoluti- onäres Hetzmittel. Quieta non movent. Lösch, 27. Mai 1885 So wie es eine patriotische Pflicht ist, an der moralischen Erziehung, Ver- edlung und Erhebung seines Volkes unablässig zu arbeiten, so ist es Pflicht und Gebot der Klugheit, alles fernzuhalten, was der Erreichung dieses Zieles Hindernisse bereiten oder dies gar vereiteln könnte. Zu den gefährlichsten Hindernissen christlicher Kultur gehören jetzt die vielen, dem materialistischen Zuge zu schneller Bereicherung folgenden glaubenslosen Advokaten, welche – ein echtes Strebertum – sich um die Ab- geordnetenmandate drängen. In seinen Vertretern soll sich das Volk spie- geln, das rege Ehrgefühl desselben nur würdigen, das Mandat verleihen und diese den Mandaten Ehre machen. Deshalb eignet sich nur ein wahrer Adel zur Vertretung seines Volkes. Wir haben leider keinen mehr, der Klerus kann nur ausnahmsweise ne- ben seinem hl. Beruf diesem entzogen werden und in den Repräsentativkör- pern Verwendung suchen; einen unabhängigen Bürgerstand haben wir auch nicht, und in seinen Resten sowie in einzelnen Individuen der Bauernschaft finden sich nur spärlich Männer, welche mit den sonst nötigen Eigenschaf- ten die unerlässliche Gesetz- und Geschäftskenntnis verbinden. Es bleibt also die Wahl von Juristen und Advokaten eine unausweichliche, aber nur solcher von fleckenlosem Ruf. Das aber gelte als strenge Regel. Alle zwei- felhaften oder gar räudigen Elemente müssen rücksichtslos ausgeschlos- sen und moralisch gebrandmarkt werden, so dass sie es nicht mehr wagen hervorzutreten, und niemand es wagt, ihnen seine Stimme zu geben. Dieser konsequent geübte moralische Druck wird Veranlassung sein, alle ordent- lichen Männer um ihren Ruf besorgt zu machen und in Versuchungen zu stärken. Wer es nicht um Gottes Willen tut, wird es wenigstens aus Men- schenfurcht tun. 1751 Jeder bei den Seinen – Slogan für den Einkauf bei den Ko-Nationalen und den Boykott fremdnationaler Geschäfte.
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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