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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Seite - 757 -
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LÖSCH, 14. AUGUST 1885 755 „Der Irrtum ist auf die Dauer unmöglich. Früher oder später wird die Wahrheit wieder triumphierend sich Bahn brechen und eben der Irrtum wird ihr zum Sieg verhelfen. Das lehrt die Erfahrung, das zeigt die Ge- schichte auf tausend Blättern. Aber sie zeigen zugleich, dass ein falsches Prinzip, soweit es in bescheidenen Verhältnissen angewendet wird, Jahr- zehnte, Jahrhunderte lang die öffentliche Meinung beherrschen und vergif- ten kann. So erscheint der größern Zahl unsers Volkes das Vorgehen des Staates, womit er die Kinder in seine und von seinem Geiste geleitete An- stalten zwingt, als ein natürliches Recht, und so erscheint den Tausenden, welche von ihren Renten leben, der Kapitalismus und die Zinsenwirtschaft als ein gar nicht anzutastendes System. Dieses Gesetz des Kapitalismus ist ein System der Werterzeugung aus und für sich unproduktivem Metall oder Papier ohne Arbeit des Besitzers, der Werterzeugung ins Ungemessene. […] Das Gesetz der Natur und das Gesetz des Kapitalismus stehen im denkbar schroffsten Widerspruch zuei- nander. Und da sie gezwungen sind, sich gegenseitig zu berühren und mit- einander zu ringen, ist ein endlicher Zusammenbruch, eine Explosion un- vermeidlich. Die Natur als die stärkere Macht wird siegen. Vorboten dieser Katastrophe hatten wir schon in dem Wiener, Berliner Krache, allein es wa- ren nur Lichtfunken; die letzte Entscheidung steht erst bevor. Sie wird einen Weltbrand entzünden und rauchende Trümmer schaffen, aus denen gleich den Tagen nach der Völkerwanderung die Priester des Evangeliums, das Kreuz in der Hand, die Gesellschaft wieder emporzuzie- hen berufen sein werden.“ Lösch, 14. August 1885 Brandl schrieb gestern, ihm schiene J[indřich] Dvořák wegen seiner Kennt- nis mähr[ischer] Verhältnisse und Persönlichkeiten ein tauglicherer Redak- teur für den Hlas zu sein als Kopal vom Čech.1782 Der Bischof erzählte neulich, er habe gehört, dass die Emauser Benedik- tiner von der strengen Observanz daran dächten, sich in Welehrad nieder- zulassen. Möchte es sich bewahrheiten. Um das Volk möglichst auszusaugen, besolden die H[erren] Advokaten eigene Agenten in den Dörfern, die die Leute zu Rechtsstreiten aneifern und ihnen zutreiben. So hat Ehren Kusý einen solchen u. a. bei Austerlitz in ei- nem Dorfe, dessen Namen mir entfallen ist. 1782 Vermutlich Petr Kopal, Katechet in Vyšehrad.
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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