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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1887822 Weil ich oben den Namen Salm nannte, wie wird es doch nach dem Tode des mehr als 80-jährigen Fürsten Hugo sein? Werden die schönen, aber schwer belasteten Güter Blansko und Raitz vielleicht auch in Judenhände kommen, die alten Roggendorf – deren Grabsteine die Pfarrkirche in Raitz schmücken1945 – sich im Grabe umdrehen und unser armes Volk mehr und mehr die christlichen Herren verlieren? Die mir neulich zugesendete Warnsdorfer Österreichische Volkszeitung vom 19. August 1887 gelesen. Sie plädiert gegen böhmisches Staatsrecht für ein „geschlossenes Sprachgebiet“, das nie bestanden hat und bestehen kann, und empfiehlt für diesmal Wahlenthaltung, um den deutschen Libe- ralen keine Konkurrenz zu machen. Leider ziehen da deutsche Katholiken und Liberale an einem Strang. Ich halte dafür, dass innerhalb der Länder der böhmischen Krone der eingeborene Slawe wie der Deutsche sein Recht in seiner Sprache finden müsse, und jeder Beamte fähig sein müsse, es in beiden Landessprachen zu sprechen. Dies ist der Fundamentalsatz der Ge- rechtigkeit, und insolange derselbe nicht anerkannt und geübt wird, gibt es keine Rechtssicherheit und keinen nationalen Frieden. Lösch, 12. September 1887 Vormittag in Brünn mit Dr. Koudela besprochen, was nun rücksichtlich der hiesigen Handwerker zu tun sei, die mit ihren streng gesetzlichen Begehren, Genossenschaften „gleicher und verwandter“ Gewerbe zu bilden, in allen In- stanzen abgewiesen werden. Ich machte ihm ferner den Vorschlag, in den Wählerversammlungen, statt den meisten unverständliche Politik, den Gewerbe- und Bauernstand nächstberührende Fragen zu besprechen und im Landtag bezügl[iche] An- träge zu stellen auf Grund § 19 a der Landesordnung.1946 Er war einverstan- den und erklärte sich dazu bereit. Es ist wahrlich traurig, dass sich aus keinem Lande eine Stimme erhebt, das sichtliche Bestreben der Bürokratie, alle korporative Organisation zu hindern und die Gewerbeordnung ab absurdum zu führen, zu brandmarken. Ich bin und bleibe der Einzige! 1945 Die Herrschaft Raitz kam nach dem Dreißigjährigen Krieg „an Georg v. Roggendorf, 1763 an Gf. Anton Salm-Reifferscheidt“ so Joachim Bahlcke – Winfried eBerhard – Miloslav polívka (Hg.), Böhmen und Mähren (= Kröners Taschenbuchausgabe, 329), Stuttgart 1998, 508. 1946 RGBl 20/1861, Beilage II l, § 19 1 a, 232 lautet: „Der Landtag ist berufen: 1. zu berathen und Anträge zu stellen: a) über kundgemachte allgemeine Gesetze und Einrichtungen bezüglich ihrer besonderen Rückwirkung auf das Wohl des Landes“. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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