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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1888840 derselben Taaffe – gerade kein Unglück –, aber auch uns und die ganze Rechte um. Alle liberalen Blätter – nicht minder auch jene der jämmerlichen Regierung – sind außer Rand und Band über den Liechtenstein’schen Schulantrag!1979 Wien, 2. Februar 1888 H[err] Gautsch und Konsorten schreien fort gegen die konfessionelle Schule, um dem armen Kaiser Angst zu machen. Soll auch schon ziemlich gelungen sein. Er jammert, es sei doch schrecklich in dieser, an Kriegs- und anderer Aufregung so reichen Zeit mit diesem Antrag zu kommen, den er, doch selbst „klerikal“, missbilligen müsse usw.! Dass 9 Jahre die Regierung nichts getan und wir immer – in Erwartung, sie werde doch endlich etwas tun – gezögert und unsere Wähler wie alles katholische Volk hingehalten haben, dass die- ses endlich ein Ende haben müsse – dies alles wird nicht beachtet. Nun möge das Volk und seine Führer, die Bischöfe, laut die Stimme erheben. Leider wird auch hier derjenige siegen, vor dem man sich fürchtet. Bei Leo Thun gewesen, der zögernd zugibt, dass Heinrich Clam zu wenig, d. h. wohl nichts für die Bildung einer österreichischen konservativen Partei tat. Ich sah und sagte oft, dass er derartige freiwillige Bildung aus Mangel an Pflege und Leitung zugrunde gehen lies, ja selbst zerstörte! Der hiesige Nuntius Galimberti wünscht, baldmöglich Kardinal zu wer- den. Deshalb schildert er in Rom die hiesigen Zustände nicht, wie sie leider sind, sondern, wie man sie dort gern hätte. Auch heute den 84-jährigen Hugo Salm besucht, der sich schon sehr müde fühlt und sagte, ein nicht unvorbereitetes, aber baldiges, schnelles, schmerz- loses Ende zu wünschen. Wien, 6. Februar 1888 Audienz bei S[einer] M[ajestät]. Der Kaiser war sehr gnädig und heiter. Be- merkte, der mähr[ische] Landtag sei sehr schnell fertig geworden, worauf ich erwiderte, für eine gute Geschäftsbehandlung nur zu schnell, dem der Kaiser zustimmte. Wien, 22. Februar 1888 Der einfältige Herrenhaus-Präsident Graf Trauttmansdorff äußerte sich ge- gen den konfessionellen Schulantrag, weil darin angeblich die Nationalitä- ten entscheiden. Dem Dummkopf sind Länder und Nationen dasselbe. 1979 Der Antrag forderte die Einführung der konfessionellen Schule, doch sollte der Landesge- setzgebung ein erweiterter Spielraum eingeräumt werden, um auch Tschechen und Polen für den Antrag zu gewinnen, was nicht gelang; vgl. steinkellner, Georg Lienbacher, 265. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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