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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1888854 Lösch, 26. Juli 1888 Alfred Liechtenstein, dem ich Vogelsangs Brief vom 17. mitteilte, schreibt heute: „Zu meiner Freude kann ich mitteilen, dass Taaffe nur ½ Jahr un- seren gemeinsamen Freund2009 zu strafen gedenkt, worauf eine in integrum restitutio erfolgen wird.“2010 Bismarck stellte Reuss,2011 dieser Kálnoky, Kál- noky Taaffe zur Rede, welcher mit eiserner Stirne schwur, dass er mit dem Verbrecher2012 in gar keiner Verbindung stehe. Wo ist Österreich hingelangt! Selbst eine unabhängige Partei, welche die Regierung nur stützt, um zu verhindern, dass eine noch schlechtere nachkommt, darf keine Meinung äu- ßern, die in Berlin nicht genehm ist? Lösch, 21. August 1888 Gestern allerlei Widerwärtiges. Darunter ein Brief Leo Thuns vom 18. d. M. aus Smečna. Ganz außer Rand und Band über Vogelsangs „Taktlosigkeiten“ in der alten Affäre Schönerer, Tod Kaiser Friedrichs und jetzt Telegramm Bischof Strossmayers nach Kiew.2013 Als ich Taine über Frankreich las, wunderte ich mich darüber, wie die Regierung so ganz untätig der systematischen Untergrabung jeder Autori- tät und allen Vorbereitungen zur Revolution und totalem Umsturz zusehen 2009 Vogelsang. 2010 Vogelsang antwortete darauf am 28.7., auf ein Taaffe’sches Versprechen könne „weder die Weiterexistenz einer periodischen Schrift mit ihren Verträgen mit Druckerei, Verleger, Mitarbeitern basieren noch die Weiterführung meines Stadthaushalts mit seinen Unkos- ten.“ Schon am 24.7. hatte er seinen Eindruck wiedergegeben, es bereite sich „in den regie- renden Regionen eine Schwenkung nach links vor“. Während man es früher „in der nächs- ten Nähe des Kaisers“ sehr „dankenswert fand, daß ich in Wien einen Umschwung der Stimmung hervorgerufen, klagt man jetzt, ich habe die Bevölkerung zu sehr aufgeregt.“ 2011 Heinrich VII. Prinz Reuss zu Köstritz (1825–1906), deutscher Botschafter in Wien (1878– 1894). 2012 Vogelsang. 2013 Anlässlich des Todes Friedrichs III. nach nur dreimonatiger Regierungszeit hatte Vogelsang am 16.6. im Vaterland in Bezug auf die deutsche Kaiserkrone geschrieben: „Wer mitgetan an dem blutigen Werke, soll die Früchte desselben – so scheint es in Gottes Rat beschlos- sen – nicht genießen.“ Dem Erben sei es anheimgestellt, „freiwillig Sühne zu leisten, wo sie auf Erden noch möglich ist“; Thun war der Artikel übrigens „verständlich und sympathisch“, aber er hielt es für einen schweren taktischen Fehler, „das Schicksal des Vaterlands der be- kannten Rache Bismarcks auszusetzen“; vgl. klopp, Vogelsang, 312–314; Strossmayer hatte ein Glückwunschtelegramm zur orthodoxen 900-Jahr-Feier der Christianisierung der Kiewer Rus gesandt, das beifällig kommentiert wurde, weil – wie Vogelsang schrieb – „der hl. Wladi- mir sein Bekehrungswerk im Jahre 988 vollzog, also zu einer Zeit, da die Trennung vom Zen- trum der Einheit [das Schisma] sich noch nicht vollzogen hatte.“ Stroßmayer habe stets große Anstrengungen unternommen, die Schismatiker für den katholischen Glauben zu gewinnen; vgl. gottsMann, Rom und die nationalen Katholizismen, 97. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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