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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Seite - 882 -
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1888880 Wenn der Verfasser auch zunächst Frankreich im Auge hat, so sind seine Argumente doch allgemein gültig und seine Vorschläge überall, besonders aber in Österreich, wo nicht 100 Jahre fortgesetzter Revolution alles Histori- sche zerstörten, anwend- und ausführbar. Lösch, 30. Dezember 1888 Nun zirkuliert in Wien bei vereinigten Christen und vielleicht selbst Anti- semiten ein Aufruf zu Geldsammlungen fürs Vaterland.2066 Wird wieder ein Geschrei geben. Immerhin. Mit den Subventionen weniger Edelleute wie bisher könnte es vielleicht noch fortvegetieren, nimmermehr das große konserv[ative] und ka- thol[ische] Organ werden, welches wir haben müssen. Verstünde der Adel seine Stellung und Pflicht, es konnte er allein die Mittel schaffen. Mit Leuten aber wie selbst Richard Clam, der einmal sagte, Louis Liech- tenstein würde schon erfahren, wohin ihn der Verkehr mit Demokraten und Antisemiten führen werde, und mein alter edler seliger H[ugo] Salm, der mir bestimmt aussprach, er müsse mich warnen, denn ich sei auf dem Wege, ein Demagog zu werden,2067 ist nichts anzufangen. Wenn solches am „grü- nen Holz“ geschieht, wie ist dann erst der Tross, der sich nicht um die Ver- waltung des Ererbten kümmert, Tiergarten und Gestüte anlegt, jagt, sein Vermögen verprasst und alles getan zu haben glaubt, wenn er auf vieles Bit- ten und Drängen einem Unternehmen wie Das Vaterland pro Jahr 100 oder 50 fl. zuwendet. 2066 Im Aufruf, der von erforderlichen 40–50 000 fl. sprach, hieß es: „Im Verein mit den der- zeitigen Eigentümern des Vaterland ist eine Anzahl katholischer Männer mit der Absicht zusammengetreten, die Ausgestaltung des Blattes in die Hand zu nehmen und zunächst die Mittel zu derselben im Wege einer Sammlung unter den katholischen Gesinnungs- genossen aufzubringen. […] Im übrigen sollen alle politischen Parteien unter den öster- reichischen Katholiken in dem Blatte ihre Anschauungen zu Geltung bringen können.“ Belcredi hatte am 17.12. die Weglassung des einen Satzes beantragt, der als Kritik an der bisherigen Haltung des Blattes gedeutet werden konnte, weil davon die Rede war, das Vaterland sei ursprünglich eben nicht dazu bestimmt gewesen, ein solches „Zentra- lorgan der gesamten österreichischen Katholiken zu sein.“ Belcredi hielt den Verfasser deshalb für einen „deutschen Zentralisten“ und wiederholte die Aufforderung, nicht den Eindruck eines „abgeänderten Programms für die Zukunft“ zu erwecken, in einem Brief an Vogelsang vom 28.12. noch einmal. „Sonst setze ich meinen Namen nicht darunter und inhibiere den Abdruck im Vat[er]l[an]d.“ 2067 Siehe den Eintrag vom 31.5.1884. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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