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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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PROMEMORIA EGBERT BELCREDIS [ZUM VATERLAND] 1069 Es hieße dies, denselben des lebendigen Eindrucks der stattfindenden Ver- handlung und das Konsortium der Information berauben, welche die Anwe- senheit und Anteilnahme des Fachmanns gewährt. Gleichzeitig mit und infolge des Verfalls des Parteikerns, welcher sich um das Pressorgan gesammelt hatte, zerfiel auch die Organisation der Redaktion. Sie hatte keinen unmittelbaren Leiter, seit Florencourt keinen eigentli- chen und befähigten Chefredakteur mehr. In der Person des G[ra]fen Leo Thun konzentrierte sich allgemach alles. Wie bereits gesagt: die Redaktion, Administration mit der Sorge um die Be- schaffung der erforderlichen Subsistenzmittel. Die gewaltige, fast unlösbare Aufgabe zu lösen, ist ihm in dankenswertes- ter Weise mit dem Aufwand große[r] Opfer jeder Art nicht nur gelungen, son- dern das Ansehn und der Einfluss des Blattes wurde dem Urteil kompetenter Kreise nach entschieden und sehr bedeutend gehoben. Durch die Verwendung so ausgezeichneter publizistischer Kräfte, wie Dr. Rudolf Meyer und Baron Vogelsang, und die aufopferungsvolle, gesinnungstreue Arbeit Inthals und des übrigen Redaktionspersonals ward seiner Leitung ein solcher Erfolg ermög- licht. Nun aber steh[en] das Blatt und seine Freunde an einem Wendepunkt. G[ra]f Leo Thun kann in der bisherigen aufreibenden Weise nicht länger fungieren. Niemand aus dem Konsortium kann ihn hierin genügend ersetzen. Die Bestellung eines Chefredakteurs wird zur absoluten dringenden Not- wendigkeit. Nach unserm Dafürhalten ist zur Zeit Baron Vogelsang die einzige geeig- nete Persönlichkeit. Der Genannte ist ein Mann von fester und erprobter katholischer und konservativer Gesinnung, ausgebreitetem Wissen und universeller Bildung. Er besitzt zudem eine seltene Arbeitskraft und ein Agitationstalent, welches ihm schätzbare Beziehungen und Anknüpfungen zu Gebote stellt, welchen, um nur eines zu erwähnen, die so weitgreifende als erfreuliche Umstim- mung der Gesinnung namhafter und an Zahl reicher Kreise der Bevölkerung Wiens zum großen Teil zu verdanken ist. Ebenso sei es hier nur kurz angedeutet, dass – wenn die Beschaffung aus- reichender Geldmittel gelingt – an eine Vermehrung des Redaktionsperso- nals gedacht und vorgesorgt werden muss: nicht allein aus pflichtmäßiger Fürsorge für die verdienstvollen Männer, welche ohne Sicherheit für ihre Zukunft ihre volle Kraft und Zeit in aufreibender Arbeit dem Unternehmen opfern, sondern auch, weil seine Erhaltung in naher Zukunft – abgesehn selbst von seiner Vervollkomm[n]ung – eine Erweiterung ähnlich jener and- rer großer Blätter, die allerdings in liberalen Kreisen einer ganz andern Op- ferwilligkeit begegnen, notwendig erheischen dürfte.
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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