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Vorbemerkungen
Die vorliegende Studie "Blickwinkel Raritäten. Bewahrtes, Überliefertes und Wissenswertes im
und um Hagen/Linz" stellt eine Präsentation der wieder-entdeckten - bzw auf Fotoaufnahmen,
Gemälden oder in schriftlichen und mündlichen Berichten bzgl des Schlosses Hagen und seines
Umfelds festgehaltenen - Objekte respektive Überlieferungen und Memorierungen im Sinne
der Wissenserhaltung, ein heute noch erreichbares "Rest- Inventar" dar.
Da die Autoren bereits etliche Publikationen über das aus Spekulationsgründen liquidierte Schloss,
seine Besitzer bzw Besitzer-Geschlechter, Besucher-Persönlichkeiten, die Johannes-Kapelle, etc
herausgegeben haben, in der Folge immer wieder mit Fragen zum Interieur und Exterieur, dem
Gesamterscheinungsbild des Areals und speziell des Schlosses konfrontiert wurden, soll hiermit auf
vielfachen Wunsch ein Blick auf etliche der eruierten/noch erreichbaren Kostbarkeiten, speziellen
inneren und äußeren Besonderheiten, sowie historisch bedeutenden Gegebenheiten und Traditionen
geworfen werden.
Zahlreiche Stiche, Gemälde, Zeichnungen und Fotoaufnahmen, zeigen Schloss Hagen aus
unterschiedlichen Perspektiven zu verschiedenen Zeiten. Einige der zahlreichen existenten
Darstellungen wurden in den Bildteil aufgenommen (die große Zahl würde den Rahmen dieser Arbeit
sprengen).
Für beide Bauten, Landgut und Schloss Hagen, die exponierte schöne Lage am Pöstlingberg/Linz
sprechen ua folgende alt-überlieferte Zitate:
*Laut Vermerk in der HagenChronik wurde der „Hacken“ im Sommer 1542 [das Landgut Hagen war
zu jener Zeit Allodium/Eigengut des ritterlichen Geschlechtes der Hohenfurter] vom damaligen Linzer
Bürgermeister Peter Hoffmandl anlässlich eines Besuches als
„der schenst winngl im landt ob der Enns“ bezeichnet.1
*Der oö Genealoge, Historiker, Schriftsteller und Politiker Johann Georg Adam Fh vHoheneck
[1669>1754] beschreibt Schloss Hagen wie folgt:
„Das wohlerbauete/mit schönen Gärten umgebene/ gegen der Haupt=Stadt Lintz über die
Donau gelegene/ und wegen seines ungemein schönen Prospect sehr angenehm situierte
Schloß Hagen…“2
Bis zu seiner tatsächlichen Demolierung 1963 [14. Juni >31. Juli 19633, gemeinsam mit dem
gesamten Gebäudekomplex] befand sich am Fuße des Pöstlingbergs/Linzer Hausbergs, das vier-
türmige, prächtig ausgestattete Renaissance-Schloss Hagen [s.u., Kurzinformation,
Fotomaterial], das bis zur Errichtung der Pöstlingbergkirche [1742>17484 durch das
Fürstengeschlecht der Starhemberg], und noch danach, Jahrhunderte-lang eines der Wahrzeichen
der Stadt Linz darstellte und bewusst als beliebte schmückende Vordergrundkulisse diverser
Stadtansichten gewählt wurde.
1 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 10. Hoffmandl/Hoffmändl war 1542>1546, 1548>1551, 1552>1555
Bürgermeister von Linz. Er wurde in einem Gedicht des Caspar Bruschius auf die Stadt Linz wegen seiner
Leistungen bzgl Pflege der Kirchen und Schulen gepriesen. Schäffer, Persönlichkeiten/Hagen, 12f.
2 Hoheneck, Anhang zum 1. Teil, S. 5. Wibiral, Baugeschichte Hagen, 3. Hohenecks Ahnen stammten aus der
Gegend von Reischach bei Altötting/Bayern. Er war ua Mitglied des Ständeausschusses, Rait-Rat, Verordneter
des oö Ritterstandes, wurde 1716 in den Freiherrnstand erhoben, 1722 erfolgte die Immatrikulation bei den
Landständen, 1730 in den NÖ Herrenstand. Hoheneck lebte hauptsächlich auf seinen Sitzen Schloss
Schlüßlberg [in dessen Schlosskapelle sein Herz beigesetzt wurde] und Gallspach [wo sein Körper zunächst in
der Turmgruft unter dem Glockenturm, dann 2005 in der Familiengruft Gallspach seine letzte Ruhe fand].
3 Ferro-Betonit-Werke-AG, 14. Juni 1963 (Abriss Beginn) : AStL, Altes Archiv, 5. Hausakten, Sch. 102, Akt 44;
ebd., 123, dat. 31. Juli 1963 (Abriss und Räumungsarbeiten Ende). Die letzte Mietpartei, Konstantin Duldinger,
siedelte im Februar 1963 aus, hoffte auf Profit durch Hinauszögern (Kletzmayr, PI November 1999).
4 Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 50ff. OÖLA, A Stbg, Best. Riedegg, Sch. 163, Nr. 3, fol. 77f.
(s.u.). Am 31. Mai 1963, kurz vor der Demolierung des Schlosses Hagen, verursachte ein Brand Schaden am
Dach der Kirche. Dies wurde in Zusammenhang mit dem "Schutzgeist" des Pöstlingbergs und Hagens,
Katharina vRosenberg-Wallsee gebracht, deren Symbol-Figur ebenfalls 1963 verschwunden sein soll.
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Title
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Authors
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag Schäffer
- Location
- Linz
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 319
- Keywords
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Categories
- Geschichte Chroniken
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313