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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
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Page - 193 - in Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz

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193 VIII/3) Wein x 275)* Früher Weinanbau im Areal Hagen und in der Ortschaft Urfahrwänd: Schon in der Zeit der Kelten gab es hier Weinbau, in welchem Ausmaß auch immer. Dies geht nicht nur allgemein aus dem Text der im Eingangsbereich des Schlosses Puchenau angebrachten Schau-Tafel über den historischen Weinbau hervor, sondern ua aus einem im Schlossarchiv Hagen vorhanden gewesenen Chronik-Bericht (s.o.). 700 Etliche historische Legenden des Schlossarchives Hagen erwähnen den Weinbau, der schon vor dem Eintreffen der Römer existierte, in welcher Qualität und Quantität auch immer. Dieser "Haustrunk" wurde als sehr sauer, die Reben hinter dem Hüttchen als sehr alt und wenig tragend bezeichnet.701 Jedenfalls schilderte ein weiterer Bericht der HagenChronik die Überlassung von Rebstöcken seitens des römischen Vermessungstrupps, welche eigentlich für „Maguntiacum“ [=Mainz] und „Vindelicorum“ [Augusta Vindelicorum =Augsburg702] bestimmt waren.703 Eine der späteren Geschichten bezeichnete hierauf den Hagen´schen Wein als eines Königs würdig, was jedoch auch am Zeitgeschmack und an den Vergleichsmöglichkeiten liegen mag.704 Aufgrund der vormals angeblich um ca 2 Grad höheren Jahresmitteltemperaturen wurde der Weinbau auf den hiesigen lößbedeckten Donauterrassen betrieben.705 Etwa vom 12. bis Ende 16. Jh war der Weinbau auch in unserer Gegend offenbar verbreitet, 706 fand im Hagen ebenfalls relativ großflächige Nutzung. Die Hagen´schen Weinhänge sollen sich einst bis zur Donau erstreckt haben, wobei ein Weinbauernhäusel bzw Weinberghäusl (das spätere Moserhäusl) samt Personal („Vyner“) Erwähnung fanden. Die Weinstöcke waren zum Teil mit Steinen aus der Wänd eingefasst worden.707 Bereits 1297 und 1299 wird der "winer" ("ein weinner vnnd zimrer") Michl auf dem "weinberg heissl"/"weinberg guetl" angeführt, 1315 ein "weinbergharweiter im hackhen" .708 Dass mit dem Weinbau auch für den Landesfürsten gute Einnahmen verbunden waren, geht ua aus der Einführung des sogen. Wein-Ungelds hervor: Jenes im Landgerichtsbezirk Waxenberg war am 16. Mai 1426 durch Hzg Albrecht V. dem „getrewn Hannsen dem Alten vnserm mautner zu Linncz vnd sein erben“, damaligem Wallseer Lehenträger des Hagen, für die Jahre 1427 und 1428 um die Summe von 240 PfPf übertragen worden.709 Allmählich wurde der Weinbau zurückgedrängt, reduziert, - sei es durch den Verlust an Qualität infolge der um etwa 1600 eingetretenen Klimaverschiebung (Absinken der Temperatur),710 oder/und die wachsende Konkurrenz gegenüber edleren Weinen, zB 700 Wandtafel über Historischen Weinbau in Schloss Puchenau. OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 21. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 11f. Reder, Ströbinger, Mitter, Heine, u.a. diverse PI. 701 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As (fol. 21ff, schon im 1. Jh nChr), fol. 21,Nr.1. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 12ff. Zitzenbacher, Histor. Legenden, 13f: Nicht erst Ks Probus hatte den Weinbau eingeführt, war der Begründer des Weinbaues in Österreich, wie vielfach berichtet, er hob lediglich die wegen der italienischen Weinexporteure getroffenen Produktionsbestimmungen seiner Vorgänger auf. 702 Winkler Gerhard Dr., PI, Herbst 2008, registrierte diese Vermerke mit Begeisterung. Er sei sehr erfreut über die Chronik-Berichte, hätte als Außenstehender so private Informationen und Schriften vm nicht entdeckt. 703 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 22, Nr.4. Schäffer, Schloß Hagen bei Linz, 146. 704 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 22, Nr.6. 705 Wandtafel über Historischen Weinbau in Schloss Puchenau. 706 Zauner, Wilhering, 127. 707 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 21ff. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 19 (11f, 12 f, 13f). 708 Reder, PI 1999, Abschrift, SA Hagen, Lade 2, "Taufzettl der Joannes Cappeln Hackhn"; 1297 octobris 14; 1299; 1315 Septembris 18: "Magdalena, ains weinbergharweiters im hackhen". 709 STAE, Sch. 4, Fasz. A/II, Urk. 7, dat. Wien, 16. Mai 1426. Müller, Linzer Bürger, 198. AStL, LR B II J/762; B XI 1/63. Hanns Alt dÄ verstarb jedoch vor dem 10. Juni 1427. Schäffer, Lehenträger/Hagen (Ms). 710 Vgl Wandtafel über Historischen Weinbau in Schloss Puchenau.
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Title
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag Schäffer
Location
Linz
Date
2012
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
319
Keywords
Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
Categories
Geschichte Chroniken

Table of contents

  1. Vorbemerkungen 1
  2. Kurzinformation 11
  3. Das Schlossgebäude Hagen 18
    1. Objekte, Besonderheiten 18
    2. Eingangsbereich 18
    3. Vorhaus, Gänge 22
    4. Wohnsaal, Erker 25
    5. Speisezimmer ... 39
    6. Schlafräume 41
    7. Stifterzimmer 44
    8. Steinerner Saal 55
    9. Empfangszimmer 58
    10. Bauern-/Jagdstube 63
    11. Freseken-/Rittersaal 67
    12. Schloss-Archiv 70
    13. Bibliothek 89
    14. Raritätenkammer ... 100
    15. Schlosskapelle 104
    16. Sakristei 117
    17. Taufkapelle 124
    18. Beichtkammer 125
    19. Gästetrakt 126
    20. Küchen 127
    21. Dachboden 128
    22. Keller 131
    23. Besonderheiten 138
  4. Der alte Gutshof 142
    1. Gutshof-Kapelle 149
  5. Stögerischer Meierhof 152
  6. Stock 159
  7. Brauerei 161
    1. Bierhalle 169
  8. Weitere Gebäube 172
  9. Teiche 174
  10. Bäche 178
  11. Gärten und Park
    1. Gärten und Park 180
    2. Wald 190
    3. Wein 193
    4. Schrebergärten 196
    5. Umfeld 198
  12. Pöstlingberg 203
  13. Urfahrwänd 210
  14. Früh abgekommene Objekte 231
  15. Weitere Schenkungen 239
  16. Ungeklärter Abgang .. 241
  17. Im Außenbereich 249
  18. Festivitäten 256
  19. Bombardierung 271
  20. Miszellen 277
  21. Anhang I 282
  22. Anhang II 288
  23. Ausblick 305
  24. Schlussbetrachtung 306
  25. Literaturliste 308
  26. Abkürungsverzeichnis 312
  27. Blick auf die Autoren 313
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