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Vor 1918
Graz 1914 - Der Volkskrieg auf der Straße
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| Rahmenbedingungen24 der habsburgischen Monarchie.44 Die wenigen seit den 2000er Jahren vorliegenden Forschungen über die Aufnahme des Kriegsbeginns in Österreich-Ungarn blieben mehr oder weniger auf die cisleithanische Reichshälfte beschränkt. An erster Stelle sind hier die am Puls der Zeit liegenden Forschungen von Oswald Überegger, Gunda Barth-Scalmani, Herman J.  W. Kuprian und Matthias Rettenwander über Tirol sowie prinzipiell die beiden Publikationsreihen „Tirol im Ersten Weltkrieg. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ und „Innsbrucker Forschungen zur Zeitge- schichte“ zu nennen. Ebenso innovativ und luzide sind Christa Hämmerles mili- tär- und geschlechtergeschichtliche Forschungen über die letzten Jahrzehnte der Habsburgermonarchie sowie prinzipiell die weltkriegsbezogenen Spezialuntersu- chungen von Günther Kronenbitter, Martin Moll und Anatol Schmied-Kowarzik. Daneben existieren einige Augustkapitel in thematisch größer angelegten Mono- grafien sowie einzelne Beiträge in diversen Sammelbänden und Zeitschriften.45 Aus dem Desiderat an großflächigen Betrachtungen über die Grazer Bevölke- rung in den ersten Kriegsmonaten ergibt sich demnach eine Chance für die vorlie- gende (mikrohistorische) Arbeit.46 Dabei stellt mein Ziel zum einen ein anschluss- fähiges Zusammenführen bisheriger (und hier weitgehend deutschsprachiger) Auguststudien sowie ein Abwägen der Methoden dar. Zum anderen geht es mir um die Interpretation von Zeugnissen aus der regionalen Vergangenheit, die die geografische Dichte der Augustforschungen und jene der Studien über die Steier- mark im Ersten Weltkrieg erhöhen sollte. Und drittens kann das Vorliegende im besten Fall für die Studien, die sich mit den „zwischenkriegszeitlichen“ Erinne- 44 Für Russland nuanciert und mit weiterführender Literatur: Leonhard (2014), 140–143, 156; Kat- zer (2008), 275  f. Ein kurzer Abriss über die Aufnahme des Kriegsbeginns in Riga und Vilnius in: Hatlie (2008), 16  f.; Weeks (2008), 38  f. Speziell zur (in der heutigen Ukraine liegenden) Provinz Charkiw während des Ersten Weltkriegs: Baker (2001). Für Italien 1915: Esposito (2011), 54, 105, 119, 249. Für Zürich bzw. den Raum Basel: Herber (2014); Hinz (1996). Wie die ersten Kriegs- erklärungen von Ende Juli und Anfang August 1914 im Osmanischen Reich (Kriegseintritt Ende Oktober) aufgenommen wurden, wurde anscheinend noch nicht großflächig erforscht. Jedenfalls nicht im deutsch- oder englischsprachigen Raum. Selbiges gilt für Lateinamerika, Asien oder Afrika, vgl. dennoch exemplarisch den sehr gewinnbringenden Sammelband: Lakitsch/Reitmair- Juárez/Seidel (2015). 45 Zur mentalen Kriegsvorbereitung: Moll (2016). Für Lemberg (Lviv): Mick (2010), 69–79. Für Prag (Praha): Galandauer (2005); Welling (2003), 74–106, des Weiteren: Nolte (1999). Für die ungarische „Elite“ nach wie vor: Mihályhegyi (1980). Für Salzburg nuanciert: Hanisch (2014). Zu Linz im Ersten Weltkrieg vgl. das materialreiche Buch von: Hauch (2013), 114  f. Ferner nach wie vor: Hofbauer (1994). 46 Das Schreiben einer Mikrohistorie ist untrennbar mit den Arbeiten von Carlo Ginzburg, Natalie Zemon Davies und Emmanuel Le Roy Ladurie verbunden [Nicht im Literaturverzeichnis ange- führt].
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Graz 1914 Der Volkskrieg auf der Straße
Title
Graz 1914
Subtitle
Der Volkskrieg auf der Straße
Author
Bernhard Thonhofer
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien - Köln- Weimar
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20569-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
510
Keywords
Steiermark, Weltkrieg, Styria, Landeshauptstadt, Heimatfront, Kriegsbegeisterung, Burgfrieden
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Rahmenbedingungen 15
    1. Forschungsgeschichte 15
    2. Forschungsstand 25
    3. Fragenhorizont 35
    4. Erkenntnisbarrieren 36
    5. Mikrohistorie 40
    6. Vier Leitpanoramen 52
    7. Argumentationsstrang 65
  2. Sarajevoer Attentat und Graz 69
    1. Vom „Balkanbrand“ 1912/13 69
    2. Der Begriff „Begeisterung“ in der politischen Sprache 76
    3. Grazer Gemeinderatswahlkampf 83
    4. Intensive Julipolemik 88
    5. Der „Demarche-Rummel“ 99
    6. Blick nach Ungarn und „Strafexpedition“ 105
    7. Fallende Börsenkurse 110
    8. Ultimatum an Serbien 112
    9. Lokalisierungsfrage 116
    10. Verregnete Grazer Straßen im Juli 119
    11. Zur Trauerstimmung 122
  3. Innenstadt und Bahnhof 135
    1. Kein Telefonnetz 135
    2. Abbruch der diplomatischen Beziehungen 138
    3. Die „patriotischen“ Straßenumzüge 144
    4. Offengelegte Zeitungspolitik 151
    5. Unklare Mobilisierungsplakate 154
    6. Antisozialdemokratischer Demonstrationszug 162
    7. Grazer „Feldlager“ 166
    8. Die letzten Tage im Juli 170
    9. Großbritannien und Italien 176
    10. Verspätete Zeitungen in der Provinz 185
    11. Nach dem Truppenabmarsch am 11. August 187
    12. Abschiedsszenen 194
    13. Kaiserfeiern rund um den 18. August 206
    14. Ein „Denkmalfrevel“ 212
    15. Kriegsdauer, Kriegsausgang und Kriegstechnologie 214
    16. Erste „Entscheidungsschlachten“ 222
    17. Präventivzensur 227
    18. Erste „Soldatenerzählungen“ 234
    19. Grazer Frauenhilfskomitee 245
    20. Transportkolonne am Bahnhof 252
  4. Alltag und Einheitsprüfungen 257
    1. Arbeitslosigkeit 257
    2. Andrang auf die Geldinstitute 267
    3. Ausstattungsfrage und Postämter 276
    4. Hamsterkäufe 284
    5. Mietzins 299
    6. Kirchen und Friedhöfe 303
    7. Verlustlisten 318
    8. Infiltrierendes „Spinnennetz“ 323
    9. Ausschreitungen 333
    10. Demonstrationen vor Geschäften 340
    11. Über die „Sprachbereinigung“ 346
    12. Modeboykott 354
    13. Soldaten abseits der Truppe 363
    14. Neue Wachposten 374
    15. Arbeiterhilfskorps für Graz und Umgebung 387
    16. Pfadfinder und Wandervogel 389
    17. Die „Soldatenspiele“ der Kinder 398
    18. Diebstahl und Betrug 404
    19. Verbliebene „Kriegsfreizeit“ 412
  5. Schlussbetrachtung 423
    1. Stadtlandschaft im „Volkskrieg“ 423
    2. Grazer Einheitsbildung 428
    3. Einheitsgruppen 431
    4. Notwendige „Heimatfront“ 434
    5. Einheitsbrüche 436
    6. Einheitsprüfungen 439
    7. Entscheidungshilfen 444
    8. Thesen 450
  6. Anhang 453
    1. Tafelteil: Orte des Geschehens 453
    2. Abkürzungen 461
    3. Quellen 463
    4. Literatur 467
    5. Bildnachweis 503
    6. Register 504
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