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Vor 1918
Graz 1914 - Der Volkskrieg auf der Straße
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| Innenstadt und Bahnhof256 ckieren der Einsatzkräfte wurde von der Presse missbilligt und zum Teil wurden auch einige Zivilpersonen, die den Abtransport oder das Eintreffen störten, von der Grazer Wache abgeführt. Zu guter Letzt kam es zu einer geringfügigen Abän- derung der Fahrordnung. Ab Mitte September mussten alle Soldatentrains links marschieren.651 Die rechte Seite überließ man den fahrenden und reitenden Ordo- nanzen. Die Abänderung, die nach wie vor ihre Unfälle kannte652, wurde von den Zeitungen weder kritisiert noch gelobt. Vereinzelt missbilligten sie aber die Ge- schwindigkeit, mit der die Transportautos durch die Stadt fuhren, zumal infolge der schnell fahrenden Autos mehrere Personen überfahren wurden.653 Der Arbei- terwille brachte zudem in seiner Rubrik „Grazer Lokalnachrichten“ einen Erlass des Wiener Militärkommandos, demzufolge sich die Militärautos an die vorgege- benen Geschwindigkeitsvorgaben halten sollen: „Noch immer kommt es vor, daß militärisch gelenkte Automobile nicht das vorgeschriebene Fahrtempo einhalten, sondern in den meisten Fällen in einem Tempo dahinrasen, das jede Sicherheit ausschließt.“654 Weiter stand geschrieben: „Namentlich die für den Verwundeten- transport bestimmten Sanitätsautomobile sausen mit einer ganz ungerechtfertig- ten Fahrgeschwindigkeit durch die Straßen.“ 651 Neue wichtige Bestimmungen über den Fuhrwerksverkehr, in: Grazer Tagblatt, 15.9.1914, 16; Einheitliche Fahrordnung in der Monarchie, in: Grazer Tagblatt, 9.10.1914, 2. Vgl. ebenso die Di- rektive: Maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines ungestörten Straßenverkehres, Erlass der Statt- halterei vom 19.9.1914, in: Verordnungsblatt der k.  k.  steiermärkischen Statthalterei (23.9.1914), 333. 652 Vgl. z.  B. Zusammenstoß mit dem Rettungsauto, in: Arbeiterwille, 25.11.1914 (Abendausgabe), 2. 653 Ein Belgier vom Rettungswagen überfahren, in: Grazer Tagblatt, 4.9.1914 (Abendausgabe), 7: „Vor den Annensälen [in der Nähe des Hauptbahnhofs] wurde heute mittags ein [… Soldat] von einem Rettungswagen überfahren und sehr schwer verletzt.“ 654 Die Geschwindigkeit der Militärautomobile, in: Arbeiterwille, 9.12.1914, 3.
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Graz 1914 Der Volkskrieg auf der Straße
Title
Graz 1914
Subtitle
Der Volkskrieg auf der Straße
Author
Bernhard Thonhofer
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien - Köln- Weimar
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20569-2
Size
17.4 x 24.5 cm
Pages
510
Keywords
Steiermark, Weltkrieg, Styria, Landeshauptstadt, Heimatfront, Kriegsbegeisterung, Burgfrieden
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Rahmenbedingungen 15
    1. Forschungsgeschichte 15
    2. Forschungsstand 25
    3. Fragenhorizont 35
    4. Erkenntnisbarrieren 36
    5. Mikrohistorie 40
    6. Vier Leitpanoramen 52
    7. Argumentationsstrang 65
  2. Sarajevoer Attentat und Graz 69
    1. Vom „Balkanbrand“ 1912/13 69
    2. Der Begriff „Begeisterung“ in der politischen Sprache 76
    3. Grazer Gemeinderatswahlkampf 83
    4. Intensive Julipolemik 88
    5. Der „Demarche-Rummel“ 99
    6. Blick nach Ungarn und „Strafexpedition“ 105
    7. Fallende Börsenkurse 110
    8. Ultimatum an Serbien 112
    9. Lokalisierungsfrage 116
    10. Verregnete Grazer Straßen im Juli 119
    11. Zur Trauerstimmung 122
  3. Innenstadt und Bahnhof 135
    1. Kein Telefonnetz 135
    2. Abbruch der diplomatischen Beziehungen 138
    3. Die „patriotischen“ Straßenumzüge 144
    4. Offengelegte Zeitungspolitik 151
    5. Unklare Mobilisierungsplakate 154
    6. Antisozialdemokratischer Demonstrationszug 162
    7. Grazer „Feldlager“ 166
    8. Die letzten Tage im Juli 170
    9. Großbritannien und Italien 176
    10. Verspätete Zeitungen in der Provinz 185
    11. Nach dem Truppenabmarsch am 11. August 187
    12. Abschiedsszenen 194
    13. Kaiserfeiern rund um den 18. August 206
    14. Ein „Denkmalfrevel“ 212
    15. Kriegsdauer, Kriegsausgang und Kriegstechnologie 214
    16. Erste „Entscheidungsschlachten“ 222
    17. Präventivzensur 227
    18. Erste „Soldatenerzählungen“ 234
    19. Grazer Frauenhilfskomitee 245
    20. Transportkolonne am Bahnhof 252
  4. Alltag und Einheitsprüfungen 257
    1. Arbeitslosigkeit 257
    2. Andrang auf die Geldinstitute 267
    3. Ausstattungsfrage und Postämter 276
    4. Hamsterkäufe 284
    5. Mietzins 299
    6. Kirchen und Friedhöfe 303
    7. Verlustlisten 318
    8. Infiltrierendes „Spinnennetz“ 323
    9. Ausschreitungen 333
    10. Demonstrationen vor Geschäften 340
    11. Über die „Sprachbereinigung“ 346
    12. Modeboykott 354
    13. Soldaten abseits der Truppe 363
    14. Neue Wachposten 374
    15. Arbeiterhilfskorps für Graz und Umgebung 387
    16. Pfadfinder und Wandervogel 389
    17. Die „Soldatenspiele“ der Kinder 398
    18. Diebstahl und Betrug 404
    19. Verbliebene „Kriegsfreizeit“ 412
  5. Schlussbetrachtung 423
    1. Stadtlandschaft im „Volkskrieg“ 423
    2. Grazer Einheitsbildung 428
    3. Einheitsgruppen 431
    4. Notwendige „Heimatfront“ 434
    5. Einheitsbrüche 436
    6. Einheitsprüfungen 439
    7. Entscheidungshilfen 444
    8. Thesen 450
  6. Anhang 453
    1. Tafelteil: Orte des Geschehens 453
    2. Abkürzungen 461
    3. Quellen 463
    4. Literatur 467
    5. Bildnachweis 503
    6. Register 504
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