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Hip Hop aus Österreich - Lokale Aspekte einer globalen Kultur
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236 HipHopausÖsterreich angemerkt,besitzt einGroßteil derMitgliederdieserSzeneneinenMigrationshinter- grund, ist alsoKindvon ImmigrantInnenoderwar selbst eine/-r.Häufigbeschreiben dieRapperInnen ihre eigenePosition inderGesellschaft als »zwischendenStühlen«. Denn sowohl inÖsterreich–auchwenn sie hier geborenwurden–als auch in ihren Herkunftsländern gelten sie als AusländerInnen (und bezeichnen sich teilweise auch selbst indenSongsso).Diese speziellePositionwirddementsprechend immerwieder indenSongsderGangsta-/Straßen-Rapperbehandelt.153 Es istnichteinfach, ichstehzwischenzweiWelten ZweiWelten,diegegenseitigalsFeindgelten Hierbin ichKanake,dort fremdimeigenenLand Undobwohlichkämpfenwill,strecktmirkeinerdieHand(Nazar–»Fremdimeigenen Land«2008) Als Analysebeispiele für dieses Subgenre möchte ich wieder zwei unterschiedliche Ansätze untersuchen.Einerseitswird einBeispiel für den eher elektronischeren (und textlich auf Deutschland ausgerichteten) Zugang gegeben, und andererseits eines, das soundtechnisch imBoomBap verwurzelt ist und einen starkenÖsterreich-Bezug aufweist. Nazar&RAFCamora –»Artkore« (2010) Das erste Analysebeispiel »Artkore« stammt von Nazar und RAF Camora aus ihrem gleichnamigen Kollaborationsalbum von 2010. Ich habe bereits darauf hingewiesen, dassdiesesAlbumgewissermaßendenStartschussihrerbeiderKarriereninÖsterreich undDeutschlanddarstellte.DaszumtitelgebendenSongveröffentlichteVideo istmit über 3,9 Millionen Aufrufen (Stand: Januar 2020) das zweithäufigste Gesehene auf Nazars Youtube-Kanal. Das Stück zeigt einerseits sehr gut typische Merkmale von NazarundRAFCamorasRap- (und imFalle vonRAFCamoraauchProduktions-)Stilen. Andererseits beinhaltet es einige Charakteristika, die häufig im (deutschsprachigen) Gangsta-/Straßen-Rapanzutreffensind.Bezogenaufden InhaltunddiePerformance ist es ein klassischer Representer-/Battle-Track, das heißt, die beiden Rapper zeigen einerseits auf performativer Ebene ihre Rap-skills in Form von ausgefeilten Flow- Techniken sowie ausgefallenenWortspielen, und andererseits wird inhaltlich gegen imaginäreGegner gebatteltundwerdenverbalHiebeausgeteilt.GemäßdemSongtitel »Artkore« (eine Mischung aus den englischen Wörtern art und hardcore) sollen Art undStil desVortragsderRapperwohl letztendlichdemonstrieren,wieHardcore-Rap vereint mit künstlerischen Ansprüchen ihrer Meinung nach klingen könnte. Sieht man vom (eher fehlenden) Inhalt ihrer Texte ab, offenbart der Song (vor allem bei näherer Betrachtung) sowohl in den Raps als auch im vonRAFCamoraproduzierten Beat einiges an interessanter künstlerischerGestaltung–undzeigt einweiteresMal, dassHarmonikundMelodie imHipHopeineuntergeordneteRolle spielenundSound sowieRhythmikalsGestaltungselemente imVordergrundstehen. 153 Beispiele sindSpike–»Wogehör ichhin« (2010),Bludzbrüder–»Mektuppt. II« (2011),AliCapone – »Wien feat.RapTerror« (2011), SvabaOrtak– »216Bars [Belgrad-Wien/VonHeimat zuHeimat]« (2013),KidPex–»KeepIt Jugo,DoItŠvabo«(2016).
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Hip Hop aus Österreich Lokale Aspekte einer globalen Kultur
Title
Hip Hop aus Österreich
Subtitle
Lokale Aspekte einer globalen Kultur
Author
Frederik Dörfler-Trummer
Publisher
transcript Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-5556-2
Size
15.5 x 24.0 cm
Pages
341
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. 1. Einleitung 9
    1. 1.1 Vorhaben und Zielsetzung 9
    2. 1.2 Forschungsstand und Motivation 11
  3. 2. Theoretische und methodische Ansätze 17
    1. 2.1 Anforderungen an die Analyse von HipHop-Musik 18
    2. 2.2 Begriffserläuterung: Transkulturalität und Glokalisierung 20
      1. 2.2.1 Transkulturalität und HipHop 20
      2. 2.2.2 Glokalisierung 21
      3. 2.2.3 Zusammenfassung: Transkulturalität & Glokalisierung 24
  4. 3. Geschichte der HipHop-Musik aus Österreich 25
    1. 3.1 Entstehung und Entwicklung der HipHop-Musik in den USA 26
      1. 3.1.1 HipHop in den 1970erJahren 27
      2. 3.1.2 Old-School- und New-School-HipHop 30
      3. 3.1.3 GoldeneradesH ipHops:Conscious/Political HipHop,Gangsta-Rap, Jazz-Rap 33
      4. 3.1.4 West Coast vs.East Coast, Mainstream-Erfolge und der Siegeszug der South Coast 35
    2. 3.2 Die vierphasige Einteilung der österreichischenHipHop-Geschichte 36
    3. 3.3 Ursprünge der österreichischen HipHop-Musik –Phase 1 (1981-1993) 37
      1. 3.3.1 Falco und die ErsteAllgemeineVerunsicherung (E.A.V.) 37
      2. 3.3.2 Die ersten HipHop-Clubs und die Gruppe TheMoreaus 44
      3. 3.3.3 Tribe Vibes & Dope Beats 46
    4. 3.4 Eine österreichische HipHop-Szeneentsteht –Phase2 (1992-1998) 49
      1. 3.4.1 Ghetto HipHop SoundSystem und Gainful Gallivants 51
      2. 3.4.2 Schönheitsfehler und die»Duck-Squad-Ära« 52
      3. 3.4.3 »DieKlass evon ’95«–Total Chaos, Texta und DasDampfendeEi 53
      4. 3.4.4 DasVermächtnis und Ende von DuckSquadPlatten 55
      5. 3.4.5 Aufkommen neuer (alter) HipHop-Labels und-Gruppen 56
      6. 3.4.6 Die aufkeimende HipHop-Szene in Linz 57
    5. 3.5 Zeit des Aufbruchs und Umbruchs–Phase3 (1998-2004) 58
      1. 3.5.1 Die »Linzer Torte« 59
      2. 3.5.2 »On the rise«: heimischer HipHop am Ende des Millenniums 61
      3. 3.5.3 Das neue Millennium: die »boombastischen« Jahre 63
      4. 3.5.4 2002: Das Jahr des »Austro-Hop« 75
      5. 3.5.5 2003 bis 2005:Grundsteine der geographischen und stilistischen Ausdehnung 78
    6. 3.6 Wachstum, Professionalisierung, Diversifikation–Phase4 (2005 bis heute) 80
      1. 3.6.1 Mundart-Rap, Gangsta-/Straßen-Rap, geographische Ausbreitung 81
      2. 3.6.2 Instrumental HipHop 86
      3. 3.6.3 Frauen und HipHop 90
      4. 3.6.4 Kommerzielle Erfolge und aktuelleEntwicklungen 100
      5. 3.6.5 Aussichten 105
  5. 4. Glokale HipHop-Kultur: Analyse der österreichischen HipHop-Szene und ihrer Musik 107
    1. 4.1 Analyse diverser HipHop-Stile am Beispiel heimischer VertreterInnen 108
      1. 4.1.1 HipHop-Subgenres 108
      2. 4.1.2 Boom Bap 110
      3. 4.1.3 Trap/Cloud-Rap 149
      4. 4.1.4 Gangsta-/Straßen-Rap (vs.Mundart-undSlangsta-Rap) 197
      5. 4.1.5 Fazit: HipHop-Stile 258
    2. 4.2 Das Lokale im Globalen: Glokalisierungsstrategien in der österreichischen HipHop-Musik 263
      1. 4.2.1 Musikalische Glokalisierung im österreichischenHipHop 264
      2. 4.2.2 LokaleAspekte in österreichischen Rap-Texten 273
      3. 4.2.3 Fazit: das Lokale im Globalen 284
  6. 5. Resümee 287
  7. 6. Best of Listen österreichischer HipHop-Musik 293
    1. 6.1 Austrorap Top 21: Die essentiellen Tracks der90erby Flip (Texta, Tonträger Records) 293
    2. 6.2 20 (+2) österreichische RapMeilensteine by The Message Magazine 294
    3. 6.3 20herausragende HipHop-Alben&-EPs ausÖsterreich (alphabetisch) byTrishes (FM4TribeVibes) 294
  8. 7. Quellenverzeichnis 297
    1. 7.1 Literatur 297
    2. 7.2 Video-und Audioverzeichnis 319
    3. 7.3 Zitierte Liedtexte 322
    4. 7.4 Interviews 326
  9. Abbildungsverzeichnis 327
  10. Index 329
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