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238 HipHopausĂ–sterreich
Tabelle3:FormaufbauvonNazar&RAFCamora–»Artkore« (2010)
Zeit Takt(e) Form Funktion Anmerkung
00:00 8 A Intro Atmosphärisch,angelehntanRenaissancemusik
00:21 16 B Verse1 Nazarsolo
01:01 8 C Chorus1 AbwechselndNazarundRAFCamora
01:22 16 B' Verse2 RAFCamorasolo
02:02 8 C Chorus2
02:24 8 B'' Verse3 4TakteNazar,4TakteRAFCamora
02:44 2 D Bridge KurzerĂśbergangzuletztemChorus
02:50 8 C Chorus3
3:10 2 E Outro GeräuschmitvielHallundFade-out
Gesamtlänge:3:15Minuten
AufdenerstenBlickbietetder formaleAufbauwenigeĂśberraschungen,einzigdie
kurzeBridge vordem letztenChorus fällt etwas ausdemRahmen typischerHipHop-
Songstrukturen.Dass sich die beiden Rapper den dritten Verse teilen, ist bei einem
Kollaborationsstück zweierRapperInnen sehr häufiganzutreffen. Interessantwird es
jedoch,wennmansichdie einzelnenFormteile vor allemderVerses genauer ansieht.
DiesebestehenmeistausmehrerenAbschnitten,diesoundtechnischund/odermusika-
lischunterschiedlichgestaltetwurden.AlsgutesBeispieldientetwadervonRAFCamora
bestritteneVerseÂ
2.Grundsätzlich istdieFunktionalsVerseklarundauchdasgrund-
legendeharmonischeundmelodischeMaterial istdasGleichewiebeiVerse 1,weshalb
der Formabschnitt vonmir als B’ bezeichnet wird. Jedochwechselt derDrumbeat in
denerstenvierTaktenseinerStropheineinenDancehall-Rhythmus.Diefolgendenvier
Takte sinddurchhäufigePausenundAuslassungengeprägt,bevordie restlichenacht
TaktevonVerse2wiedermehroderwenigerdemMustervonVerse1folgen.Auchstellt
sichdieFrage,obdiezweiTaktevorChorus 1undChorus2bereitsalsPre-Chorusbe-
zeichnetwerden sollten.Einerseits sind sie nochTeil der Strophe, leiten aber–auch
miteinerleichtverändertenMelodieführung–sowohlmusikalischalsauchtextlichden
Chorusein.
All diese Fragen zeigen jedoch hauptsächlichRAFCamoraskreativenUmgangmit
demeher sparsameingesetztenmusikalischenMaterial und lenken von demeigent-
lichenZiel der Analyse (derDemonstration typischerCharakteristika eines elektroni-
schenBeatsausdemGangsta-/StraĂźen-Rap-Genre)ab,weshalb iches inBezugaufdie
Ausführungen zur Formbei diesemkurzen Einblick in einemögliche, tiefergehende
UntersuchungderSongstrukturbelassenmöchte.
MusikalischeGestaltung
Dieharmonische,melodischeGestaltungdesSongs ist grundsätzlich sehr einfachge-
halten.DerTrackbasiertaufeinemjeweilseintaktigenWechselzwischendenAkkorden
FminundC#maj,die imIntro (gespielt alsArpeggios auf einemsynthetisiertenCem-
balo) vorgestelltwerden.
Hip Hop aus Ă–sterreich
Lokale Aspekte einer globalen Kultur
- Title
- Hip Hop aus Ă–sterreich
- Subtitle
- Lokale Aspekte einer globalen Kultur
- Author
- Frederik Dörfler-Trummer
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5556-2
- Size
- 15.5 x 24.0 cm
- Pages
- 341
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Danksagung 7
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretische und methodische Ansätze 17
- 3. Geschichte der HipHop-Musik aus Ă–sterreich 25
- 3.1 Entstehung und Entwicklung der HipHop-Musik in den USA 26
- 3.2 Die vierphasige Einteilung der österreichischenHipHop-Geschichte 36
- 3.3 Ursprünge der österreichischen HipHop-Musik –Phase 1 (1981-1993) 37
- 3.4 Eine österreichische HipHop-Szeneentsteht –Phase2 (1992-1998) 49
- 3.4.1 Ghetto HipHop SoundSystem und Gainful Gallivants 51
- 3.4.2 Schönheitsfehler und die»Duck-Squad-Ära« 52
- 3.4.3 »DieKlass evon ’95«–Total Chaos, Texta und DasDampfendeEi 53
- 3.4.4 DasVermächtnis und Ende von DuckSquadPlatten 55
- 3.4.5 Aufkommen neuer (alter) HipHop-Labels und-Gruppen 56
- 3.4.6 Die aufkeimende HipHop-Szene in Linz 57
- 3.5 Zeit des Aufbruchs und Umbruchs–Phase3 (1998-2004) 58
- 3.6 Wachstum, Professionalisierung, Diversifikation–Phase4 (2005 bis heute) 80
- 4. Glokale HipHop-Kultur: Analyse der österreichischen HipHop-Szene und ihrer Musik 107
- 5. ResĂĽmee 287
- 6. Best of Listen österreichischer HipHop-Musik 293
- 7. Quellenverzeichnis 297
- Abbildungsverzeichnis 327
- Index 329