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242 HipHopausĂ–sterreich
fekte zusätzlich für Abwechslung gesorgt.Dies geschieht in diesemBeispiel –wie in
der Formanalyse dargestellt – sowohl in denVerses als auch imChorus.Der Chorus
besticht dementsprechendnicht durch neueMelodien oder Akkorde, sondern haupt-
sächlich durch ein volleres Klangbild. Zu diesem trägt auchRAFCamorasGesang im
Chorusbei,der einerseits sehr »breit« imStereomixverteilt ist undandererseitsmit-
telseinesharmonizers (odereinesähnlichenEffekts)mehrstimmiggestaltet ist.Auchan
anderenStellenwurdeRAFCamorasStimmeklanglichmittels Auto-Tunemodifiziert.
SowirddamitdieZeile»IchhabuntermeinenEyeglassHigh-ClassFakker-Flow sowie
Wyclef Jean« aus demVerse 2 hervorgehoben. Auch in Verse 3, in dem sein Rap-Stil
(angelehnt andieDancehall-MCs)melodischer gestaltet ist, findet sich dieser Effekt.
AufdieBedeutungderklanglichenBeschaffenheitderStimmebzw.vorallemauf ihre
Modifikationmittels EffektenwieAuto-Tunewurdebereits imKapitel zumSubgenre
Trap/Cloud-Raphingewiesen.Sozeigt sich indiesemBeispielnichtnur inderMusik,
sondern auch beimRap eine gewisse Nähe zum bzw. eine Beeinflussung durch das
Trap-Genre.
RhythmischeGestaltung
Nebender soundtechnischenAusformungdesmusikalischenMaterials profiliert sich
derSongdurchrhythmischeFinessenunddabei vorallemdurchdas rhythmischeZu-
sammenspielvonRapundBeat.DiedreigrundlegendenDrumpatternssindeinerseits
relativeinfach,aber–vorallemdurchdiesynkopiertePositionierungdesSnap-Sounds
undderHi-Hat–zugleichsehrwirkungsvollgestaltet.DaserstePatterndominiertdie
erstenbeidenStrophenundwird fürdenChorusnurminimalverändert:
Abbildung23:DrumrhythmusderVersesvonNazar&RAFCamora–»Artkore« (2010)
Abbildung24:DrumrhythmusdesChorusvonNazar&RAFCamora–»Artkore« (2010)
WieinderNotationdesDrumrhythmuszuerkennenist,sinddieDrumseher»sper-
rig« gehalten,dasheißt,BassDrumundClap sindaufdas absolut notwendigeMini-
mumreduziert und spielennur aufViertelschlägen, also den stärkeren–und für die
beidenInstrumentetypischen–Zählzeiten.DiefürHipHop-Beatssocharakteristische
SynkopierungundBetonungschwacherZählzeitenwirddurchdieanderenbeidenEle-
Hip Hop aus Ă–sterreich
Lokale Aspekte einer globalen Kultur
- Title
- Hip Hop aus Ă–sterreich
- Subtitle
- Lokale Aspekte einer globalen Kultur
- Author
- Frederik Dörfler-Trummer
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5556-2
- Size
- 15.5 x 24.0 cm
- Pages
- 341
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Danksagung 7
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretische und methodische Ansätze 17
- 3. Geschichte der HipHop-Musik aus Ă–sterreich 25
- 3.1 Entstehung und Entwicklung der HipHop-Musik in den USA 26
- 3.2 Die vierphasige Einteilung der österreichischenHipHop-Geschichte 36
- 3.3 Ursprünge der österreichischen HipHop-Musik –Phase 1 (1981-1993) 37
- 3.4 Eine österreichische HipHop-Szeneentsteht –Phase2 (1992-1998) 49
- 3.4.1 Ghetto HipHop SoundSystem und Gainful Gallivants 51
- 3.4.2 Schönheitsfehler und die»Duck-Squad-Ära« 52
- 3.4.3 »DieKlass evon ’95«–Total Chaos, Texta und DasDampfendeEi 53
- 3.4.4 DasVermächtnis und Ende von DuckSquadPlatten 55
- 3.4.5 Aufkommen neuer (alter) HipHop-Labels und-Gruppen 56
- 3.4.6 Die aufkeimende HipHop-Szene in Linz 57
- 3.5 Zeit des Aufbruchs und Umbruchs–Phase3 (1998-2004) 58
- 3.6 Wachstum, Professionalisierung, Diversifikation–Phase4 (2005 bis heute) 80
- 4. Glokale HipHop-Kultur: Analyse der österreichischen HipHop-Szene und ihrer Musik 107
- 5. ResĂĽmee 287
- 6. Best of Listen österreichischer HipHop-Musik 293
- 7. Quellenverzeichnis 297
- Abbildungsverzeichnis 327
- Index 329