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Nach 1918
Schlachtfelder - Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
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233„Grundstücksverkehr“ vor Ort Tabelle 3.13 : Betriebsstilllegungen in den Regionen Litschau, Mank und Matzen 1941–1944 keine Stilllegung Stilllegung 1 Jahr Stilllegung 2 Jahre Stilllegung 3 Jahre Gesamtheit Anz. % Anz. % Anz. % Anz. % Anz. % Ackerbäuerinnen 102 97,1 3 2,9 – – – – 105 100,0 Arbeiterbauernfamilien 219 92,4 3 1,3 4 1,7 11 4,6 237 100,0 Mischwirtschafter 182 100,0 – – – – – – 182 100,0 Gewerbebauern 157 92,4 6 3,5 2 1,2 5 2,9 170 100,0 Kleinbauernfamilien 162 98,8 1 0,6 1 0,6 – – 164 100,0 Maschinenmänner 160 100,0 – – – – – – 160 100,0 Nebenerwerbsbauernfam. 178 90,8 5 2,6 2 1,0 11 5,6 196 100,0 Ochsenbauern 170 99,4 – – – – 1 0,6 171 100,0 Weinhauerfamilien 58 86,6 4 6,0 4 6,0 1 1,5 67 100,0 Zuckerrübenbauern 99 100,0 – – – – – – 99 100,0 Gesamtheit 1.487 95,9 22 1,4 13 0,8 29 1,9 1.551 100,0 Quelle : eigene Berechnungen (Datenbasis : 1.551 Betriebe) nach NÖLA, BBK Gän sern dorf, Litschau und Mank, Hofkarten. Betrachten wir zunächst, stellvertretend für die Gesamtheit der Höfe, die Kultur- flächenentwicklung der Beispielbetriebe der zehn (unter-)bäuerlichen Agrarsys- teme. Bereits diese wenigen Fälle lassen Zweifel an der vermuteten Einzemen- tierung der Grundbesitzverhältnisse aufkommen (Tabelle 3.14, Anhang) : Zwar blieben auf dem 34-Hektar-Betrieb von Anton Herzog in Bischofstetten, der für die Maschinenmänner steht, Größe und Zusammensetzung der Kulturfläche 1941 bis 1944 gleich. Auch auf den eineinhalb Hektar Kulturflächen des Weinhauerfami- lien-Betriebs von Johann Futterknecht in Raggendorf gab es diesbezüglich kaum Änderungen. Doch die restlichen acht Betriebe zeigten Abweichungen in die eine oder andere Richtung. Im Fall des für die Ackerbäuerinnen stehenden Drei-Hektar- Betriebes in Raggendorf, der von der Frau des zur Wehrmacht eingerückten Rai- mund Eder geleitet wurde, schrumpfte die Kulturfläche über die Jahre, vor allem 1942 und 1943, um 0,6 Hektar oder ein Fünftel. Absolut gesehen, entfiel davon der größere Teil auf das Ackerland, der kleinere auf den Weingarten ; relativ betrach- tet, schrumpfte der Weingarten stärker als das Ackerland. Da die Größe der zu- gepachteten Parzellen gleich blieb, wickelte die Betriebsleiterin die Landabgaben vermutlich als Verkäufe oder anderweitig ab. Alle übrigen Betriebsbesitzer/-innen weiteten die bewirtschaftete Fläche mehr oder weniger aus. Das absolut größte
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Schlachtfelder Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Schlachtfelder
Subtitle
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Author
Ernst Langthaler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20065-9
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
948
Categories
Geschichte Nach 1918

Table of contents

  1. Vorwort 9
  2. 1. Akteure in Agrarsystemen 11
  3. Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
    1. 1.1 Von (Re-)Aktionsmustern zu Interaktionsfeldern 11
    2. 1.2 Agrarsysteme und Landwirtschaftsstile im Kräftefeld 16
    3. 1.3 Instrumente der Feldvermessung 26
  4. 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
  5. Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
    1. 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
    2. 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
    3. 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
    4. 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
    5. 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
    6. 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
    7. 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
    8. 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
    9. 2.9 Zusammenfassung 149
  6. 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
  7. Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
    1. 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
    2. 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
    3. 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
    4. 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
    5. 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
    6. 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
    7. 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
    8. 3.8 Zusammenfassung 253
  8. 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
  9. Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
    1. 4.1 Die Steuerung der „Landflucht“ 257
    2. 4.2 Die Steuerung des „Reichseinsatzes“ 277
    3. 4.3 Arbeit als alltägliches Kräftefeld 298
    4. 4.4 Gerechter Lohn oder Ausbeutung ? 322
    5. 4.5 „Menschenökonomie“ vor Ort 347
    6. 4.6 Zusammenfassung 371
  10. 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
  11. Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
    1. 5.1 „Bauerntum“ und Technik – (k)ein Widerspruch ? 375
    2. 5.2 „Bauernstolz“ oder Klientenmentalität ? 385
    3. 5.3 Staatshilfe als „Auslese“ 404
    4. 5.4 „Aufrüstung“ in den Bergen 436
    5. 5.5 Kapitaleinsatz vor Ort 472
    6. 5.6 Zusammenfassung 494
  12. 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
  13. Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
    1. 6.1 Das agronomische Expertensystem 497
    2. 6.2 Vordenker des „Aufbaus“ 506
    3. 6.3 Bindeglied zwischen Führung und „Landvolk“ ? 518
    4. 6.4 Wirtschaftsberatung vor Ort 534
    5. 6.5 Die imaginierte „Volksgemeinschaft“ 543
    6. 6.6 Zusammenfassung 566
  14. 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
  15. Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
    1. 7.1 Der Markt und seine (Un-)Ordnung 570
    2. 7.2 Lange Schatten, kurzer Prozess 585
    3. 7.3 Öffentliche Bewirtschaftung, privates Wirtschaften 593
    4. 7.4 Die verlorene „Erzeugungsschlacht“ ? 620
    5. 7.5 „Kriegserzeugungsschlacht“ vor Ort 642
    6. 7.6 Vom Wert der Landarbeit 669
    7. 7.7 Zusammenfassung 695
  16. 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
  17. Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
    1. 8.1 Jenseits von Traditionalität und Modernität 699
    2. 8.2 Großbritannien und die Ostmark im Krieg 709
    3. 8.3 Österreich zwischen Krise und Boom 726
    4. 8.4 Versuchsstation des völkischen Produktivismus 742
  18. Anmerkungen 755
  19. Tabellenanhang 824
  20. Farbabbildungsanhang 849
  21. Quellen- und Literaturverzeichnis 865
  22. Abkürzungsverzeichnis 918
  23. Tabellenverzeichnis 920
  24. Abbildungsverzeichnis 927
  25. Personenregister 933
  26. Ortsregister 934
  27. Sachregister 937
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